Die Schleuse fest im Blick
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Um 14.30 Uhr wird Mario Draghi vor die Presse treten, den Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank verkünden und Begründungen für den Lauf der Dinge abgeben. Volkswirte gehen davon aus, die EZB werde vermutlich den Einlagensatz um 10 Basispunkte senken, die Anleihenkäufe ausweiten und das zeitliche Ende des laufenden QE-Programms nach hinten schieben. Wie dringend mehr Wachstum in Europa erforderlich ist, zeigt aktuell die Arbeitslosenquote in Frankreich: Sie ist im dritten Quartal auf 10,6 Prozent von 10,3 Prozent im Vorquartal gestiegen.
Während vielen erfahrenen Volkswirten angesichts der offenkundigen Staatsfinanzierung der EZB mittels der Geldpresse mulmig wird, haben auch die Anleger im Vorfeld der EZB-Pressekonferenz ein ungutes Gefühl: Vorbörslich um 8.00 Uhr notiert der DAX bei 11.146 Punkten – ein Minus von 0,39 Prozent.
Hintergrund des Kursschwächelns im DAX sind nicht zuletzt die Vorgaben aus den USA und Asien: An den asiatischen Börsen geht es am Donnerstag überwiegend abwärts. Der Einkaufsmanager-Index für das nicht-verarbeitende Gewerbe in China ist im November von 52 Punkten auf 51,2 Punkte zurückgegangen, liegt damit aber immer noch leicht über der Expansionsschwelle von 50 Punkten. Händler verweisen darüber hinaus auf die zuletzt schwachen US-Börsen und weiter fallende Rohstoffpreise. "US-Anleger lösen Investitionen in Asien auf", beobachtet Andrew Sullivan vom Brokerhaus Haitong Securities.
Die Ölpreise legen im frühen Handel zu. WTI-Öl kostet am Morgen 40,47 US-Dollar (+0,90 Prozent). Für Brent werden 43,10 US-Dollar (+1,11 Prozent) verlangt. Offenbar will Saudi-Arabien auf dem OPEC-Treffen vor dem Wochenende unter bestimmten Bedingungen eine Förderkürzung vorschlagen. Ob eine Stabilisierung der Preise durch das OPEC-Treffen am Freitag gelingt, ist fraglich. Am Markt heißt es, möglicherweise habe der Ölpreis frühestens 2017 eine Erholungschance.
Gold verharrt angesichts des starken US-Dollars und der Aussicht auf die Zinswende in den USA bei 1.053 US-Dollar (-0,03 Prozent).
Der Euro notiert leicht schwächer bei 1,0592 (-0,15 Prozent).
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