Analyse
16:10 Uhr, 27.07.2023

DRÄGERWERK – Zurück in der Spur

Nach einem Horror-Jahr 2022 in welchem ein hoher Verlust angefallen ist, stellt sich die Lage für den Medizin- und Sicherheitstechnikkonzern nun wieder rosiger dar. Hat die Drägerwerk-Aktie Potenzial?

Erwähnte Instrumente

  • Drägerwerk AG & Co. KGaA Vz - WKN: 555063 - ISIN: DE0005550636 - Kurs: 45,650 € (XETRA)

Aufgrund der sich entspannenden Situation bei den Lieferketten konnten die Lübecker den hohen Auftragsbestand in deutlich steigende Erlöse ummünzen, wodurch die Rückkehr in die Gewinnzone gelungen ist. Im ersten Geschäftshalbjahr stieg der Konzernumsatz um 17,7 Prozent auf 1,53 (VJ 1,30) Mrd. EUR. Im Segment Medizintechnik wurden 910,7 (VJ 777,2) Mio. EUR umgesetzt und in der Sicherheitstechnik 621,6 (VJ 525,2) Mio. EUR. Neben der hohen Auftragslage wirkte sich auch eine starke Nachfrage aus China nach Beatmungsgeräten zu Anfang des Jahres positiv auf die Geschäftsentwicklung aus.

Der Auftragseingang war um 3,1 Prozent auf 1,60 (VJ 1,65) Mrd. EUR rückläufig, was am Bereich Medizintechnik lag, in welchem mit 917,5 (VJ 996,8) Mio. EUR acht Prozent weniger Aufträge verzeichnet wurden. Der Vorjahreswert war noch durch die Pandemiesituation positiv beeinflusst worden. Im Geschäftsfeld Sicherheitstechnik stieg der Auftragseingang hingegen um 4,4 Prozent auf 679,1 (VJ 650,8) Mio. EUR an. Das Book-to-Bill-Ratio lag auf Konzernebene mit 1,05 (VJ 1,27) weiter über dem relevanten Wert von 1.

Wieder in der Gewinnzone

Das EBIT drehte mit 47,7 deutlich in den positiven Bereich, nach dem im Vorjahr ein Minus von 111,7 Mio. EUR ausgewiesen werden musste. Die EBIT-Marge belief sich auf 3,1 (VJ minus 8,6) Prozent. Das Nachsteuerergebnis stellte sich auf 28,6 (VJ minus 77,9) Mio. EUR, was einem Ergebnis je Drägerwerk-Vorzugsaktie von 1,50 (VJ minus 4,13) Euro entspricht.

Der operative Cashflow wurde auf minus 7,32 deutlich verbessert. Im ersten Halbjahr 2022 belief sich der Mittelabfluss noch auf minus 214,83 Mio. EUR. Aufgrund der erhöhten Investitionstätigkeit und der Tilgung der restlichen Genussscheine (wir hatten darüber berichtet) ging der Bestand an liquiden Mitteln auf 185,41 (VJ 241,93) Mio. EUR zurück. Der Verschuldungsfaktor reduzierte sich auf 1,51 (VJ 2,43.

Die Prognose für 2023 wurde bestätigt. Das SDAX-Unternehmen erwartet einen Anstieg des Konzernumsatzes zwischen 7,0 und 11,0 Prozent bei einer EBIT-Marge von 0,0 bis 3,0 Prozent.

Fazit: Blickt man auf die Zahlen des ersten Halbjahres mutet die Jahresprognose sehr vorsichtig an. Bei einer weiterhin positiven Geschäftsentwicklung würde eine Prognoseanhebung nicht überraschen. Auf Basis der erwarteten Zahlen für das kommende Jahr ist die Dräger-Vorzugsaktie mit einem KGV von 11 historisch gesehen sehr attraktiv bewertet. Anleger können meiner Ansicht nach den Aufbau einer ersten Position wagen.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 3,05 3,27 3,38
Ergebnis je Aktie in EUR -3,41 2,71 4,30
KGV neg. 17 11
Dividende je Aktie in EUR 0,19 0,19 0,30
Dividendenrendite 0,41 % 0,41 % 0,65 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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