Dollar verliert "Safe-haven"-Status
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Die Finanzmärkte sind immer noch auf der Suche nach einer Richtung, und die Volatilität nimmt kaum ab. Der Kreditmarkt im Besonderen kämpft angesichts der wirtschaftlichen Risiken und der bevorstehenden Beendigung des CSPP und der Zinserhöhungen um eine Stabilisierung.
Axel Botte, Marktstratege beim französischen Investmenthaus Ostrum Asset Management, interpretiert das so: „Die vorherrschende Meinung an den Finanzmärkten scheint zu sein, dass die Verlangsamung in den USA eine marktfreundlichere Änderung der US-Geldpolitik ermöglichen wird. Der gemeldete Rückgang des US-BIP (-1,5 % im ersten Quartal) spiegelt den sprunghaften Anstieg der Importe aus China im März wider, da die Einzelhändler die Gefahr einer Unterbrechung der Lieferkette befürchteten, die schließlich auch eintrat. Der Beitrag des Außenhandels schmälerte das US-Wachstum um mehr als 3 Prozentpunkte, und der geringere Aufbau von Lagerbeständen zog zusätzlich 1 Prozentpunkt vom BIP ab.
Andererseits sind der Verbrauch der privaten Haushalte und die Unternehmensinvestitionen in den USA in guter Verfassung. Der Rückgang des Verbrauchervertrauens und der Preisanstieg haben kaum Einfluss auf das Konsumverhalten (+3,1 % im 1. Quartal 2022). Die Ausgabendaten für April (+0,7 %) bestätigen dies wiederum. Einmal mehr scheint das globale Wachstum nur auf den US-Verbrauchern zu beruhen.
Auch der Rückgang des US-Dollars ermutigt zur Risikobereitschaft. Dieses Szenario könnte jedoch angesichts einer Inflation von 8 %, die sich in dieser Woche durch den Anstieg des Ölpreises noch verschlimmert hat, als Wunschdenken bezeichnet werden. Kurzum, ob zu Recht oder zu Unrecht, der Markt geht nicht davon aus, dass die Fed den Inflationsteil des doppelten Mandats weiterhin stärker in den Vordergrund stellen wird. In dem Maße, in dem sich die Zinserhöhungserwartungen nach unten korrigieren, verliert also der Dollar seinen „safe haven“-Status.
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