Analyse
15:30 Uhr, 01.11.2024

DRÄGERWERK – Ist die Aktie derzeit ein Schnäppchen?

Der Medizintechnik- und Sicherheitskonzern Drägerwerk hat diese Woche über den Geschäftsverlauf der ersten neun Monate berichtet. Wie laufen die Geschäfte beim SDAX-Unternehmen?

Erwähnte Instrumente

  • Drägerwerk AG & Co. KGaA Vz - WKN: 555063 - ISIN: DE0005550636 - Kurs: 44,750 € (XETRA)

Der Auftragseingang lag mit 2,42 Mrd. EUR leicht über dem Wert des Vorjahres, als Orders im Volumen von 2,40 Mrd. EUR bei Dräger eingegangen sind. Beim Umsatz war jedoch ein Rückgang um 1,1 % auf 2,30 (VJ 2,32) Mrd. EUR zu verzeichnen. Währungsbereinigt lag das Minus bei 0,4 %. Die beiden Geschäftsbereiche entwickelten sich dabei recht unterschiedlich.

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Im Medizintechnik-Segment ging der Auftragseingang um 3,0 % auf 1,37 (VJ 1,41) Mrd. EUR zurück und der Umsatz sank sogar um 5,4 % auf 1,29 (VJ 1,36) Mrd. EUR. Das EBIT verschlechterte sich auf -28,3 (VJ -2,7) Mio. EUR. Hauptgrund für die schwache Entwicklung war die deutlich rückläufige Nachfrage nach Beatmungsgeräten in China. Im Vorjahr profitierte das Segment von Nachholeffekten.

Schutzprodukte gefragt

Der Bereich Sicherheitstechnik zeigte sich deutlich robuster. Die Auftragseingänge lagen mit 1,05 (VJ 0,99) Mrd. EUR um gut 6 % über Vorjahr und der Umsatz stieg um 5 % auf 1,01 (VJ 0,96) Mrd. EUR. Das EBIT kletterte um fast 37 % auf 108,0 (VJ 78,9) Mio. EUR. Wachstumstreiber waren neben Atem- und Personenschutzprodukten auch Arbeitsschutzausrüstungen.

Auf Konzernebene erhöhte sich das EBIT um 4,2 % auf 80,1 (VJ 76,9) Mio. EUR, was einer Marge von 3,5 (VJ 3,3) % entspricht. Das Nettoergebnis stieg um 4,9 % auf 49,4 (VJ 47,1) Mio. EUR. Pro Dräger-Vorzugsaktie wurden 2,61 (VJ 2,45) EUR verdient.

Wegen des höheren Ergebnisses und Optimierungen beim Working Capital ging der operative Cashflow auf 57,2 (VJ 46,8) Mio. EUR nach oben. Der Finanzmittelbestand stellte sich per Ende September auf 179,8 (VJ 181,3) Mio. EUR. Durch die Tilgung von Bankverbindlichkeiten reduzierte sich die Nettofinanzverschuldung auf 229,0 (VJ 301,7) Mio. EUR. Der Verschuldungsgrad verbesserte sich auf niedrige 0,74 (VJ 1,07). Bei der Eigenkapitalquote war ein Anstieg auf 47,8 von 46,0 % zu beobachten. Dräger steht also auf einem sehr soliden Fundament.

An der Jahresprognose hält die Unternehmensführung derweil fest. Der Konzernumsatz soll währungsbereinigt um 1,0 bis 5,0 % steigen, wobei derzeit eher mit dem Erreichen der unteren Hälfte der Spanne gerechnet wird. Die EBIT-Marge wird hingegen am oberen Ende der Bandbreite von 2,5 bis 5,5 (VJ 4,9) % erwartet.

Fazit: Die Drägerwerk-Vorzugsaktie hat sich in den letzten zwölf Monaten nicht gut entwickelt. Auf Jahressicht ergibt sich ein Minus von ca. 13 %. Mit einem erwarteten 2025er-KGV von 8 ist der Titel günstig bewertet. Sollte sich das Medizintechnikgeschäft wieder erholen, sind mittelfristig wieder deutlich höhere Kurse denkbar. Der Kauf einer ersten Position erscheint daher auf dem aktuellen Kursniveau interessant.

Jahr 2023 2024e* 2025e*
Umsatz in Mrd. EUR 3,37 3,41 3,58
Ergebnis je Aktie in EUR 5,86 5,19 5,48
KGV 8 9 8
Dividende je Aktie in EUR 1,74 1,74 1,87
Dividendenrendite 3,93 % 3,93 % 4,23 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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