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12:30 Uhr, 30.07.2018

Don´t panic! 5 Wege in die CFD-Zukunft nach ESMA

Panik ist fehl am Platz - die meisten CFD/FX-Trader wissen gar nicht wirklich, was die ESMA-Restriktionen bedeuten. Wir beleuchten die Situation und zeigen Auswege.

Der 1. August steht vor der Tür. Schon Ende letzter Woche haben die meisten Broker neue Positionen nur noch zu den dann viel niedrigeren Hebeln erlaubt. Viele Einsteiger mit Kontogrößen im niedrigen vierstelligen Bereich, sehr aktive Scalper sowie Nutzer automatisierter Handelssysteme zeigen Paniksymptome. Dabei ist die Lage halb so schlimm, wie die gesammelten Erfahrungsberichte und unsere eigenen Experimente zeigen. In diesem Artikel findet ihr Lösungen die bereits auf dem Tisch liegen bzw. in Kürze angeboten werden.

Wie diverse Umfragen zeigen, hat sich ein Großteil der CFD/FX-Trader bereits mit den neuen Hebeln arrangiert. Entweder weil man auch mit der neuen, höheren Margin den Kontostand nicht ausreizt. Oder weil einfach mehr Kapital eingezahlt wird, um mit den gewohnten Stückzahlen handeln zu können. Nur ein ganz geringer Prozentsatz spielt mit dem Gedanken das Trading einzustellen oder auf andere Instrumente zu wechseln. Und der Rest versucht über die Einstufung als professioneller Trader oder den Gang zu einem Offshore-Broker die gewohnten hohen Hebel nutzen zu können.

Dieses Thema ist großteils sensibel. Weil die Broker nicht von sich aus deklarieren können, wie kulant sie Anträge für den Status als prof. Trader handhaben, oder ob und wie man sich zu Offshore-Niederlassungen verschieben lassen kann. Deshalb lassen wir die Aussagen verschiedener Tester und alles was wir per Telefon, Mail, Social Media und Whatsapp in Erfahrung bringen konnten für sich sprechen. Und wo es möglich war, haben wir die entsprechenden Behauptungen versucht zu bestätigen oder zu widerlegen.

An dieser Stelle der Aufruf an dich, lieber Leser, uns und allen anderen betroffenen Tradern zu helfen: bei welchen Brokern kannst du nachfolgende Aussagen bestätigen oder widerlegen, oder welche Broker sind noch gar nicht genannt, zu denen du einen Beitrag liefern könntest? Gerne per Mail an uns oder einfach unten ein Kommentar hinterlassen. Der Artikel wird dann laufend aktualisiert.

1. Business as usual

Die aufgeregten Stimmen wider ESMA bzw. "die da oben" finden momentan viel Gehör, wütende Bürger sind immer ein gefundenes Fressen für Medien und soziale Netze. Dass wir auch keine Fans der Restriktionen sind sollte bekannt sein. Der Verzicht auf die Nachschusspflicht bzw. eine Hebelbeschränkung auf 100:1 oder sogar 50:1 hätte dem Anlegerschutz locker genüge getan. Stattdessen werden Kleinanleger gegängelt, zu anderen Handelsinstrumenten getrieben die entweder wieder eine Nachschusspflicht intus haben (Futures) oder schlicht teuer und intransparent sind unserer Erfahrung nach (Optionsscheine & Zertifikate).

Allerdings kommt es nicht von ungefähr, dass die neuen Hebel die meisten erfahreneren Trader ziemlich kalt lassen. Weil diese sich der wichtigsten Regel für nachhaltigen Tradingerfolg bewusst sind: Kapitalerhalt = Risikomanagement über alles.

Gänzlich kalt lassen die ESMA-Maßnahmen etwa die Aktien-CFD-Trader. Diese haben ohnehin bereits mit 10-20 % Margin leben müssen, Letzteres entspricht dem neuen generellen Höchstlimit von Hebel 5:1.

