Kommentar
23:30 Uhr, 15.06.2009

Die Renditejagd geht los...

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Sieht man sich den Kursverlauf des S&P 500 während der vergangenen zwei Wochen an, dann stellt sich dem Börsenkommentator unweigerlich die Frage: Was soll man in solchen Zeiten eigentlich schreiben? Seit vollen zehn Handelstagen tritt der Index auf der Stelle. Sehen Sie sich das bloß an und achten Sie auf die blaue Markierung:

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Wie ich unsere Börse kenne, könnte jetzt folgendes passieren: Vor markanten Bewegungen werden die Anleger sehr häufig durch eine lähmende und vollkommen regungslose Seitwärtsphase „eingelullt“. Und sehr häufig werden die Börsianer schon wenig später aus ihrer Lethargie gerissen – weil sich die Kurse plötzlich sehr dynamisch in die eine oder in die andere Richtung bewegen.

Anhand des Kursverlaufs oben erhält man eine Ahnung davon, welche Richtung das sein könnte: In wenigen Tagen wird der gleitende 50-Tage-Durchschnitt (blaue Linie) die 200-Tage-Linie (rot) von unten nach oben durchkreuzen. Damit entsteht ein langfristiges Kaufsignal. Und endlich werden auch alle Blinden und jene, die noch immer warnend die Stimme erheben, erkennen, dass die Krise vorbei ist.

Natürlich ist sie vorbei. Letzte Woche General Motors, diese Woche Arcandor. Immer mehr prominente Pleitefirmen geben sich bei den Konkursverwaltern dieser Welt die Klinke in die Hand. So etwas geschieht ja immer, wenn Krisen endlich vorüber sind.

Doch es sieht ganz danach aus, als seien noch nicht wieder genügend Dummköpfe mit an Bord, die solchen Blödsinn glauben. Denn noch liest man sie nur vereinzelt, jene Kommentare, die versichern, dass die Krise endlich überstanden ist.

Regelmäßig jede Woche erscheint auf der Weekendedition von GodmodeTrader.de der Kommentar von Herrn Hoose. Diese Weekendedition wird samstags und sonntags kostenlos online geschaltet. Sie können Hooses Kommentare also regelmäßig an Wochenenden einsehen und lesen. Unter der Woche sind diese Analysen nicht lesbar!

Nachfolgend ausnahmsweise nochmals die Kopie eines Kommentars, der jetzt am Wochenende erschien. Viel Spaß beim Lesen.

Von dieser Warte aus betrachtet, ist ein Ausbruch nach oben sogar sehr wahrscheinlich. Dann werden immer mehr Kommentatoren die unsinnigen Vergleiche mit der Baisse nach 2001 anstellen und nicht erkennen, dass die laufende Bärenmarkt-Rallye zu völlig irrwitzigen Aktienbewertungen geführt hat. Leider sind die Aussichten hinsichtlich der Entwicklung der Unternehmensgewinne heute wesentlich trüber als im Jahr 2003, dem damaligen Tiefpunkt der Aktienbaisse.

Anders als damals ist heute auch kein Immobilien-Boom in Sicht, der in der Lage wäre, die Illusion vom grenzenlosen Reichtum durch immer mehr Schulden in die Köpfe der Menschen zu pflanzen. Deshalb sehen wir heute ja auch jene staatlichen Hilfsprogramme zur Rettung der Konjunktur.

Damit wir uns nicht falsch verstehen: Wir sind keine berufsmäßigen Miesepeter und Spielverderber, die nur darauf aus sind, die Baisse herbei zu reden. Im Gegenteil: Innerhalb von nur sechs Monaten haben sich die Aktienkurse von 20 unserer Empfehlungen mindestens verdoppelt, einige haben in der Spitze mehr als 300 Prozent zugelegt.

Aber alles zu seiner Zeit: Wir glauben, dass jetzt nicht mehr die richtige Zeit ist, um massenhaft Kaufempfehlungen auszusprechen, schon gar nicht, wenn man dabei antizyklisch vorgeht. Aber wir unterscheiden uns ja nicht nur in diesem Punkt von der großen Masse.

Und weil wir immer etwas früher dran sind als die große Herde, sind wir jetzt in der komfortablen Situation, dass wir vor allem auf unsere Gewinne aufpassen und diese absichern müssen - während die meisten Anleger damit beschäftigt sind, den Kursen hinterher zu laufen. Wir wünschen viel Spaß dabei...
Was sonst noch los war:

Der Volkswagen-Konzern konnte im Mai überraschen gut abschneiden und sich deutlich vom Gesamtmarkt absetzen. Weltweit stieg der Konzernabsatz um 1,5 Prozent. Die Marke Volkswagen konnte ihre Auslieferungen sogar um 10,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr steigern. Den weltweiten Automarkt beurteilt der Konzern trotzdem skeptisch: Mit Ausnahme von China seien keine Erholungstendenzen zu spüren.

Die Pleite bei Arcandor hatten wir schon erwähnt. Was wir noch nicht erwähnt hatten: Großaktionärin Madeleine Schickedanz soll ihr Vermögen im Zuge der Insolvenz des Kaufhauskonzerns von 5,5 MilIiarden auf eine Milliarde Euro eingedampft haben.

Unterdessen hat die Insolvenz des Karstadt-Mutterkonzerns massiven Streit in der großen Koalition ausgelöst. Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg verteidigte die Verweigerung einer staatlichen Rettungsbeihilfe für Arcandor. "Wenn Eigentümer und Gläubiger nicht bereit sind, Risiken zu übernehmen, kann man diese doch nicht dem Steuerzahler aufbürden", sagte der Wirtschaftsminister der "Bild". Zudem sei eine Insolvenz nicht das Ende aller Dinge, sondern könne den Boden für einen erfolgreichen Neuanfang bereiten.

Wie wir die Lage jetzt einschätzen und was wir unseren Lesern raten, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des Antizyklischen Börsenbriefs, die in Kürze erscheint.

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Zum Autor:
Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG, und Geschäftsführer des Antizyklischen Aktienclubs. Börsenbrief und Aktienclub, das komplette Servicepaket für die Freunde antizyklischer Anlagestrategien! Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de und www.antizyklischer-aktienclub.de

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