Kommentar
09:34 Uhr, 23.12.2008

Die Produzenten des "Giftmülls" müssen endlich kriminalisiert werden

Erwähnte Instrumente

  • Gold
    ISIN: XC0009655157Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (JFD Brokers)

Aktuelle Goldpreisentwicklung

Der Goldpreis verbessert sich im gestrigen New Yorker Handel erneut unter großen Schwankungen von 843 auf 848 $/oz. Heute morgen entwickelt sich der Goldpreis im Handel in Sydney und Hongkong dagegen nachgebend und notiert aktuell mit 842 $/oz um etwa 4 $/oz unter dem Vortagesniveau. Die Goldminenaktien geben parallel zum Goldpreis nach und bestätigen die aktuelle Konsolidierung des Gesamtmarktes. Insgesamt bleibt das Marktvolumen bei den Goldaktien hoch, so daß über die Weihnachtsfeiertage mit erheblichen Schwankungen gerechnet werden kann. Wir erwarten dabei, daß sich die positive Tendenz der letzten Wochen nach oben fortsetzt.

Die Weltwirtschaftskrise

Die wichtigsten aktuellen Meldungen:

Das Handelsblatt berichtet: "Banker wollen Giftmüll auslagern". In eine sogenannte Bad Bank sollen Risikopapiere über 800 Mrd Euro übertragen werden.

Kommentar:

In den letzten Monaten wird uns immer wieder mehr oder weniger untergejubelt, daß die Banken die Krise nicht vorhersehen konnten, daß ein Ereignis eingetreten ist, das statistisch nur alle paar Jahrtausende eintreten kann und daß den Banken unbedingt geholfen werden muß, damit sie Kredite an die Wirtschaft vergeben können, um die Krise zu beenden.

Wir halten diese ganze Argumentation für ein unglaubliches Lügengebäude.

Die Krise konnte vorhergesehen werden und wurde vorhergesehen. Das Internet, insbesondere die Foren der Goldanleger sind voll mit Berichten darüber. Darüber hinaus gibt es eine Unzahl von Beiträgen, die nicht nur die Krise, sondern auch die dahinter stehende Absicht, den Wohlstand für breite Bevölkerungsschichten gezielt abzubauen und die Gesellschaftsstruktur umbauen zu wollen, ausführlich erklären.

Was heute als "Giftmüll" bezeichnet wird, sind Produkte, die die Banken entwickelt haben und dem Publikum und sich selbst verkauft haben. Die Produkte, die die Anleger gekauft haben, führen zu privaten Verlusten (z.B. Lehman-Zertifikate), die Produkte, die sich die Banken untereinander verkauft haben, sind „Giftmüll“ und sollen jetzt vom Steuerzahler finanziert werden. Berichte über die manipulativen Zustände im Bankensektor reichen bis in die 90er Jahre zurück. Bereits im März 1999 wurde eine Klage gegen die Fed wegen der Goldpreismanipulation eingereicht. Im November 2000 tauchten Meldungen über die Explosion beim Umfang der Derivaten im Goldbereich auf (vgl. www.goldhotline.de unter Goldmarkt/Leitartikel). Die Meinung von Warren Buffet, daß es sich bei Derivaten um "potentielle Massenvernichtungswaffen" handelt, ist weltweit publiziert worden. Der Finanzsektor hat sich über die ganzen Jahre auf legalisierte (Zertifikate, ABS, CDO…) wie illegale Weise (Pilotenspiel von Madoff) an der Bevölkerung bereichert.

Wir fordern, daß die Banken und die verantwortlichen Mitarbeiter in den Banken für die Entwicklung und den Vertrieb dieser Produkte zur Rechenschaft gezogen werden.

Wenn eine Bank die Verluste aus Investitionen in diese Produkten nicht mehr tragen kann, muß sie in einem ordentlichen Konkursverfahren abgewickelt werden. Sie hat keine Daseinsberechtigung mehr.

Es gibt genügend gesunde Banken, die diese Geschäfte nicht betrieben haben und für die Wirtschaft als Kreditvermittler zur Verfügung stehen. Dies ist eine wichtige Botschaft, die von den Schmarotzerbanken aus der öffentlichen Wahrnehmung fast perfekt verdrängt wird.