Beispiel EUR/USD: Nehmen wir einen Daytrader im beliebtesten FX-Währungspaar, der mit 20 Pips Stopp arbeitet. Gehandelt wurde bisher mit einem Mini-Lot pro Trade, also 10.000 Einheiten. 1 Pip bewegt damit 1 USD.

Sein Stopp-Loss von 20 Pips macht also ein Verlustrisiko von 20 USD aus. Der Kontostand beträgt der Einfachheit halber 1.000 USD. Er hat also bisher 2 % seines Kapitals pro Trade riskiert. Was eine ziemlich typische Kennzahl für kleinere Konten ist. Bei einem Wechselkurs von 1,17 musste er bei einem 200er Hebel bisher 58,5 USD Margin blocken für diesen Trade. Zum neuen 30er Hebel sind dann 390 USD nötig. Ist also machbar. Außer man handelt gleichzeitig auch noch andere Basiswerte in ähnlicher Größenordnung, dann wird es eng. Dieses und andere EUR/USD-Beispiele sind in nachfolgender Tabelle dargestellt:

Kontostand SL Risiko pro Trade Alte Margin 200:1 Neue Margin 30:1
1.000 20 1 % = 0,05 Lot 29,25 USD 195 USD
1.000 20 2 % = 0,1 Lot 58,5 USD 390 USD
1.000 20 3 % = 0,15 Lot 87,75 USD 585 USD
1.000 20 5 % = 0,25 Lot 146,25 USD 975 USD

Wie man sieht kein allzu großes Drama für Trader mit Bewusstsein für Money- und Risikomanagement, erst ab 5 % Risiko wäre der Trade nicht mehr machbar.

Nicht ganz so entspannt sieht es hingegen beim beliebten GER30-Index aus. Zugrunde gelegt wird ein Kurs von 12.500 Punkten und eine mögliche Stückelung ab 0,1 CFD:

Kontostand SL Risiko pro Trade Alte Margin 100:1 Neue Margin 20:1
1.000 20 1 % = 0,5 CFD 62,5 EUR 312,5 EUR
1.000 20 2 % = 1 CFD 125 EUR 625 EUR
1.000 20 3 % = 1,5 CFD 187,5 EUR 937,5 EUR
1.000 20 5 % = 2,5 CFD 312,2 EUR 1.562,5 EUR

Schon 3 % sind hier künftig nicht mehr praktikabel. Aber auch hier bleibt zu sagen: das große Drama gibt es nur für Anleger die

  • mit noch engeren Stopps als in diesen Beispielen arbeiten, also primär Scalper
  • mit viel zu hohen Stückzahlen zocken wollen, wo das Thema Anlegerschutz doch tatsächlich also zufällig doch mal ins Schwarze trifft
  • mehre Positionen gleichzeitig handeln/halten
  • Handelssysteme/Expert Advisors nutzen, die Positionen im Verlust aufstocken. Auch hier kann man einen gewissen Schutzeffekt nicht absprechen, so beliebt diese Vorgehensweisen auch sind
  • aktuell Positionen halten die tief im Verlust notieren. Nicht wenige Broker schreiben auch für laufende Positionen die neuen Hebel vor, d.h. Kapital nachschießen oder Position auflösen

2. Kapital aufstocken

Zählt man nun zu einer der fünf vorgenannten Kategorien, und möchte man die gewohnten Positionsgrößen beibehalten können, ist die einfachste Lösung eine größere Einzahlung zu leisten. "Einfach" ist natürlich relativ, weil das nicht für jeden eine unkomplizierte Lösung sein wird. Aber das ist einer der fünf Wege mit ESMA zu leben.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass diese beiden Wege, wie man CFDs weiterhin wie gewohnt nutzen kann, vom Großteil der Trader gewählt werden. Die üblichen Positionsgrößen, mit denen man sich wohl fühlt und die auch noch die notwendige Menge Adrenalin ausstoßen, massiv zu senken wird eher die Ausnahme sein. Und dann gibt es auch noch weitere Optionen.

