Die treibenden Kräfte des europäischen BIP
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London (GodmodeTrader.de) - Die griechische Krise übertönt im Moment fast alles – da kann man schon mal den wirtschaftlichen Hintergrund in Europa etwas aus den Augen verlieren. Wer einen Blick auf das Gesamtbild wirft, der brauche nicht so schwarz zu sehen, wie manche Schlagzeilen das vermuten lassen, schreibt Anthony Doyle, Investment Director bei M&G Investments. In einem aktuellen Marktkommentar. Doyle macht drei Triebkräfte aus, die die europäische Wirtschaft ankurbeln werden: den Euro, Vertrauen und Verbrauch.
Angetrieben von der Erwartung einer US-Zinswende und vom QE-Programm der EZB stehe der Euro heute elf Prozent unter seinem letzten Höhepunkt im März 2014. Blieben die beiden Notenbanken auf entgegengesetztem Kurs, dann dürfte das den Euro in nächster Zeit weiter schwächen, so Doyle: „Euro-Dollar-Parität ist ein reales Szenario.“ Für die europäischen Volkswirtschaften, die zu einem nennenswerten Teil vom Export leben, sei das eine gute Nachricht, denn ein billiger Euro bedeutet immer auch Anschub für die Exportwirtschaft. Doyle: „Das ist der größte Vorteil, den die europäische Wirtschaft im Moment für sich verbuchen kann.“
Es gebe einen wesentlichen Unterschied zwischen der Zeit zwischen Januar 2010 bis Januar 2012 sowie September 2014 bis Januar 2015, legt Doyle dar: „2010 bis 2012 stiegen nicht nur die Risikoprämien für griechische Anleihen in die Höhe. Sie zogen auch andere Anleiherenditen in der Eurozone mit nach oben, insbesondere in den Peripheriestaaten. 2014 bis 2015 sieht das Bild ganz anders aus: Anleger vertrauen heute darauf, dass die griechische Malaise die übrigen Staaten nicht anstecken wird.“ Diese Zuversicht werde unterstützt durch deutlich gefestigte Volkswirtschaften in den Peripheriestaaten, die heute wesentlich weniger anfällig für eine Ansteckungsgefahr seien als noch vor wenigen Jahren, so Doyle.
Niedrige Zinsen, sinkende Arbeitslosenzahlen und ein Rekord-Gehaltswachstum in Deutschland – die Bedingungen für den Konsum in der Eurozone seien hervorragend. Dazu komme die Wertsteigerung von Anlageformen wie etwa Immobilien, die für ihre Eigentümer reales Vermögenswachstum bedeute. Dieses verbesserte Klima, so Doyle, sei von der EZB mit ihrem QE-Programm durchaus beabsichtigt. Dagegen halte nach seiner Ansicht die Sorge vor einem Auseinanderbrechen der Eurozone nicht stand: „Noch nie hat ein Land die Eurozone verlassen. Das ist kein Zufall, denn der politische Wille, die Eurozone zu erhalten, ist sehr stark. Es ist zwar noch ein weiter Weg bis zu einer integrierten Wirtschafts- und Währungsunion, aber die drei Triebkräfte Euro, Zuversicht und Konsum werden der Wirtschaft Europas neuen Schwung geben und für nachhaltiges Wachstum in der größten Wirtschaftszone weltweit sorgen.“
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