Analyse
09:20 Uhr, 18.04.2023

DRÄGERWERK - Ein guter Start ins neue Jahr

Das Medizin- und Sicherheitstechnikunternehmen hat seinen Aktionären in den letzten Jahren nicht viel Freude bereitet. Nach einem Verlustjahr 2022 kann das erste Quartal 2023 als kleiner Lichtblick gewertet werden.

Erwähnte Instrumente

  • Drägerwerk AG & Co. KGaA Vz - WKN: 555063 - ISIN: DE0005550636 - Kurs: 42,250 € (XETRA)

Im abgelaufenen Geschäftsjahr musste Dräger einen Umsatzrückgang um 11,5 Prozent auf 3,05 (Vorjahr 3,33) Mrd. EUR hinnehmen. Das EBIT landete mit minus 88,6 im roten Bereich nach einem Vorjahreswert von 271,7 Mio. EUR. Unter dem Strich stand ein Jahresfehlbetrag in Höhe von 63,6 Mio. EUR. 2021 wurde noch ein Gewinn in Höhe von 154,3 Mio. EUR erzielt. Ursächlich für das schwache Abschneiden waren die gestiegenen Kosten sowie Lieferkettenstörungen. Zudem profitierte das Unternehmen 2021 davon, dass in der Pandemie deutlich mehr Beatmungsgeräte nachgefragt wurden.

Aufschwung ins neue Jahr mitgenommen

Im vierten Quartal 2022 zeichnete sich aber bereits eine Trendwende ab durch die Entspannung bei der Bauteilebeschaffung. Der Quartalsumsatz in Q4 stellte sich auf 1,02 Mrd. EUR bei einem positiven EBIT von 59,7 Mio. EUR. Der erfreuliche Trend hielt im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres an.

Der vorläufige Umsatz stieg um 18 Prozent auf rund 761 (VJ 649,5) Mio. EUR an wobei auf das Segment Medizintechnik ca. 470 (VJ 385,2) Mio. EUR entfielen und auf die Sicherheitstechnik 291 (VJ 264,3) Mio. EUR. Dräger profitierte dabei vom hohen Auftragsbestand, der deutlich entspannten Situation in Bezug auf die Lieferfähigkeit sowie der wieder anziehenden Nachfrage nach Beatmungsgeräte im chinesischen Markt.

Der Auftragseingang ging zwar leicht auf 804 (VJ 825,7) Mio. EUR zurück, was aber immer noch einem Book-to-Bill-Ration von über 1 entspricht. Während in der Medizintechnik der Auftragseingänge auf 465 (VJ 507,9) Mio. EUR zurückgingen, verzeichnete der Bereich Sicherheitstechnik einen Zuwachs auf 338 (VJ 317,8) Mio. EUR. Das vorläufige EBIT landete bei rund 29 Mio. EUR und damit wieder im positiven Terrain. Im ersten Quartal 2022 stand hier ein Minus von 35 Mio. EUR zu Buche.

Die Chancen, dass 2023 zumindest auf EBIT-Basis wieder schwarze Zahlen geschrieben werden sind also durchaus gegeben. Dräger rechnet mit einer EBIT-Marge zwischen 0 und 3 Prozent. Der Umsatz soll um 7 bis 11 Prozent steigen.

Fazit: Es scheint wieder aufwärtszugehen beim Lübecker Traditionsunternehmen. Die Dräger-Aktie zog gestern Abend nach der Veröffentlichung der Zahlen bereits leicht an. Mutige Anleger können den Aufbau einer ersten Position in Erwägung ziehen. Vorsichtigere Naturen warten hingegen noch ein wenig ab, ob sich die positive Entwicklung auch laufenden Quartal fortsetzt.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 3,05 3,26 3,34
Ergebnis je Aktie in EUR -3,47 -0,39 3,73
KGV -12 -109 11
Dividende je Aktie in EUR 0,13 0,19 0,36
Dividendenrendite 0,31 % 0,45 % 0,85 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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