3. Als professioneller Trader einstufen lassen

Unser Telefon steht nicht mehr still, und der Posteingang quillt über. Es ist sogar für uns schwer den Überblick darüber zu behalten, wie die verschiedenen Broker auf die neue Situation reagieren. Praktisch alle bewerben die Möglichkeit, sich als professioneller Trader einstufen zu lassen. Dabei verzichtet man zwar auf diverse Rechte als Kleinanleger. Dafür kann weiterhin hoher Hebel genutzt werden, zum Teil sogar ohne Nachschusspflicht (dabei aber einen Blick in die AGB werfen, manche haben dort Ausnahmen festgehalten).

Es gilt wie so oft das Pareto-Prinzip: 20 % der Kunden sorgen für ca. 80 % der Umsätze bei den Brokern. Daher hat für die Broker höchste Priorität, die großen Fische dazu zu bringen sich als prof. Trader einstufen zu lassen. Oder der Broker macht das sogar von sich aus. Bei den Big Boys ist das einfach, die erfüllen meist locker zwei der drei notwendigen Bedingungen für die Einstufung. Beim großen Rest der Kleinanleger sieht die Sache allerdings anders aus. Da immer noch unklar ist, ob und wie die Regulierungsbehörden den Brokern dabei auf die Finger sehen werden, wird generell eher streng auf entsprechenden Eignungsnachweisen bestanden. Anders lautende Berichte sowie Ergebnisse von eigens angestellten Experimenten wollen wir interessierten Mitgliedern natürlich nicht vorenthalten.

Zuerst generelles Feedback:

"Ich habe bei meinem Broker die notwendige Historie von genügend Trades über die letzten 12 Monate. Dazu habe ich einen Lebenslauf geschickt, in dem zu lesen ist, dass ich 4 Jahre Finanzanalyst bei der Bank XYZ war. Das hat gereicht."

"Ich hatte ohnehin bisher weder ein Profil auf XING noch auf LinkedIn. Also habe ich mir dort ein Profil erstellt, bei den bisherigen Tätigkeiten habe ich Finanz-Research und Termingeschäfte bei einem Vermögensverwalter angegeben. Wurde als Nachweis für die berufliche Qualifikation akzeptiert."

Status = bestätigt

Natürlich werden Lebensläufe, Visitenkarten, Profile in sozialen Medien etc. akzeptiert. Die Broker haben damit den geforderten Nachweis, sollte ein Audit durch die Regulierungsbehörde stattfinden. Überprüft werden darf das aus Datenschutzgründen ohnehin nicht, der Broker kann ja nicht einfach beim angegebenen Arbeitgeber anrufen.

Dazu braucht es noch eine Historie über genügend Trades in den letzten vier Quartalen (Ausnahme RoboMarkets? Siehe unten). Außer du gehörst zu den Glücklichen, die problemlos liquides Vermögen von mindestens 500.000 EUR belegen können, aber darauf näher einzugehen spare ich mir.

Und noch ein nettes inoffizielles Zitat eines Brokers:

"Wenn sich ein Bestandskunde versucht als prof. Trader einstufen zu lassen, der bei der Kontoeröffnung damals angegeben hat Arbeiter zu sein und über nicht gerade stattliches Vermögen und/oder Einkommen zu verfügen: dann darf er sich auch nicht wundern, wenn wir seinen Antrag ablehnen bzw. genauer hinterfragen."

--> ein neuer Antrag bei einem anderen Broker wäre dann naheliegend.

4. Bei einem Offshore-Broker handeln

Jedem von uns steht es frei, ein Konto in Belize, Australien, Seychellen, Mauritius & Co zu eröffnen. Entsprechende Lizenzen sind aktuell heiß begehrt, man munkelt ca. 50 % aller Broker bemühen sich um eine Niederlassung außerhalb der EU. Natürlich verzichtet man dabei wieder auf den gewohnten EU-Konsumentenschutz. Wie auch bei der Einstufung als prof. Trader (soviel zu den angeblichen Bemühungen der ESMA, den Anlegerschutz stärken zu wollen...).