Es ist eine dreiste Lüge, daß wir die Banken für die Kreditvergabe an die Wirtschaft benötigen. Die Gelder für die Banken werden nicht an die Wirtschaft weitergegeben. Sie landen immer noch als Gehälter sowie Bonus- und Provisionszahlungen auf den Privatkonten der Banker. Nach unserer Einschätzung entspricht die Höhe der Privatvermögen der Banker etwa dem Umfang der jetzt benötigten "Rettungspakete".

Wären die bislang für die „Bankenrettung“ zur Verfügung gestellten Gelder nicht an die Banken vergeben worden, sondern als Regierungskredit direkt an die Wirtschaft vergeben worden, hätten wir keine Kreditklemme. Im Gegenteil wüßte die Wirtschaft überhaupt nicht, was sie mit dem vielen Geld anfangen soll.

Die "Rettungspakete" haben in keiner Weise geholfen, die Kreditvergabe der Banken zu lockern. Vor den "Rettungspaketen" hatte die Wirtschaft eine bessere Kreditversorgung als jetzt.

Wir sagen voraus, daß die Umschichtung von Wohlstand an die Banker durch die "Rettungspakete" nur die Staatsverschuldung erhöhen und die aktuelle Weltwirtschaftskrise erheblich verlängern werden. Es kann nicht sein, daß die Banker, die uns seit dem Ende der 60er Jahre praktisch sämtliches Wohlstandswachstum durch ihr Schmarotzertum an der Wirtschaft geraubt haben, jetzt mit zusätzlichen Mitteln gepflegt werden. Dieser gigantische Irrtum, daß wir die Schmarotzerbanken brauchen, muß aufgeklärt werden, um den Prozeß der Wohlstandsumverteilung zu stoppen. Wenn dies nicht gelingt, wird die Masse der Weltbevölkerung auf ein finsteres Zeitalter zurasen. Während in den Industrieländern Geld auf die privaten Konten der Banker umgeschichtet wird, rast die Industrie auf eine Massenarbeitslosigkeit zu und die Zahl der Hungernden in der Welt steigt wieder. Eine Lösung des Problems kann nur die Sanierung des gesamten maroden Finanzsektors in einem geregelten Konkursverfahren sein.

Die Edelmetallmärkte

Auf Eurobasis kann der stärkere Dollar den leichten Goldpreisrückgang erneut überkompensieren (aktueller Preis 19.416 Euro/kg, Vortag 19.369 Euro/kg). Langfristig befindet sich der Goldpreis im Haussetrend in Richtung unserer Zielmarke von 1.400 $/oz. Aufgrund der fundamentalen Verfassung des Goldmarktes halten wir eine Umkehr des langfristigen Aufwärtstrends praktisch für ausgeschlossen. Eine sich zuspitzende Finanzkrise an den Papiergeldmärkten (incl. der dann wertlos verfallenden Zertifikate auf Gold) könnte dabei jederzeit zu einem explosionsartigen Goldpreisanstieg führen.

Silber gibt nach (aktueller Preis 10,83 $/oz, Vortag 11,04 $/oz). Platin gibt leicht nach (aktueller Preis 854 $/oz, Vortag 858 $/oz). Palladium verliert ebenfalls (aktueller Preis 173 $/oz, Vortag 178 $/oz). Die Basismetalle entwickeln sich uneinheitlich und bleiben im langfristigen Abwärtstrend.

Der New Yorker xau-Goldminenindex gibt um 2,6% oder 2,9 auf 109,8 Punkte nach. Bei den Standardwerten verlieren Freeport 8,6%, Yamana 7,1%, Iamgold 4,3% und Agnico Eagle 4,1%. Bei den kleineren Werten geben Yukon-Nevada 16,7%, Vista 10,4 $% und Stillwater 9,7% nach. Gegen den Trend erholen sich einige mittelgroße Werte, die an den letzten beiden Tagen regelrecht ausverkauft wurden. Golden Star erholen sich 39,0%, Northgate 34,3%, Detour 13,1%, Gabriel 13,0% und Kirkland Lake 12,8%. Bei den Silberwerten gibt Apex 14,1% nach. Coeur d’Alene erholt sich um 12,7%.

