Analyse
11:30 Uhr, 29.04.2020

Dieser Starinvestor hat viel Geld verloren

Nicht nur Privatanleger, sondern auch abgebrühte Wall-Street-Profis haben durch den Corona-Crash mitunter viel Geld verloren. So auch Carl Icahn. Wie der milliardenschwere Hedgefondsmanager den Markt derzeit beurteilt, erfahren Sie in diesem Artikel.

Erwähnte Instrumente

  • S&P 500
    ISIN: US78378X1072Kopiert
    Kursstand: 2.863,39 Pkt (CME) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • WTI Öl
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    Kursstand: 14,01000 $/bbl. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • S&P 500 - WKN: A0AET0 - ISIN: US78378X1072 - Kurs: 2.863,39 Pkt (CME)
  • WTI Öl - WKN: 792451 - ISIN: XC0007924514 - Kurs: 14,01000 $/bbl. (FXCM)
  • Occidental Petroleum Corp. - WKN: 851921 - ISIN: US6745991058 - Kurs: 15,170 $ (NYSE)
  • Hertz Global Holdings Inc. - WKN: A2ALSZ - ISIN: US42806J7000 - Kurs: 5,000 $ (NYSE)
  • Icahn Enterprises L.P. - WKN: A0M1Z9 - ISIN: US4511001012 - Kurs: 50,290 $ (NASDAQ)

In der Vergangenheit stand Carl Icahn meist auf der richtigen Seite und konnte die Entwicklung der Aktienmärkte besser einschätzen als der durchschnittliche Investor. So hatte Icahn etwa mit der Wahl von Donald Trump rund eine Milliarde Dollar verdient, weil er in der Wahlnacht 2016 darauf gesetzt hatte, dass sich die Kurse nach dem vorübergehenden Einbruch schnell wieder erholen würden. Er müsse jetzt nach Hause gehen, um Geld zu verdienen, sagte Icahn Berichten zufolge, als er die Wahlparty von Trump vorzeitig verließ.

Doch der Corona-Crash hat auch Icahn unvorbereitet getroffen. Man sei zwar immer ziemlich gut abgesichert, habe aber trotz der Hedges unter dem Strich Geld verloren, sagte Icahn in einem Interview mit dem Finanzsender Bloomberg am vergangenen Freitag. Das sei aber kein Problem, da man immer ausreichend Liquidität für "stürmische Zeiten" zurücklege, so Icahn.

Nach dem Crash sieht Icahn zwar auch Chancen, rechnet kurzfristig aber eher mit weiteren "großen Abwärtswellen". Das Virus werde ein Problem bleiben und die Wirtschaft sei kein Wasserhahn, den man einfach wieder "aufdrehen" könne. Man werde nicht einfach sagen können: "Lasst uns wieder rausgehen und Spaß haben."

Das Kurs-Gewinn-Verhältnis auf Basis der Gewinnschätzungen für den Gesamtmarkt sei mit 17 vermutlich zu hoch, so Icahn. Auch die Technologiegiganten seien überbewertet. Er sei derzeit mit einer Short-Position auf den S&P 500 abgesichert, sagte Icahn. Seine größte Position sei derzeit aber eine Short-Position auf den CMBX Index, der hypothekenbesichtere Wertpapiere auf Gewerbeimmobilien beinhaltet. Vielen Privatinvestoren würden derzeit mit Blick auf die hohen Renditen diese Papiere angedreht. Icahn rechnet hingegen auf dem Immobilienmarkt mit einem ähnlichen Kollaps wie 2008, wie er sagte.

S&P 500
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Den dramatischen Einbruch beim Ölpreis bis in den negativen Bereich nutze Icahn dazu, Öl zu kaufen. So habe er das Raffinerieunternehmen CVR Energy angerufen, an dem Icahn eine Mehrheitsbeteiligung besitzt, und Öl kaufen lassen, so Icahn. Denn das Unternehmen habe noch Lagerkapazitäten gehabt, aber auch nur zu einem kleinen Teil aufgefüllt wurden, so Icahn.

WTI Öl
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Allerdings kostete der Ölpreiseinbruch auch Icahn viel Geld, da er etwa am Explorationsunternehmen Occidental Petroleum beteiligt ist.

Occidental Petroleum
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Wenig gut läuft es für Icahn auch beim Autovermieter Hertz. Bei dem Unternehmen ist das Geschäft im Zuge der Corona-Pandemie praktisch vollkommen zusammengebrochen und Medien spekulieren bereits über eine Schuldenrestrukturierung.

Hertz Global Holdings
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Die Anteilsscheine der Holdinggesellschaft von Carl Icahn, Icahn Enterprises, sind ebenfalls börsennotiert und haben in der Krise an Wert verloren. Bei dem Unternehmen handelt es sich nicht um eine reguläre Aktiengesellschaft, sondern um eine Limited Partnership. Der Kauf von Anteilen an einer Limited Partnership kann für deutsche Anleger nachteilig sein, da sich daraus unter anderem eine höhere Steuerlast und eine Steuerpflicht in den USA ergeben kann.

Icahn Enterprises L.P.
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Eine Aufzeichnung des gesamten Interviews mit Carl Icahn kann bei Youtube angesehen werden (auf Englisch).


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8 Kommentare

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  • Dr. Bull
    Dr. Bull

    Also bisher ging ja der großte Crash aller Zeiten voll in die Hoose. Ich lese gar keine Untergangspropheten mehr. Die Chancen auf eine zweite große Welle nach unten sinken. Der Dax hat seit seinem Tief 35% aufgesattelt. Korrektur ja, aber tiefere Tiefs? I don´t know.

    19:28 Uhr, 29.04. 2020
    1 Antwort anzeigen
  • angola_murksel
    angola_murksel

    Max Otte ist ehrlich zerknirscht, daß sein aktuelles Buch bei diesem ARD-Vollhonk-Löffel Denis Scheck und seiner schrulligen Buchbequatschungssendung in die Tonne geschmissen wurde. Und da wir ja zwischenzeitlich -40% an den Börsen standen, hatte der Professor auch noch Recht mit seinem Buch; den öffentlich-rechtlichen Lackaffen interessiert das aber nicht. Gibt ein aktuelle Video Gespräch Tichy-Otte-Krall auf TichysEinblick. Bernecker mag ich auch mit seiner knorrigen Art. Ein echtes Relikt aus der gute alten Kostolany-Zeit.

    14:51 Uhr, 29.04. 2020
    1 Antwort anzeigen
  • Dr. Bull
    Dr. Bull

    Da sind wir wieder bei den "Gurus" ;-)

    Icahn hat genauso wenig Ahnung, wie Dalio & co.

    Herr Baron, ich bin keiner, der ein Blatt vor den Mund nimmt, aber ich würde sogar darauf wetten, dass Sie besser handeln können, als Icahn, Dalio & co. Ich weiß, viele würden sagen "und warum hat Herr Baron keine Milliarden?". Jeder hat nun mal eine andere Vergangenheit, eine anderes Leben gehabt. Andere Wünsche und Vorstellungen und andere Voraussetzungen. Ihre Beiträge sind sehr interessant. Ich sage das nur, weil viele solche "Gurus" himmelhoch loben und die für Götter halten. Nur kochen auch die nur mit Wasser, wie ich oft sage.

    Danke für den Artikel!

    11:54 Uhr, 29.04. 2020
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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