Die Hemmschwelle ist erst einmal hoch verständlicherweise. Man sollte sich genau ansehen wer hinter einem Offshore-Angebot steckt, nicht dass es eine Bude mit 5 Mitarbeitern und 30.000 EUR Eigenkapital ist. Und weil wir laufend gefragt werden, wer denn hier nun seriös sei, werden wir uns in den kommenden Wochen den ein oder anderen Anbieter in einem Offshore-Brokervergleich zur Brust nehmen. Via anonymem Echtgeldtest natürlich.

Brokerspezifisches Feedback findest du dann weiter unten, erst einmal wieder generelle Rückmeldungen die wir erhalten haben:

"Offshore-Broker dürfen nicht zielgerichtet Kunden werben in der EU. Mein Broker hat beides, eine Lizenz in der EU und eine in der Karibik. Ich hatte ein EU-Konto und den Support mit dem Wunsch konfrontiert zu wechseln. Mir wurde geholfen."

Status = bestätigt

Eine größere Stichprobe fehlt uns noch, aber bei zwei Brokern hat das einwandfrei geklappt.

Auf Facebook liest man auch immer wieder irreführende Postings, dass sich auch Broker außerhalb der EU an die ESMA-Restriktionen zu halten hätten. Weil die Hebelbeschränkungen für Trader mit Wohnsitz EU gelten würden. Bitte getrost ignorieren. Es geht nämlich nur darum, wo der Broker seinen Sitz/seine Regulierung hat. Erst wenn ein Offshore-Broker versucht gezielt Kunden in der EU für sich zu gewinnen, macht er sich wieder erlaubnispflichtig und würde unter die ESMA-Restriktionen fallen.

Jede Medaillie hat 2 Seiten. Wäre die ESMA nun nicht so strikt vorgegangen, würde sich wohl kaum ein Kunde nach Brokern außerhalb Europas umschauen. Wenn es aber so ein Angebot sein soll, muss der Trader wissen: einige Einschränkungen sind wohl überall in Kauf zu nehmen. Die Regulierung ist eine andere, Überweisungs- und Auszahlungskosten "außerhalb des Sepa Raums" können Geld kosten und ein paar Tage länger dauern und nicht überall ist Kundenservice dann auch in deutscher Sprache verfügbar.

5. Andere Instrumente wählen

Die schon früher von mir geäußerte Befürchtung, dass viele Kleinanleger nun wieder zu den intransparenten und teuren Optionsscheinen und Zertifikaten greifen werden, hat sich zum Glück bisher nicht bestätigen lassen. Zu sehr sind CFD-Trader von den Qualitäten dieser Instrumente verwöhnt.

Durchaus relevant ist allerdings steigende Nachfrage nach den Futures-Brokern WH SelfInvest und CapTrader. Einige DE30-Trader werden sich künftig wohl am Mini-FDax versuchen. Welcher dadurch vielleicht auch endlich liquider und damit kostengünstiger werden könnte, ist er aktuell doch noch dem CFD in Sachen All-Inclusive-Kosten unterlegen.

Der Vollständigkeit halber sollte auch noch die Möglichkeit erwähnt werden, dass man künftig einfach die Finger von Trading lässt, und sich anderen Beschäftigungen zuwendet. Daran wird im Fall der Fälle aber kaum ESMA die Schuld tragen, gibt es doch wie beschrieben genügend Wege mit den neuen Hebeln um zu gehen. Oder sie zu umgehen.

Broker von A-Z

ActivTrades

Nehmen es sehr genau mit den Nachweisen bei der Einstufung als prof. Trader. Dafür dort dann aber auch keine Nachschusspflicht.

ADMIRAL MARKETS

Zwei Mitglieder mussten zur Einstufung als prof. Trader zusätzlich zu ihren Trades bei Admiral Markets in den letzten 12 Monaten noch weitere Trade-Historien vorlegen. Der Lebenslauf bzw. ein LinkedIn-Profil wurde akzeptiert.

