Draghi: "Stehen noch vor großen Herausforderungen"
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Brüssel/ Straßburg (BoerseGo.de) - Der Chef der Europäischen Zentralbank EZB, Mario Draghi, hat in seiner heutigen Rede vor dem Europäischen Parlament Zuversicht versprüht. „Die europäische Wirtschaft und das Finanzsystem stehen nach wie vor vor großen Herausforderungen“, sagte Draghi am Vormittag. Doch es gebe zugleich auch Gründe, zuversichtlich zu sein. Der EZB-Chef nannte insbesondere angestoßene Reformen, um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen. Zudem verwies er auf den begonnen Prozess zur Konsolidierung der öffentlichen Finanzen. Auch die Ankündigung des OMT-Anleihekaufprogramms habe die Märkte nachhaltig beruhigen können.
Dennoch sieht der EZB-Präsident auch die Gefahr, dass die Wirtschaft weiter dahindümpelt und somit die begonnenen Reformen und Sparbemühungen konterkariere. Zudem nannte Draghi das Risiko einer anhaltend rückläufigen Kreditversorgung durch die Banken. Dies könnte die wirtschaftliche Erholung gefährden. Die Belebung des Kreditangebots sei entscheidend für die Erholung“, betonte der EZB-Chef.
Dass die wirtschaftliche Erholung und damit die Sparbemühungen schleppender verlaufen als gedacht, ist laut einer aktuellen Analyse des Internationalen Währungsfonds in Spanien zu erwarten. Das angeschlagene Land wird in diesem und im kommenden Jahr mehr Schulden machen als ursprünglich geplant, schlussfolgert der IWF in seiner jüngsten Prognose. Das Staatsdefizit werde 2012 demnach bei sieben Prozent der Wirtschaftsleistung liegen - und damit die von der Regierung avisierten 6,3 Prozent deutlich überschreiten. Auch 2013 werde das Land sein Ziel verfehlen: Der IWF prognostiziert ein Minus von 5,7 statt der geplanten 4,5 Prozent.
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