Die USA sollten Nordkorea als Atommacht akzeptieren
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New York (Godmode-Trader.de) - Der UN-Sicherheitsrat hat am Montagabend einstimmig eine Resolution mit neuen Sanktionen gegen das kommunistische Nordkorea beschlossen. Eine ursprüngliche Variante, die ein totales Verbot von Öllieferungen vorgesehen hatte, wurde dabei abgemildert. Künftig werden Öllieferungen an das kommunistische Land auf zwei Mio. Barrel pro Jahr beschränkt, Erdgas-Lieferungen komplett verboten. Auch Textilimporte aus Nordkorea und die Anstellung von Hilfskräften in anderen Ländern werden untersagt. Damit ist das Land nach Angaben der britischen UN-Botschaft nun der am stärksten sanktionierte Staat der Welt.
Nordkorea hat die UN-Sanktionen in einer ersten Reaktion scharf kritisiert und den USA gedroht. Der UN-Botschafter des Landes, Han, sagte auf der Genfer Abrüstungskonferenz, seine Delegation weise die illegale und unrechtmäßige Resolution des Sicherheitsrates kategorisch zurück. Die USA seien besessen von einer politischen, wirtschaftlichen und militärischen Konfrontation mit seinem Land. Han drohte, man werde den Vereinigten Staaten „den größten Schmerz" zufügen.
China hat zwar die neueste UN-Resolution gegen Nordkorea mitgetragen, kritisiert nun aber das Vorgehen. Die Volksrepublik forderte die USA auf, Nordkorea nicht zu isolieren, Strafmaßnahmen allein könnten das Problem nicht lösen. „Die Atomkrise auf der Halbinsel (Anm. Korea) scheint tief gefangen in einer endlosen Schleife, in der Atom- und Raketentests schärfere Sanktionen auslösen und weitere Sanktionen zu weiteren Tests einladen", warnte Chinas Staatsagentur Xinhua. Peking ist aber auch verärgert über den Machthaber in Pjöngjang, die Beziehungen sind so schlecht wie seit Jahrzehnten nicht.
Wie also weiter umgehen mit dem unliebsamen Herrscher in Pjöngjang? Sanktionen, Druck, Aufrüstung und Abschreckung, Diplomatie - das sich ewig wiederholende Procedere, das keine wahre Lösung des Konflikts mit sich bringen will. Seine Atomwaffen will Kim nicht mehr hergeben - so viel steht fest. Der jüngste Atomtest sei ein „sehr bedeutendes Ereignis auf dem Weg gewesen, eine vollständige Atommacht“ zu werden, heißt es laut der nordkoreanischen Propaganda. Vielleicht bleibt auch dem US-Präsidenten Trump auf Sicht keine andere Wahl, als eine Atommacht Nordkorea zu akzeptieren, wie von einigen Experten und Diplomaten schon gefordert. So wie im Falle Pakistan. Das könnte dem Konflikt den Wind aus den Segeln nehmen. Wenn dann weiter verhandelt wird, könnte es um Sicherheitsfragen etc. gehen. Für China scheint es längst das geringere Übel. Eine Beseitigung der Atomwaffen auf der koreanischen Halbinsel wird nur noch als langfristiges Ziel angesehen.
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