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10:27 Uhr, 25.10.2012

DIW: Konjunkturelle Delle nur temporär

Berlin (BoerseGo.de) – Nach Einschätzung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) wird sich die deutsche Wirtschaft im laufenden Schlussquartal 2012 nur schwach entwickeln. In ihrem heute in Berlin vorgestellten aktuellen Konjunkturbarometer gehen die Wirtschaftsforscher nur von einer Zuwachsrate von 0,2 Prozent gegenüber dem dritten Quartal aus. Für das dritte Vierteljahr schätzt das DIW Berlin die Wachstumsrate auf 0,3 Prozent. „Die deutsche Wirtschaft wird die schwächelnde Nachfrage nach ihren Exportprodukten mehr und mehr spüren“, erläutert DIW-Konjunkturchef Ferdinand Fichtner. „Die Nachfrage aus dem Euroraum ist wegen der Krise schon länger gedämpft. Zum Jahresende hin werden aber auch die Ausfuhren in andere Länder etwas unter Druck geraten.“

Besonders betroffen von der Nachfrageschwäche sei die Industrie, meint DIW-Deutschlandexperte Simon Junker. „Der Dienstleistungsbereich kann weiter von der insgesamt soliden Binnenkonjunktur profitieren.“ Eine Rezession in Deutschland droht nach DIW-Einschätzung daher trotz der sich verschlechternden Stimmung bei Konsumenten und Unternehmen derzeit nicht. Wegen der guten Arbeitsmarktlage und kräftiger Lohnzuwächse in den letzten Jahren würde insbesondere der Konsum die wirtschaftliche Entwicklung kräftig anschieben.

Die weltwirtschaftliche Entwicklung dürfte sich nach DIW-Einschätzung in den nächsten Monaten aber bereits wieder beschleunigen. „Die Nachfrage aus dem Euroraum bleibt zwar bis auf weiteres schwach“, sagt Ferdinand Fichtner. „Vor allem in den großen Schwellenländern wie China zeichnet sich aber eine Beschleunigung ab.“ Davon werden nach Einschätzung des DIW Berlin besonders die exportorientierten deutschen Unternehmen profitieren, das günstige Finanzierungsumfeld treibt dann auch deren Investitionen wieder an.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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