Die südafrikanischen Werte entwickeln sich im New Yorker Handel uneinheitlich. Harmony steigt 2,6%. DRD Gold gibt 5,7% nach.

Die australischen Goldaktien entwickeln sich heute morgen uneinheitlich. Bei den Produzenten steigen Dragon 16,7%, Perseus 8,6%, Intrepid 8,1%, Norton 8,0% und Mundo 7,1%. Tribune gibt 26,8% nach. Bei den Explorationswerte verlieren Navigator 8,6%, Focus 8,0% und Silverlake 7,5%. Bei den Basismetallwerden geben CBH 11,1% und Jabiru 8,3% nach.

Westgold

Unsere Edelmetallhandelsfirma Westgold (www.westgold.de) kann die auf hohem Niveau stabile Nachfrage nach Gold und Silber nach neuen Lieferungen jetzt wieder besser befriedigen. Dennoch bleiben einige Standardprodukte nicht verfügbar. Eine wirkliche Verbesserung der Versorgungslage ist erst gegen Ende Januar zu erwarten. Die Verkaufsneigung nimmt weiter ab und liegt bei etwa 20 Käufern auf 1 Verkäufer. Unsere Preisliste finden Sie auf www.westgold.de.

Analyse

23.12.08 Golden Star (NA, Kurs 1,07 C$, MKP 372 Mio A$) meldet für das Septemberquartal (Septemberquartal 2007) eine Goldproduktion von 74.042 oz, was einer Jahresrate von etwa 300.000 oz entspricht und das Produktionsziel von jährlich 500.000 oz weit verfehlt. In der Bogoso/Prestea Mine erreichte die Produktion 51.959 oz (40.518 oz). Eigentlich sollte die Produktion in der Mine auf eine Jahresrate von 370.000 oz bei Nettoproduktionskosten von 330 $/oz ausgeweitet werden. In der Wassa Mine wurden 22.083 oz (29.625 oz) gewonnen. Beide Minen befinden sich in Ghana. Bei Nettoproduktionskosten von 897 $/oz (707 $/oz) und einem Verkaufspreis von 866 $/oz (681 $/oz) mußte bereits auf der Produktionsebene ein Verlust von 31 $/oz (Bruttogewinnspanne 26 $/oz) hingenommen werden. Nach hohen Abschreibungen, Verwaltungs- und Finanzierungskosten verzeichnete Golden Star einen operativen Verlust in Höhe von 33,2 Mio A$ (23,6 Mio A$) oder 303 $/oz (280 $/oz). Auf der Basis einer jährlichen Produktion von 500.000 oz haben die Reserven eine Lebensdauer von 8,1 Jahren und die Ressourcen eine Lebensdauer von 13,6 Jahren. Golden Star hat 46.700 oz Gold kurzfristig vorwärtsverkauft. Am 31.03.08 (30.09.07) stand einem Cashbestand von 81,0 Mio A$ (25,0 Mio A$) eine gesamte Kreditbelastung von 348,8 Mio A$ (248,4 Mio A$) gegenüber. Zum 30.09.08 fiel der Cashbestand auf 37,4 Mio A$ zurück.

Beurteilung: Golden Star präsentiert sich als mittelgroßer nordamerikanischer Goldproduzent, der mit dem Plan die Produktion auf jährlich 500.000 oz auszuweiten, seit vielen Jahren scheitert. Problematisch sind vor allem die hohen aktuellen Verluste und die hohe Kreditbelastung. Positiv sind die umfangreichen Reserven und die geringe Belastung durch Vorwärtsverkäufe. Negativ sind das schwache Management und der Produktionsstandort in Ghana. Golden Star scheint längerfristig nur bei einem Goldpreisanstieg auf deutlich über 1.100 $/oz überlebensfähig zu sein.

Empfehlung: Beobachten, aktueller Kurs 1,07 C$. Golden Star wird unter der WKN 888002 an verschiedenen deutschen Börsen gehandelt (vgl. Verkaufsempfehlung vom 27.12.07 bei 3,29 C$.

Martin Siegel
www.goldhotline.de

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