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11:44 Uhr, 16.12.2015

„Die US-Ökonomie am Scheideweg“

Aktuell befindet sich die US-Volkswirtschaft nach Meinung von Lukas Daalder, Chief Investment Officer der Fondsgesellschaft Robeco Investment Solutions, an einem Scheideweg, der zwei gegensätzliche Szenarios möglich erscheinen lässt.

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  • Dow Jones
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Rotterdam (GodmodeTrader.de) - Die US-amerikanischen Konsumenten sind der zweistärkste Wirtschaftsfaktor der Welt – und sie entscheiden maßgeblich über die Wachstumsperspektiven für 2016. „Die Kaufkraft dieser 322 Millionen Menschen besitzt das Potenzial, die Erwartungen an die US-Ökonomie entweder zu erfüllen, oder zu enttäuschen“, meint Lukas Daalder, Chief Investment Officer der Fondsgesellschaft Robeco Investment Solutions. Aktuell befindet sich die US-Volkswirtschaft an einem Scheideweg, der zwei gegensätzliche Szenarios möglich erscheinen lässt, wie Daalder in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

Im ersten Szenario wirkten die Konsumenten als Wachstumstreiber. In den vergangenen Jahren sei nicht nur die Verschuldung der US-Bürger stetig gestiegen, sondern auch deren Nettovermögen. Unter dem Strich hätten die Konsumenten damit eine zunehmend solidere Bilanz vorzuweisen, heißt es.

„Hinzuzurechnen ist, dass der Arbeitsmarkt sich beständig verbessert hat – mit einer Arbeitslosenquote von nur noch fünf Prozent. Und die Löhne ziehen an. Das Wachstum ist verglichen mit früheren Perioden zwar noch gering, aber angesichts einer Inflationsrate von null – bedingt durch den niedrigen Ölpreis – ergibt sich ein deutliches Steigerungspotenzial“, so Daalder. „Die US-Konsumenten könnten daher ihre Ausgaben erhöhen, was ein Wirtschaftswachstum von mehr als drei Prozent ermöglichen würde.“

Im zweiten Szenario bestehe ein Kreditzyklus-Risiko. Ein mögliches Ende des Kreditzyklus habe das Potenzial, die Wirtschaftsaussichten nachhaltig einzutrüben: Ein Ansteigen der Zinsen könnte zu einer Kreditklemme führen, die letztendlich in eine Rezession münde, heißt es weiter.

„Ein klassischer Kreditzyklus könnte bereits angelaufen sein, inklusive all seiner Elemente – hohe Verschuldung, zunehmende Spreads und das Risiko einer verringerten Liquidität“, so Daalder. „Was noch fehlt, ist bloß ein Funke, um den Brand zu entfachen. Dieser könnte bereits von einer ersten Zinsanhebung der Fed ausgehen.“

Doch welches dieser Szenarios ist wahrscheinlicher? „Beide erscheinen plausibel, was die Prognosemöglichkeiten insgesamt erschwert“, erläutert Daalder. Sein Rat an Investoren lautet daher: „Richten Sie Ihr Augenmerk auf die Kreditmärkte, denn dort werden die Risiken am ehesten erkennbar werden.“

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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