Dieser Broker hat sich einen besonderen Kniff einfallen lassen: über das Kundenportal kann auch die Dependance in Australien gefunden werden. Logge ich mich als Bestandskunde in das Kundenportal ein, findet sich oben eine Leiste mit zwei Reitern. Der standardmäßig auf "FCA" für die UK-Regulierung aktiviert ist. Man kann so aber auch sehr einfach zur ASIC-regulierten Admiral Markets PTY wechseln. Das dortige Angebot werden wir in Kürze überprüfen, es soll auch an einer Negative Balance Protection gearbeitet werden.

Don-t-panic-5-Wege-in-die-CFD-Zukunft-nach-ESMA-Kommentar-Michael-Hinterleitner-GodmodeTrader.de-1

"Die Kontoeröffnung bei Admiral Markets PTY hat geklappt, aber meine Bank verlangt für eine Banküberweisung nach Australien pauschal 20 Euro Gebühr, auch bei Online-Überweisung."

AVATRADE

AvaTrade soll jedem aktiven und verifizierten Bestandskunden, der sich noch bis Ende Juli registriert, auf Wunsch den Status als professioneller Trader verleihen. Was ich allerdings nicht ausschließen kann, ist, dass im Nachgang später noch entsprechende Eignungsnachweise angefordert werden. Bei Interesse würden wir mit dem Broker auch über Mitgliedervorteile sprechen, die gelten dann auch für jene die sich jetzt bereits ein Konto sichern. Dieser Link wird daher vorsorglich bereits für BrokerDeal getrackt, es gibt übrigens diesen Monat noch 20 % Einzahlungsbonus. Nicht auszahlbar, aber erhöht die verfügbare Margin.

CMC

Ein eigenes Pro-Konto wurde eingeführt für all jene, die sich erfolgreich um den Status als prof. Trader bewerben können. Mit Verzicht auf die Nachschusspflicht, segregierten Konten und einer Einlagensicherung bis zu 50.000 britischen Pfund. Die Kriterien werden bisher streng geprüft.

FXFlat

"Mir wurde am Telefon gesagt ich soll mich noch ein paar Tage gedulden, ab 1. August wird es etwas Neues geben."


Na FXFlat, ihr macht es aber spannend :)

GKFX

"Auch wenn GKFX gegen eine Bevormundung von Kunden ist, ist „Überhebelung“ tatsächlich oft ein Grund, dass Trader mit weniger Erfahrung Verluste machen. Das zeigen auch die von der ESMA publizierten Verlustquoten, die zudem ab dem 1. August in den Risikohinweisen der Anbieter zu finden sein werden. Profis & Vermögensverwalter nutzen oft keine hohen Hebel ­– sehr gebräuchlich sind Hebel hier Hebel von 15:1 bis 20:1.

Im Hinblick auf die Klassifizierung als prof. Trader hat die ESMA kürzlich nochmal deutlich gemacht, dass die Anbieter sich bei der Prüfung der hierfür notwendigen Kriterien nicht allein auf die Aussagen der Kunden verlassen dürfen, sondern dies zu belegen sei.

Auch GKFX hat, wie viele andere Anbieter auch, Niederlassungen außerhalb Europas, die sich mit ihrem Angebot aber ausschließlich an Kunden außerhalb der EU richten sollten."

JFD Brokers

"JFD Brokers hält sich selbstverständlich an alle getroffenen regulatorischen Vorgaben. Dies beinhaltet natürlich auch die Möglichkeit zur Prüfung der PRO-Client-Eignung, um die bisherigen Hebel weiterhin nutzen zu können. In diesem Zusammenhang bietet JFD allerdings in Kürze ein alternatives Investmentprodukt außerhalb dieser Restriktionen an. Abschließend gilt es zu erwähnen, dass unsere regulierten Niederlassungen fern Europas keine Option für EU-Kunden darstellen."

RoboMarkets & RoboForex

RoboMarkets offeriert gleich zwei Möglichkeiten, sich wieder höheren Hebel zu sichern: entweder indem man sich als prof. Trader einstufen lässt, wobei den Angaben in eurem Lebenslauf vertraut werden muss. Neben dieser Berufserfahrung soll ein Track Record von wenigstens 10 Trades mit mindestens je 0,15 Lot im letzten Quartal reichen. Was ja jederzeit in wenigen Minuten durchgeführt werden kann."

