CCB-Newsletter - Markt-Kommentar 03/2022 vom 09. Januar 2022
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Erwähnte Instrumente
- EUR/USD - WKN: 965275 - ISIN: EU0009652759 - Kurs: 1,13619 $ (FOREX)
- Gold - WKN: 965515 - ISIN: XC0009655157 - Kurs: 1.796,67000 $/oz. (FXCM)
- Silber - WKN: 965310 - ISIN: XC0009653103 - Kurs: 22,34100 $/oz. (FXCM)
- DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 15.947,74 Pkt (XETRA)
- Dow Jones - WKN: 969420 - ISIN: US2605661048 - Kurs: 36.231,66 $ (NYSE)
Moin!
Die kommende Woche könnte mit kleineren Schockwellen beginnen - allerdings nur, sofern der Markt denn die Aussagen von EZB-Direktorin Isabel Schnabel aufgreifen sollte, die sich am Wochenende verstärkt darüber äußerte, dass sich die EZB, aufgrund mittelfristig erwarteter höherer Inflation (u. a. durch Strompreise), zu einer Abkehr von ihrer bisherigen Geldpolitik veranlasst sehen könnte. Was das bedeutet, macht die FED ja bereits seit einiger Zeit vor - wie der Markt darauf reagiert hat, weiß man bekanntlich auch. Siehe hierzu auch die detaillierte Aufstellung, die Eurostat am Freitag, den 07.01.2022 veröffentlicht hatte (hier klicken, dann auf "jährliche Inflation im Euroraum auf 5 % gestiegen gehen!)
Somit könnte es zu Wochenbeginn (evtl. schon nachts) zu stärkeren Bewegungen in den €UR-Währungspaaren kommen, weshalb diesem Text ein Chart-Update angehängt wurde (der Text geht unterm Chart noch weiter!), die Strukturen im EUR/USD sind allerdings seit Wochen als eher zäh zu betrachten und bieten kurzfristig nach oben wie unten zunächst keine größeren Eskapaden über/unter ca. 1,1550/1,1050 an.
Somit rücken dann wohl auch die Edelmetalle (Chart-Updates für den Sektor gab es ja jüngst am Freitag im CCB Centre Court Börse) und vielleicht parallel der Krypto-Sektor (ein ausführliches Update hier gab es ja ebenfalls am heutigen Sonntagmittag im CCB) wieder etwas verstärkter in den Anleger-Fokus. Für Aktien sind das wohl eher keine so guten Nachrichten, nimmt man mal Werte aus dem Finanz-Sektor hierbei etwas aus, welche allerdings zuletzt bereits recht gut gelaufen sind. Ein echter Grund zur Panik ist das aber vorläufig wohl noch nicht, immerhin hat sich die EZB ja erst zuletzt noch eher gegenteilig geäußert. Die jüngsten Aussagen kann man aber wohl als erste Testballons sehen, den Markt vorsichtig auf kommende Zinsanstiege auch im €uro-Raum "vorzubereiten". Evtl. gibt es ja auch im derzeit stark überverkauften Euro-Bund-Future Reaktionen darauf. Ein generell verstärkter Blick auf die Anleihe-Märkte scheint in den kommenden Wochen ohnehin sinnvoll.
Recht unentschlossen präsentierte sich zum Wochenausklang auch der US-Aktienmarkt. Nach kurzer Schwäche zu Handelsbeginn gab es eine kleine Kaufwelle und dann wurde stundenlang nur noch konsolidiert. Auch hier sind die sich aktuell ausbildenden charttechnischen Grundstrukturen wohl ein Großteil des Problems. Während sich auf Tages-Basis nur eine relativ moderate Volatilität von ca. 1-2 % Schwankungsbereich abzeichnet, steckt der technische Sprengstoff in den Wochen-Charts, denn dort ließe sich durchaus ein Abwärts-Potenzial von bis zu ca. 6 % ableiten, somit sind die Bullen zu Wochenbeginn gefragt, sich entweder direkt zu zeigen oder spätestens dann, wenn die Indizes ca. 1-2 % korrigiert haben. Die Wege nach oben sind nicht generell verbaut doch gerade mittelfristig sind die sich abzeichnenden dunklen Wolken am Index-Himmel unübersehbar, die würden sich wohl selbst nach neuen Allzeithochs nicht einfach in Nichts auflösen. Somit sollte man in den kommenden Wochen insbesondere immer freitags einen intensiveren Blick auf die Wochen-Charts und deren Strukturen und Kerzen werfen.
Insgesamt wird der Markt wohl noch auf Wochen wenn nicht Monate hoch anspruchsvoll bleiben und den Großteil der Anleger und Trader wohl entsprechend wie bereits seitdem Frühjahr 2021 eher enttäuschen als glücklich machen. Im Prinzip bewegt man sich in einem Umfeld, wo die Seitenlinie oder monatelange generelle Marktabstinenz im Prinzip anzuraten wären und sich erst nach der nächsten größeren Übertreibung (egal in welche Richtung) dann wieder etwas nachhaltigere Optionen anbieten. Zu ermitteln, wann und auf welchem Niveau das denn wohl sein könnte, wird weiterhin die Hauptaufgabe der Technischen Analysten sein und diesen dabei auch den ein oder anderen Kopfschmerz bereiten.
Michael Borgmann
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