Kommentar
11:23 Uhr, 02.06.2015

Diese China-Aktien kann man noch kaufen

Die Verdopplung und teils Verdreifachung chinesischer Aktien innerhalb der letzten Monate ist bestenfalls fragwürdig. Abseits dieses allgemeinen Wahnsinns gibt es allerdings ziemlich interessante Unternehmen mit anständigen Bewertungen.

Erwähnte Instrumente

Unternehmen, die ihre Aktien nur in Festlandchina bzw. teilweise auch noch in Hong Kong gelistet haben, gehen durch die Decke. Die Rallye scheint kein Ende zu kennen, dabei wiederholt sich hier die Geschichte fast 1 zu 1. Im Jahr 2007/08 sah der Markt ganz genauso aus wie heute. Nach dem Höhenflug kam der tiefe Fall. Das wird auch diesmal wieder so sein. Wann es passiert kann keiner genau sagen. Die Chancen stehen gut, dass der Markt noch etwas steigt, bevor er sehr tief fällt.

Inzwischen sind diese Aktien mit KGVs von 50 oder 80 bewertet. Der US Markt gilt bei einem KGV von 20 als überbewertet. Wie steht es da mit einem Markt, dessen KGV bei 60 steht? - Man kann es sich ausmalen.

Es gibt abseits der Euphorie und Kaufpanik ein ganz eigenes Segment von Unternehmen, die wenig mit dem zu tun haben, was wir derzeit in China beobachten können. Es geht dabei um Aktien von chinesischen Unternehmen, die in den USA gelistet sind. Diese Unternehmen, wie z.B. auch Alibaba, werden nur in den USA gehandelt. Das Befinden der chinesischen Anleger ist für den Kurs der Aktien in den USA vollkommen irrelevant. Ein Blick auf den Kurs von Alibaba zeigt sofort, dass da von keiner 100% Rallye die Rede sein kann.

Alibaba ist sicherlich das bekannteste chinesische Unternehmen, welches in den USA gehandelt wird. Es gibt aber auch eine ganze Reihe kleinerer und mittelgroßer Unternehmen, die sehr wenig Aufmerksamkeit erhalten und systematisch niedrig bewertet sind. China Automotive zum Beispiel handelt zu weniger als die Nettovermögenswerte. Man bekommt nicht nur Assets unter Wert, sondern auch noch einen regelmäßigen Gewinn dazu. Das Unternehmen handelt zu einem KGV von 7.

Anerkannt werden solche Kennzahlen selten. Das gilt auch für Wachstumsunternehmen wie Weibo. Weibo ist das chinesische Twitter und liegt bereits in meinem Depot. Die Bewertung ist nicht außergewöhnlich niedrig, wenn man es mit Unternehmen wie China Automotive vergleicht. Für ein Wachstumsunternehmen ist es jedoch im Vergleich zu Unternehmen wie Twitter (selbst nach dem Kurssturz vor wenigen Wochen) fast geschenkt.

Weibo Corp
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Heute macht der Kauf von Weibo nach einer Zitterpartie Freude. Die Aktie springt knapp 8% nach oben. Der Grund für den Kurssprung liegt bei der Muttergesellschaft. Weibo gehört zur Sina Gruppe, die online Medien, Werbung und Social Media anbieten. Der CEO von Sina hat heute angekündigt 463 Mio. USD in einer Kapitalerhöhung von Sina zu zeichnen. Das Geld dient Investitionen in weiteres Wachstum. Das Wachstum ist auch so mit über 20% pro Jahr und einer guten Profitabilität nicht schlecht. Anscheinend sieht das Unternehmen aber Möglichkeiten weiter zu investieren, sei es für organisches Wachstum oder Zukäufe.

Sina Corp
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Der Markt nimmt das alles sehr gut auf. Das ist auch verständlich. Wenn der Top Manager einen Großteil seines Vermögens ins eigene Unternehmen steckt, dann ist zumindest der Anreiz groß für profitables Wachstum zu sorgen. Den Einstieg bei Sina habe ich vorerst leider verpasst. Bei einem Rücksetzer Richtung 45 USD könnte sich noch einmal eine Einstiegsmöglichkeit bieten.

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4 Kommentare

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  • Aktienbaer
    Aktienbaer

    am Ende kommt es immer anders als man denkt ! ;-)

    12:27 Uhr, 05.06. 2015
  • So wie der Adler fliegt
    So wie der Adler fliegt

    Herr Schmale ich denke auch die VW - Aktie sollte in den kommenden Wochen / Monaten noch richtig Spaß machen.

    Aktuell steckt sie noch in einer 4er-Wellen-Korrektur Richtung EMA 200 bzw. EMA 50 im Wochenchart. Sie hat aber wohl bereits in die letzte große Abwärtswelle (e oder Z) eingeschwenkt.

    Der radikale und totale Abverkauf der aktuell noch gespielt wird dürfte also schon bald im Bereich knapp unter 210 Euro final auslaufen.

    In diesem Bereich knapp über 200 Euro wird der geisteskranke Abverkauf die VW-Aktie wieder auf ein 2015er KGV von knapp über 8 runtergeprügelt haben. Gemäßen an den Prognosen der Analysten notiert die VW dann wieder bei einem 2018er KGV von 6,6, sofern die Welt bis dahin nicht untergeht.

    Ich denke selbst für Zykliker wie die Automobilwerte sind so niedrige Bewertungen aktuell noch absurd, während gleichzeitig alle möglichen "Narrenwerte" mit utopischen KGVs unterwegs sind und in den USA viele große Aktien und in Deutschland jede Menge Nebenwerte mit 20er - 30er KGVs "rumlatschen" und so tun als ob das normal und günstig wäre.....

    Wie sehen Sie es?

    Gruß!

    14:53 Uhr, 02.06. 2015
  • Chamäleon
    Chamäleon

    Ihre indirekte Empfehlung sieht aber nach Interessenkonflikt aus.

    13:53 Uhr, 02.06. 2015
  • WillyB
    WillyB

    Sehr geehrter Herr Schmale, Sie scheinen sich ja fast zu widersprechen mit Ihren beiden Artikeln heute. In dem einen erwecken Sie den Eindruck eines Crash-Propheten (wie kann man nur?) und in diesem empfehlen Sie Aktien zum Kauf??

    Koennte es nicht sein, dass die postive Seite der von Ihnen (und Herrn Stanzl) beschriebenen Entwicklung darin liegt, dass sich Anleger wieder mehr an konkreten Daten (Fundamentalanalyse) orientieren (sollten) als an Charts (TA)?

    Computersysteme, die in Sekundebruchteilen nach einem erprobten Algorythmus handeln, Kurse, die ploetzlich um 10% einbrechen, jeden falsch positionierten Trader aus dem Handel schmeissen - um dann sofort wieder gen Norden zu explodieren: keine besonders gute Position fuer den technisch orientierten Trader. Aber Nachrichten auswerten, Bilanzen und Kennzahlen lesen - das koennen Computer bislang nicht.

    Ich haette nichts dagegen, wenn Aktien wieder mehr als das gesehen und gehandelt werden, das sie faktisch sind: Unternehhmensbeteiligungen, die mich zum Miteigentuemer einer (hoffentlich) Gewinn abwerfenden Gesellschaft machen. Und da stoeren mich 10 % Verlust an einem Tag wenig. Im Gegenteil.

    12:55 Uhr, 02.06. 2015

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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