Kommentar
13:31 Uhr, 10.07.2023

Die Zinsangst ist zurück

Steigende Anleihenrenditen haben in der vergangenen Woche zu einer Korrektur an den Aktienmärkten geführt. In der neuen Woche stehen unter anderem wichtige US-Inflationsdaten und der Beginn der Berichtssaison im Fokus. (Fundamentaler stock3-Wochenausblick)

Die Zinsangst ist mit Karacho an die Finanzmärkte zurückgekehrt. Die Rendite der zweijährigen US-Staatsanleihen stieg am vergangenen Donnerstag auf den höchsten Stand seit rund 16 Jahren, nachdem die inoffiziellen ADP-Arbeitsmarktdaten deutlich stärker als erwartet ausgefallen waren. Auch die Rendite der zweijährigen deutschen Bundesanleihen erreichte in der vergangenen Woche den höchsten Stand seit rund anderthalb Jahrzehnten. Hintergrund waren Spekulationen, dass sowohl die US-Notenbank Fed als auch die EZB die Leitzinsen stärker anheben könnten, als dies bisher an den Märkten eingepreist wurde.

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Die am Freitag veröffentlichten offiziellen US-Arbeitsmarktdaten für Juni fielen dann zu uneinheitlich aus, um der Zinsangst neue Nahrung zu geben. So lag die Zahl der neu geschaffenen Stellen unter den Erwartungen und auch die Zahlen der Vormonate wurden deutlich nach unten korrigiert. Gleichzeitig stiegen aber die Stundenlöhne etwas stärker als erwartet. Dennoch bleibt das übergeordnete Bild, dass es in den USA zumindest bisher nicht zu einer harten Landung der Konjunktur kommt, mehr oder weniger erhalten.

In der neuen Woche dürften wichtige US-Inflationsdaten im Fokus stehen. Am Mittwoch werden Daten zur Entwicklung der Verbraucherpreise im Juni veröffentlicht. Die US-Inflationsrate auf Jahressicht dürfte sich von 4,0 % im Mai auf 3,1 % im Juni weiter reduziert haben. Die Kerninflationsrate dürfte von 5,3 % auf 5,0 % gesunken sein.

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Am Donnerstag werden die US-Erzeugerpreise für Juni veröffentlicht. Bereits am Dienstag stehen die endgültigen Verbraucherpreisdaten für Deutschland auf dem Programm.

Am Freitag wird das vorläufige Uni-Michigan-Konsumklima für Juli über die Stimmung (und Inflationserwartungen) der US-Verbraucher informieren.

In der zweiten Wochenhälfte dürften dann angesichts der beginnenden US-Berichtssaison verstärkt Unternehmensnachrichten im Fokus stehen. Am Donnerstag werden unter anderem die Fluggesellschaft Delta und der Getränke- und Lebensmittelkonzern PepsiCo ihre jüngsten Quartalszahlen vorlegen, am Freitag folgen die US-Banken JPMorgan Chase, Wells Fargo, Citi und State Street sowie der Versicherungskonzern UnitedHealth und der weltgrößter Vermögensverwalter BlackRock. Die US-Investmentbank Goldman Sachs erwartet eine eher verhaltene Berichtssaison. Zum ersten Mal seit zehn Quartalen dürfte der Umsatz der Unternehmen im S&P 500 im Vergleich mit dem Vorjahresquartal nicht mehr gewachsen sein, schrieb Aktienstratege David Kostin in einer Studie.

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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