Analyse
17:16 Uhr, 10.03.2019

DOW JONES - Der Transport-Sektor schwächelte vorweg

Die beiden großen Crash-Bewegungen des Jahres 2018 hatten eine gefährliche Gemeinsamkeit. Dasselbe Zeichen offenbarte sich auch jüngst wieder in den Charts und zwar Tage bevor der Dow Jones Industrial in die Knie ging.

Erwähnte Instrumente

  • DJ Transportation Avg. Index - WKN: 969421 - ISIN: XC0009694214 - Kurs: 10.116,86 Pkt (NYSE)
  • Dow Jones - WKN: 969420 - ISIN: US2605661048 - Kurs: 25.450,24 $ (NYSE)
  • Die jüngste Schwäche im US-Leitindex Dow Jones deutete sich bereits einige Tage zuvor im Dow Jones Transportation-Index an. Beide Indizes leben seit "Anbeginn der Charttechnik" vor rund 120 Jahren in einer Art Symbiose.
  • Zudem hatte der "Dow-Erfinder" Charles Dow ursprünglich damit angefangen, nur einen "Eisenbahn-Index" abzubilden. Der echte Dow Jones Industrial-Index, wie wir ihn auch heute noch kennen, wurde erst rund 12 Jahre später zusammengestellt.
  • Dow erkannte früh die Abhängigkeit der Transportwirtschaft von den Wirtschafts-Zyklen. Zudem ist die gegenseitige Bestätigung von DJ Industrial und DJ Transportation auch Teil der so genannten Dow-Theorie.
  • Laut Charles Henry Dow müssen sich beide Indizes gegenseitig bestätigen, was ja auch irgendwie logisch ist, sind sie doch indirekt voneinander abhängig und sobald eine Wirtschaft stockt oder boomt, gibt es unmittelbare Einwirkungen auf den Transport-Sektor.
  • Heute umfasst der Transport-Sektor natürlich weitere Bereiche wie Luftfahrt, Seefahrt, Logistik und Spedition und nicht mehr ausschließlich das damalige Waren-Transportmittel Nr. 1, die Eisenbahn.
  • Der Transportation-Index baute seine letzten Hochs bereits am 19.02.2019, der Dow Jones Industrial hingegen erst rund eine Woche später. Zudem fiel der Transport-Index mit ca. 6,4 % gegenüber ca. 3,8 % dabei deutlich stärker als der "normale" Dow Jones.
  • Beide Indizes fielen Ende der letzten Woche in einen Unterstützungsbereich und konnten sich dort fangen aber die beiden größeren Absacker im DOW im Jahr 2018 hatten eins gemeinsam: schon Tage vorher bildete der Transportation sein Verlaufs-Hoch aus, während der US30-Index zunächst erst noch weiter steigen konnte. Also im Prinzip wie auch neulich wieder....
  • Mit Korrelationen und ihrer unmittelbaren Anwendung ist das leider immer so eine Sache. Solange sich aber beide Indizes fortan wieder (wie am Freitag) im Gleichschritt bewegen, kann man dieses gut als Abgleich nutzen, stutzig muss man immer dann werden, wenn der eine Index dem anderen temporär nicht mehr folgen kann und somit eine bevorstehende Trendwende implizieren könnte.
  • Michael Borgmann (Technischer Analyst - BörseGo AG)
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Über den Experten

Michael Borgmann
Michael Borgmann
Technischer Analyst und Trader

Als "Kind des Neuen Marktes" kann Michael Borgmann inzwischen auf über 25 Jahre Börsenerfahrung zurückblicken und hat dabei schon früh die Anwendung der Technischen Analyse (Charttechnik) als "Mittel zum Zweck" für sich ausgemacht. Bei seinen Analysen beschränkt er sich nicht nicht auf einzelne wenige Aspekte der Materie, sondern verfolgt einen ganzheitlichen analytischen Ansatz, indem er Candlesticks, Elliott-Wellen, Fibonaccis, die Ichimoku-Methodik und diverse andere charttechnische Hilfsmittel miteinander kombiniert. In der Summe sieht er dadurch die Technische Analyse gegenüber der Fundamental-Analyse im Vorteil, da sie tagesaktuelle Chartdaten auswerten kann und somit einen deutlichen zeitlichen Vorsprung gegenüber der Auswertung zum Beispiel veralteter Quartalszahlen hat. Seit Juli 2015 betreut Michael Borgmann den Premium-Service „Centre Court Börse” (CCB) im stock3 Terminal (vormals: Guidants).

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