DIW Berlin dämpft Hoffnung auf kräftigen Konjunkturverlauf
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Berlin (BoerseGo.der) - Die deutsche Wirtschaft ist im dritten Quartal um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal gewachsen. Dies teilte das Statistische Bundesamt am Vormittag mit. Dazu hat nach Einschätzung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) auch die Industrie beigetragen. „Im Schlussquartal wird die schwache Nachfrage aus dem Euroraum die exportorientierte Industrie und damit die Konjunktur insgesamt belasten“, dämpfte DIW-Konjunkturchef Ferdinand Fichtner allerdings Hoffnungen auf eine vergleichbar kräftige weitere Entwicklung. Dagegen dürfte nach Einschätzung des DIW der Dienstleistungsbereich in den kommenden Quartalen weiterhin Zuwächse verzeichnen. „Eine Rezession ist nicht in Sicht“, so Fichtner weiter.
Vor allem die private Konsumnachfrage stützt nach Einschätzung der Berliner Ökonomen das Wachstum. „Die Haushalte profitieren von Lohnsteigerungen deutlich über der Inflationsrate und der soliden Lage auf dem Arbeitsmarkt“ sagte DIW-Deutschlandexperte Simon Junker.
Die Exporte haben auch im dritten Quartal kräftiger zugelegt als die Importe, so dass der Außenbeitrag die Konjunktur erneut angeschoben hat. Dazu hat auch der schwächere Euro beigetragen. Vor allem aus den asiatischen Schwellenländern, aber auch aus den USA war die Nachfrage anhaltend kräftig. Nur schwach haben sich dagegen die Exporte in den Euroraum entwickelt. „Die staatlichen Sparmaßnahmen und die hohe Arbeitslosigkeit drücken in den Krisenländern auf die Nachfrage“, erläuterte Fichtner. Davon könne sich die deutsche Exportwirtschaft nicht abkoppeln.
Auch wenn die Ursachen der Krise in der Euro-Zone noch lange nicht beseitigt sind, gehen die DIW-Experten davon aus, dass die Unsicherheit in der Währungsunion mehr und mehr zurückweicht. Die Investitionen dürften zwar bis zum Jahresende schwach bleiben, im kommenden Jahr aber ordentlich zulegen, prognostiziert das DIW.
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