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10:55 Uhr, 26.07.2012

DIW erwartet nur noch schwaches Wirtschaftswachstum

Berlin (BoerseGo.de) – Die Wirtschaftsentwicklung in Deutschland gerät zusehends ins Stocken. Zu sehr schlägt die Schuldenkrise in der Eurozone den Geschäften den hiesigen Unternehmen ins Kontor. Das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, DIW, zeigt entsprechend ein schwaches Plus beim Bruttoinlandsprodukt von 0,3 Prozent für das dritte Quartal 2012 an, nach voraussichtlich 0,2 Prozent im zweiten Quartal. „Deutschland kann sich nicht von der schwachen Entwicklung der Eurozone abkoppeln“, kommentierte DIW-Konjunkturchef Ferdinand Fichtner die aktuelle Prognose. „Aber vor allem eine anziehende Inlandsnachfrage stützen das Wachstum in Deutschland.“

Von der Schuldenkrise sind in der Hauptsache die exportaffinen Firmen betroffen. „Im verarbeitenden Gewerbe wird die Wertschöpfung im Sommerhalbjahr wohl merklich sinken“, vermutet DIW-Deutschlandexperte Simon Junker. „Darauf dürften die Industrie und vor allem die Unternehmensdienstleister vorübergehend mit Entlassungen reagieren, und auch bei den Investitionen werden sich die Unternehmen zunächst spürbar zurückhalten.“ Dafür spricht die zuletzt deutlich eingebrochene Stimmung in den Unternehmen. Insgesamt bleibe die Lage auf dem Arbeitsmarkt recht robust. Denn der Rückgang der Beschäftigung sei nur vorübergehend und bleibe auf die exportabhängigen Bereiche beschränkt.

Die DIW-Konjunkturexperten erwarten, dass sich die Weltwirtschaft im späteren Jahresverlauf wieder erholen wird. Davon könnten die deutschen Exporteure überdurchschnittlich profitieren, hieß es . Eine anziehende Auslandsnachfrage werde die Unternehmen zudem veranlassen, die günstigen Finanzierungsbedingungen verstärkt für Erweiterungsinvestitionen zu nutzen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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