"Mein Lebenslauf wurde anstandslos akzeptiert"

Oder ihr wählt gleich RoboForex mit Sitz in Belize. Ein Offshore-Broker also, für den die ESMA-Restriktionen nicht gelten. Die Gelder verbleiben dabei in der EU, es gibt keine Nachschusspflicht, und eine Einlagenversicherung für die ersten 20.000 EUR fehlt ebenso wenig. Unser Echtgeldtest dieses Angebot betreffend ist bereits angelaufen.

IG

Die Einstufung als prof. Trader wird streng gehandhabt. Überraschenderweise wirbt IG seit einigen Tagen auf der eigenen Webseite dafür ziemlich direkt für die Kontoeröffnung bei Töchtern in Drittstaaten mittels eines "Kontovergleichs". Wenn das mal nicht als zielgerichtete Werbung aufzufassen ist...schließlich stellt der Broker selbst diese Informationen zur Verfügung, und kein objektiver Dritter.

OANDA

"Wir bieten Kunden ebenfalls die Moeglichkeit, deren Konten als professionelles Konto einstufen zu lassen (nur auf Nachfrage der Kunden). Wie gewohnt, muss der Kunde mindestens 2 der 3 Kriterien erfuellen, um sich zu qualifizieren. Sollte der Kunde sich qualifizieren, bleibt das Konto unter den gleichen Bedingungen bestehen wie bisher. Er verliert lediglich die neue “Leverage Protection”.

Obwohl wir auch Niederlassungen außerhalb der EU haben, koennen wir Kunden die in Europa ansaessig sind, leider nicht die Moeglichkeit geben, deren Konten zu einer OANDA Niederlassung ausserhalb von Europa zu transferieren."

Tickmill

Die australische Niederlassung von Tickmill akzeptiert aktuell keine Kunden aus der EU.

WH SelfInvest

Für alle Angaben zwecks Einstufung zum prof. Trader werden Nachweise verlangt. Es wird von stark steigender Nachfrage nach dem Futures-Angebot von WH SelfIinvest berichtet.

XTB

XTB bietet den PRO TRADER Status ohne Nachschusspflicht an. Zulassung zum PRO TRADER wird streng geprüft. Nachweis der Tradinghistorie + entweder Lebenslauf, der ein Jahr Berufserfahrung mit “Finanzprodukten” nachweist (kein Controlling, IT usw. in der Finanzbranche) und/oder Depot/Kontoauszug über 500.000 EUR.

Bei welchen Brokern habt ihr es versucht, mit welchen Nachweisen, und wie fiel das Ergebnis aus?

Viel Erfolg beim Trading!
Michael Hinterleitner
www.brokerdeal.de

6 Kommentare

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  • Holzheizer75
    Holzheizer75

    Ich habe es bei GKFX versucht. Bzgl. 500.000 € Kriterium sagte ich dem Typ am Telefon dass da ja nicht steht wie lange diese verfügbar sein müssen, ergo kann ich das geld für paar Tage mir von Bekannten / Eltern überweisen lassen und somit den Nachweis bringen. Da meinte der Typ, dass ich ihn jetzt in die Bredoullie bringe und was das soll, ich wüsste doch dass das Gespräch aufgezeichnet wird und bla bla 😁 Er meinte noch sinngemäß, dass das ja kein legaler Weg sei usw. aber soviel ich weiß steht nicht wie lange das Geld verfügbar sein muss. Somit wäre dies bei dem ein oder anderen Broker such ein Schlupfloch eventuell.

    09:39 Uhr, 02.08.2018
  • Drolph
    Drolph

    Ich finde ebenfalls, dass hier teils an der Realität vorbei geschrieben/gedacht wird. Natürlich spielen die Broker den ganzen Sachverhalt herunter. Fakt ist, dass die Handelsvolumina drastisch senken werden und angesichts massenhafter Kapitalflucht aus der EU letztlich der eine oder andere EU Broker die Segel streichen wird.

