Fundamentale Nachricht
10:10 Uhr, 09.08.2017

Die Kraft der Dividende

Zinsen und Dividenden liefern Florian Bohnet, Leiter des Bereichs Research & Portfoliomanagement der DJE Kapital AG, langfristig einen zentralen Beitrag zur Vermögensmehrung.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 12.195,83 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Pullach im Isartal (GodmodeTrader.de) – Albert Einstein hat auf die Frage nach der stärksten Kraft im Universum einmal geantwortet, es sei der Zinseszins. Wenngleich der Zinseszinseffekt leichter zu verstehen sein mag als die meisten seiner Errungenschaften der theoretischen Physik, scheint dem Gros der Anleger nicht bewusst zu sein, dass Zinsen und Dividenden langfristig einen zentralen Beitrag zur Vermögensmehrung liefern, wie Florian Bohnet, Leiter des Bereichs Research & Portfoliomanagement der DJE Kapital AG, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

Dividendenstrategien seien allein schon deshalb zeitlos, weil sie gewissermaßen eines der ursprünglichsten Motive beim Investieren darstellten: die Beteiligung am Unternehmenserfolg. Interessant würden Dividenden dadurch, dass sich die Gewinnausschüttungen erfolgreicher Unternehmen im Laufe der Zeit erhöhen könnten. Somit könnten Dividenden im Vergleich zum klassischen Zinseszinseffekt, mit in der Regel konstanten Zinsen wie bei Anleihen, langfristig eine noch größere Wirkung entfalten. Mit der Zeit könne der üblicherweise stabilisierende Dividendeneffekt die volatile Wertentwicklung einer Aktienanlage dominieren, heißt es weiter.

„Aktuell beträgt die Dividendenrendite der 30 DAX-Unternehmen für das laufende Jahr etwa 2,7 Prozent vor Steuern. Das ist die Rendite, die ein Aktionär zum heutigen Zeitpunkt erhält, wenn er alle DAX-Titel kauft und deren Dividenden kassiert. Im historischen Vergleich ist das kein besonders hoher Wert und auch im Ländervergleich durchschnittlich. Führt man sich aber vor Augen, dass die Dividende mit der Zeit wächst und auch die volatilen Aktienmärkte auf lange Sicht in der Tendenz steigen, ist es entscheidend, die Verzinsung auf den Einstandskurs, also das investierte Kapital, zu rechnen“, so Bohnet.

Ein DAX-Index-Investment vor zehn Jahren zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt, kurz vor Ausbruch der Finanzkrise, hätte damals eine Dividendenrendite von 2,45 Prozent gebracht. Auf einen Anlagebetrag von 1.000 Euro hätte ein Investor vor zehn Jahren also 24,50 Euro an Dividendenzahlungen erhalten. Diese jährliche Zahlung wäre bis 2017 mit seltenen, kleinen Rückgängen auf etwa 42 Euro angewachsen. Auf den Kaufpreis von 1.000 Euro gerechnet entspräche das einer Rendite von immerhin 4,2 Prozent. Dividendenzahlungen seien erfreulicherweise gegenüber Kursentwicklungen besser prognostizierbar, weil sich die Geschäftsentwicklung eines Unternehmens einfacher analysieren lasse als das volatile Börsenumfeld, aber auch, weil die Unternehmenslenker über ihre Ausschüttungspolitik die Dividendenzahlungen glätten könnten, heißt es weiter.

„Das gleiche DAX-Index-Beispiel für einen Zeitraum von 20 Jahren gerechnet, würde heute auf das ursprüngliche Investment von 1.000 Euro eine Dividendenrendite von stolzen 9,6 Prozent pro Jahr ergeben. Man kann also auf lange Sicht von steigenden Renditen auf das eingesetzte Kapital profitieren. Das ist ein Unterschied gegenüber Anleihen, bei denen der nominelle Zins in der Regel im Vorfeld festgelegt ist. Vor allem in Phasen höherer Inflationsraten kann sich das bei Anleihen bemerkbar machen. Aktien haben zwar eine höhere Volatilität – aber Geschäftsmodelle von Unternehmen mit einer starken Wettbewerbsposition haben die Möglichkeit, Inflation in Form steigender Verkaufspreise weiterzugeben – was steigende Gewinne und somit auch steigende Dividenden ermöglichen kann. Den Effekt steigender Dividenden optimieren wir bei DJE noch zusätzlich durch die gezielte Auswahl aussichtsreich erscheinender, internationaler Dividendentitel“, so Bohnet.

Denn der DAX sei nur ein simpler Index ohne spezielle Selektion. Wie jedes Index-Investment enthalte auch der DAX zahlreiche Unternehmen, die man nicht kaufen würde, wenn man die Wahl habe, heißt es weiter. „Für die Auswahl geeigneter Titel in unseren Fonds setzen wir auf die genaue Analyse vielversprechender Geschäftsmodelle und deren Entwicklungspotenzial. Dieser ist kein Garant für die Zukunft, aber mit unserem Analyseansatz haben wir in der Vergangenheit eine erfolgreiche Selektion erreicht. So erwirtschaften wir beispielsweise mit dem DJE – Dividende & Substanz P derzeit Dividendeneinnahmen von rund 12,40 Euro pro Jahr und Anteil (vor Steuern)“, so Bohnet.

Für Anleger der ersten Stunde des Fonds, die im Jahr 2003 pro Anteil 100 Euro bezahlt hätten, entsprächen die heutigen Dividendeneinnahmen, auf den Kaufkurs gerechnet, einer jährlichen Rendite von 12,4 Prozent (die aktuelle Rendite betrage rund drei Prozent). Die Steigerung des Fondskurses von 100 Euro auf 386 Euro in diesen 14 Jahren sei erfreulich. Die jährliche Rendite über die Dividendenausschüttungen sei – unabhängig vom Zinsumfeld – beeindruckend und verdeutliche, welche Kraft im Wachstum von Dividendenzahlungen stecken könne, heißt es weiter.

„Wir gehen davon aus, dass diese Rechnungen in ein paar Jahren in ähnlicher Form auch für heutige Investments gelten können, denn wir bleiben unserem Analyseansatz treu und entwickeln ihn stetig weiter. Eine Garantie für zukünftige Entwicklungen kann allerdings niemand geben. Es soll an dieser Stelle vor allem darum gehen, dass es nicht vordergründig entscheidend ist, die Unternehmen mit der aktuell jeweils höchsten Dividendenrendite auszuwählen. Denn das könnte auch ein Computer übernehmen. Entscheidend ist der Blick nach vorn: Eine nachhaltig gezahlte und vor allem langfristig steigende Dividendenzahlung macht den Unterschied. Möglich wird das durch eine fundierte Analyse von aussichtsreich erscheinenden Geschäftsmodellen mit Entwicklungspotenzial. Kursrückgänge bei attraktiven Titeln bieten ideale Gelegenheiten zum Investieren. Ein Einstieg bei vermeintlich hohen Kursen ist ebenfalls zu verkraften, wenn man einen genügend langen Anlagehorizont ansetzt“, so Bohnet.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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