Kommentar
07:04 Uhr, 14.07.2025

DOW JONES - Es drohen herbe Kursverluste

In der Vorwoche verging kein Tag, an dem US-Präsident Donald Trump nicht neue Zölle ankündigte. Jüngst sagte er, dass Abgaben von 15 oder 20 % für die meisten Handelspartner fällig würden, die bislang noch kein Schreiben der US-Regierung erhalten haben.

Erwähnte Instrumente

  • Dow Jones
    ISIN: US2605661048Kopiert
    Kursstand: 44.371,51 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Dow Jones - WKN: 969420 - ISIN: US2605661048 - Kurs: 44.371,51 $ (NYSE)

Nicht jeder müsse ein solches Schreiben bekommen, so Trump. "Wir werden einfach sagen, dass alle übrigen Lander zahlen werden, ob es nun 20 % oder 15 % sind", sagte er in einem TV-Interview.

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Eine solche pauschale Vorgehensweise wäre der nächste Hinweis darauf, dass es Trump nicht um den gezielten Ausgleich von Ungleichgewichten im Handel geht, sondern um die grundsätzliche Erschließung neuer Einnahmequellen.

Gegenüber Kanada wurde Trump hingegen erneut konkret. Für Waren aus dem Nachbarland soll ab 1. August ein Zoll von 35 % gelten. Zugleich drohte der US-Präsident mit einer Erhöhung, sollte Kanada mit Gegenzöllen reagieren. Am Wochenende kündigte Trump sogar einen 30%-Zoll auf Waren aus der EU an.

Leichte Gewinnmitnahmen gehören zum Grundrauschen

Die Kursrückgänge an den Aktienmärkten am Freitag wurden mit Trumps Maßnahmen und Aussagen begründet. Doch plausibel ist das nur bedingt. Denn in den vorangegangenen Tagen haben sich die Anleger auch nicht um das Thema Zölle geschert. Warum sollten sie es also jetzt tun? Vielmehr gehören leichte Rücksetzer nach zuvor starken Kursgewinnen zum Auf und Ab der Börse, also zum Grundrauschen, für das es keine bestimmten Nachrichten braucht.

Steckt der Dow Jones in einer großen ABC-Korrektur?

Und durch diese leichten Gewinnmitnahmen hat sich charttechnisch nichts verändert. Beim Dow Jones reichte es beispielsweise nach wie vor nicht für ein bärisches Signal.

Ein weiterer Leser hat mir allerdings von seiner Überlegung berichtet, mit welchem alternativen Szenario (zu meinem fünfwelligen Aufwärtstrend) es zu einem solchen Signal kommen könnte:

Da dieser Chart des Lesers hier im Newsletter womöglich schlecht lesbar ist, habe ich ihn übertragen:

Der Leser geht also von einer großen ABC-Korrektur aus, von der bislang die Wellen A und B gebildet wurden. Die Welle A endete beim April-Tief. Und die laufende Kurserholung (die ich als fünfwelligen Impuls ansehen) bildet bei ihm die Welle B. Demnach müsste es bald im Rahmen einer Welle C noch einmal kräftig abwärts gehen.

Ob Welle C oder ABC, es drohen herbe Kursverluste

Damit bestätigt das Szenario des Lesers meine Erwartung. Denn in beiden Fällen ist mit bald deutlich fallenden Kursen zu rechnen. Der Leser erwartet diese am Ende einer Welle B im Rahmen einer Welle C, ich erwarte sie am Ende eines 5-gliedrigen Aufwärtstrends im Rahmen einer ABC-Korrektur:

Schaut man allerdings auf den saisonalen Verlauf des Dow Jones, dann könnte eine größere Korrektur noch etwas auf sich warten lassen.

Denn über die Sommermonate tendiert dieser Index regelmäßig eher seitwärts, bevor die Kurse ab Mitte September den Rückwärtsgang einlegen.

Fazit

Die Elliott-Wellen-Theorie ist dafür bekannt, dass es immer mehrere mögliche Szenarien gibt. Die hier besprochenen weisen auf stark fallende Kurse hin, wenn der aktuelle Anstieg zu Ende geht. Mit Blick auf die Saisonalität ist es aber denkbar, dass es auf absehbare Zeit beim Dow Jones nur eine Konsolidierung gibt.

Vorerst bleibt es daher dabei, dass man auf die kurzfristigen Signale achten muss. Und solange der Dow Jones keine Schwäche zeigt und nicht zumindest unter das Tagestief vom vergangenen Montag fällt, ist an eine größere Korrektur – im Rahmen welches Szenarios auch immer – nicht zu denken.

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