    Diese Bevormundung bezüglich des Risikos ist ebenfalls untragbar. In einem gut diversifiziertem Strategieportfolio machen hochgehebelte Ansätze als Teil durchaus Sinn. Auch ich nutze derartige Strategien und fahre hier seit Jahren gut damit. Und das, wo 70-80% der Trader Geld verlieren.

    Raus aus der EU ist meiner Ansicht nach die einzig logische und richtige Konsequenz! CySec und FPA als Allheilmittel zu propagieren ist teilweise Augenwischerei. Kenne selbst Fälle, bei denen natürlich nicht zu Gunsten des Kunden im Ernstfall entschieden wurde. Und die Regulierungen kosten Geld, ratet wer das am Ende bezahlt. Bei der Financial Commission (offshore) beispielsweise kenne ich im Gegensatz dazu sogar einen Fall von unkomplizierter und erfolgreicher Erstattung!

    Ergo ist so ein Umzug gar nicht mal so schlecht, denn ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass viele der "Flüchtenden" bei der Wahl der richtigen Offshorebroker erstaunt sein werden, wie gut Kundensupport, technischer Standard und Fees dort sein können.

    Da dürften sich selbst einige der hier so penetrant beworbenen Broker wie JFD (auch bei denen habe ich ein Konto und weiß sehr wohl wovon ich spreche) noch eine dicke Scheibe von abschneiden.

    16:21 Uhr, 30.07.2018
    1 Antwort anzeigen
  • kingmidas
    kingmidas

    Wie diverse Umfragen zeigen, hat sich ein Großteil der CFD/FX-Trader bereits mit den neuen Hebeln arrangiert.

    Und was sind das für Umfragen? Wie viele Leute haben dran teilgenommen? Die meisten Umfragen sind absolut nichts wert, selbst bei größer angelegten Umfragen zeigt sich oft das reale Ergebnis ist anders als das der Umfrage.

    Ich weiß auch nicht, was für den Redakteur "keine großen Auswirkungen" bedeutet. Anhand des ersten beispiels mit 20 pips und EURUSD, müsste man nach neuem Gesetzt "nur" 39% seines Gesamtkapitals für einen Trade reservieren. Wenn das nicht viel ist was dann? Klar wenn man immer nur einen Trade nach dem anderen macht wäre es möglich, aber wer macht das schon? Wenn es viele Gelegenheiten gleichzeitig gibt, kann man nichts machen außer warten bis der eine Trade fertig ist, was wiederum völlig absurd ist.

    Bin schon immer bei nem Offshore Broker und werde da auch bleiben. Die Hirnverbrannten Europäer werden noch einen Schritt weiter gehen und das Trading für private völlig einstampfen. Brüssels Dummheit wie man sie kennt.

    14:22 Uhr, 30.07.2018
    1 Antwort anzeigen
  • Emil
    Emil

    Bei einem Broker wie Swissquote aus der Schweiz weiter zu handeln, wäre auch eine Alternative...

    13:22 Uhr, 30.07.2018

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Über den Experten

Michael Hinterleitner
Michael Hinterleitner

Michael Hinterleitner ist seit 2006 Redakteur und Trader bei GodmodeTrader.

Bereits 1998 der Faszination Börse erlegen, wurde Trading neben dem Studium der Wirtschaftswissenschaften zu seiner Hauptbeschäftigung. Sein Fokus: Aktien. Neben der täglichen spannenden Jagd an den Börsen kam 2011 die Idee zu einem neuen Brokervergleich, der nicht nur einen detaillierten Blick hinter die Kulissen erlaubt, sondern auch handfeste Vorteile für Mitglieder bringt.

Als Mitbegründer der Vergleichsplattform BrokerDeal.de hat sich Michael Hinterleitner zum Ziel gesetzt, Licht in den Brokerdschungel zu bringen. Er erklärt, worauf es bei der Brokerwahl ankommt, welche Anbieter für welche Bedürfnisse Sinn macht und auf welche Unterschiede man bei den Produkten und der Ausführungsqualität achten sollte.

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