„Discount-Bonus“ - weder Fisch noch Fleisch?
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Discount- und Bonus-Zertifikate gehören hinter Garantie- und den neuerdings wieder mehr und mehr gefragten Express-Papieren nach wie vor zu den beliebtesten Produkten am strukturierten Anlagemarkt. Bieten die einen eine ausgehend vom jeweiligen Kaufzeitpunkt feststehende Seitwärtsrendite, ermöglichen die anderen einen verbilligten Einstieg in den zugrundeliegenden Basiswert und gewähren dadurch ebenfalls einen bestimmten Teilschutz.
Dass sich beide Strukturelemente auch miteinander kombinieren lassen, beweist die BNP Paribas mit der Emission eines Discount-Bonus-Zertifikates auf den Euro STOXX 50, das sich aktuell noch bis zum 1. September in Zeichnung befindet. Die Funktionsweise des „Zwitter“-Papieres ist relativ einfach. Der Anleger kauft das zweijährige bis 10. Oktober 2011 laufende Produkt, das einen Nennwert von 100 Euro besitzt, zu einem anfänglichen Preis von 90,90 Euro und erzielt dabei einen Einstiegsrabatt von 9,10 Prozent. Damit ist schon einmal das Discount-Kriterium erfüllt.
Die Bonus-Komponente ergibt sich darüber hinaus wie folgt: Sollte der Index am 3. Oktober 2011, dem Bewertungstag kurz vor Fälligkeit, mindestens auf dem Startniveau des Papiers bei Emission schließen, erhält der Investor zum Nennbetrag auch noch einen Bonus von zehn Euro ausgezahlt, was hochgerechnet auf die gesamte Laufzeit einer annualisierten Rendite von zehn Prozent entspricht. Das Zertifikat verfügt damit zwar über eine Bonus-Chance, die hier allerdings nicht mit einem Teilschutz verbunden ist. Denn sollte die Euroland-Benchmark bereits einen Punkt unter dem Auflagelevel ins Ziel kommen, entfällt bereits der komplette Bonus und es erfolgt eine 1:1-Partizipation am Underlying, freilich unter Berücksichtigung des zusätzlichen Discounts, der insofern wiederum eine gewisse Teilabsicherungsfunktion übernimmt. Um tatsächlich einen Verlust zu realisieren, müsste der Index also den gesamten Rabatt am Bewertungstag aufgebraucht haben. Dass das auf den ersten Blick ganz interessante Papier aber nicht ganz so risikolos ist, zeigt die historische Rückrechnung des Emittenten im zugehörigen Factsheet für den Zeitraum vom 17.07.2004 bis zum 17.07.2009. Dabei konnte das Kombi-Produkt zwar in 57 Prozent aller Fälle den Bonus auszahlen und bei zusätzlichen neun Prozent mit einem Gewinn abschließen, doch steht immerhin bei 34 Prozent aller Möglichkeiten ein Minus auf dem Kurszettel.
Der BörseGo Tipp:
Die Mischung aus Discounter und Bonus-Zertifikat lässt die Frage offen, ob nicht eine einfache Struktur entweder mit einem höheren Discount oder einem attraktiveren Chance-Risiko-Profil bei der Bonus-Komponente das bessere Produkt darstellen würde, auch wenn das Stichtagsprinzip hier sicherlich von Vorteil ist. In jedem Fall sollten aber nur Anleger investieren, die von einer seitwärts bis leicht aufwärts gerichteten Marktentwicklung in den nächsten zwei Jahren ausgehen.
Discount-Bonus-Zertifikat | |
Emittent/WKN: | BNP Paribas / BN242C |
Laufzeit: | 10.10.2011 |
Preis: (in Zeichnung: 27.07.09 – 01.10.09) | Ausgabepreis: 90,90 € (kein Agio) |
Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/investmentcertificates/overview
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