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12:43 Uhr, 12.12.2013

Die Notenbank gibt in Japan den Ton an

Die jüngsten wirtschaftlichen Daten aus Japan – etwa der Anstieg des Verbraucherpreisindex – sorgen für mehr Optimismus rund um die Abenomics. Doch Nathan Gibbs, Fondsmanager für japanische Aktien bei Schroders, warnt vor einer Überbewertung der Wirtschaftspolitik des japanischen Premierministers Shinzo Abe

Frankfurt (BoerseGo.de) - Die jüngsten wirtschaftlichen Daten aus Japan – etwa der Anstieg des Verbraucherpreisindex – sorgen für mehr Optimismus rund um die Abenomics. Doch Nathan Gibbs, Fondsmanager für japanische Aktien bei Schroders, warnt vor einer Überbewertung der Wirtschaftspolitik des japanischen Premierministers Shinzo Abe: „Der Schlüssel zum Erfolg liegt bei der japanischen Notenbank: Erreicht sie in den nächsten zwölf Monaten ihr Inflationsziel von zwei Prozent, sollte ein Weg aus der Deflation sicher sein. Ist die Geldpolitik aggressiv genug und bleibt gleichzeitig flexibel, um auf mögliche externe Entwicklungen reagieren zu können, sollten wir in 2014 eine Normalisierung der japanischen Wirtschaft sehen– sogar dann, wenn keine weiteren politischen Initiativen stattfinden.“

Gibbs sieht außerdem Verbesserungen bei japanischen Unternehmen. Sie würden von der sich abzeichnenden verbesserten Wirtschaftslage profitieren. Mit wachsendem Investitionsvolumen hätten sie geschickt den verhaltenen privaten Konsum im Sommer dieses Jahres ausgeglichen, und konnten deshalb ein starkes Gewinnwachstum in den Zwischenbilanzen verbuchen. „Wir glauben, dass der Trend positiver Gewinnerwartungen auch weiterhin anhalten wird“, sagt Gibbs.

Dennoch warnt der Schroders-Fondsmanager vor zu großen Erwartungen: „Selbst wenn Japan es schafft, einen erfolgreichen Übergang aus der Deflation in die Inflation zu meistern, wird es trotzdem nicht nur Gewinner am Aktienmarkt geben.“ Die Unternehmen die letztendlich profitierten, seien die mit genügend Preisgestaltungsmacht. Sie wären in der Lage, ihre inflationsbedingt höheren Kosten an die Verbraucher weiterzugeben. „Jetzt, da die Unternehmen ihre Geschäftsmodelle auf das neue wirtschaftliche Klima umstellen, sehen wir nicht nur Gewinner, sondern auch Verlierer“, sagt Gibbs. „Anleger sollten die Unternehmen deshalb genau unter die Lupe nehmen und einem aktienspezifischen Ansatz folgen. Wir verfolgen für unsere Portfolios genau, welchen Einfluss die Aktien-Bewertungen und die wirtschaftlichen Daten auf die Unternehmensgewinne haben.“ Deshalb wartet der Fondsmanager auch noch mit seiner endgültigen Bewertung des Erfolgs der Abenomics und konzentriert sich bisweilen auf erfolgreiches Stockpicking am japanischen Aktienmarkt.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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