Kommentar
15:40 Uhr, 15.01.2019

Die Geldmenge sendet ein extremes Warnsignal!

Liquidität ist alles an den Finanzmärkten: Steigt die Geldmenge stark, so steht viel billiges Kapital zur Verfügung, um mit Aktien und anderen Vermögenswerten zu spekulieren und die Kurse in die Höhe zu treiben. Nun hat sich das Wachstum der Geldmenge deutlich verlangsamt und es droht ein dramatischer Crash.

Droht ein neuer weltweiter Crash an den Finanzmärkten? Und wird die Weltwirtschaft in eine neue Rezession stürzen, so wie das letzte Mal nach der Finanzkrise 2008?

Ein sehr wichtiger Indikator sowohl für die Finanzmärkte als auch für die Realwirtschaft deutet genau darauf hin: Das Wachstum der Geldmenge M1. Die Geldmenge M1 umfasst das sich im Umlauf befindliche Bargeld sowie Bankguthaben ohne Laufzeit (sogenannte Sichteinlagen, z.B. Girokonten).

In den vergangenen Monaten und Jahren hat sich das Wachstum der globalen Geldmenge M1 deutlich verlangsamt, wie die folgende Grafik aus einer aktuellen Studie der Bank of America zeigt. In der Vergangenheit korrelierte das Geldmengenwachstum sehr stark mit der Industrieproduktion. Inzwischen ist das Wachstum der Geldmenge M1 so schwach wir zum letzten Mal während der Finanzkrise 2008.

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Früher ging ein Schrumpfen der Geldmenge oder ein langsameres Wachstum oft einer Rezession und einem Crash an den Finanzmärkten voraus, wie die in dem folgenden Tweet von Zerohedge eingebettete Grafik von Morgan Stanley zeigt. In der Grafik ist das Wachstum der Vermögenswerte der Notenbanken als vorlaufender Indikator für das Wachstum der Geldmenge abgebildet. Demnach dürfte das Geldmengenwachstum Ende März 2019 ein neues Tief erreichen.

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Liquidität ist alles an den Finanzmärkten: Steigt die Geldmenge stark, so steht viel billiges Kapital zur Verfügung, um mit Aktien und anderen Vermögenswerten zu spekulieren und die Kurse in die Höhe zu treiben. Wächst die Geldmenge nicht mehr so stark oder schrumpft sie gar, dann wird über kurz oder lang auch bei den Kursen "Luft abgelassen" und Vermögenswerte wie Aktien oder Immobilien fallen im Preis.

Auch in der Realwirtschaft spielt die Geldmenge eine wichtige Rolle. Wächst sie stark, so steht mehr Geld für Investitionen und den Konsum zur Verfügung. Wächst sie weniger stark oder schrumpft sie gar, werden auch Investitionen und der Konsum zurückgefahren.

Wichtigster Faktor für das Wachstum der Geldmenge ist die Kreditvergabe. Werden von den Banken mehr Kredite vergeben (auch, weil Unternehmen und Konsumenten diese verstärkt nachfragen), so wächst die Geldmenge und befeuert nicht nur die Realwirtschaft, sondern auch die Spekulation an den Finanzmärkten, was über den steigenden Wert der Vermögenswerte zusätzlich positive Rückkopplungseffekte auf die Wirtschaft und die Finanzmärkte haben kann.

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Sowohl in der Eurozone als auch in den USA schrumpft die Geldmenge aktuell zwar nicht (was historisch gesehen nur sehr selten vorkommt), aber das Wachstum der Geldmenge hat sich in den vergangenen Quartalen und Jahren doch bereits deutlich verlangsamt. Das zeigt, dass der Höhepunkt des Wachstums der Weltwirtschaft überschritten sein dürfte und nun vermutlich die Abwärtsrisiken überwiegen – auch an den Finanzmärkten.


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37 Kommentare

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  • Möve
    Möve

    Hallo Herr Oliver Baron

    Bitte erklären Sie mir: der Geldüberfluss den die FED; EZB, etc. gedruckt haben und noch nicht verwendet wurde resp. noch bei den Banken lagert, sollte doch vollends genügen? Danke für Ihre Antwort.

    16:57 Uhr, 16.01.2019
    1 Antwort anzeigen
  • frankhoppe
    frankhoppe

    Nur ein kleiner Hinweis: Die Geldmenge M1 ist wohl eher nicht geeignet, ob die globale Liquidität zu messen https://de.wikipedia.org/wiki/...

    Schon zu meiner Ausbildungaszeit war -wenn schon- das Geldmengenaggregat M3 ab ehesten geeignet, um die im Umlauf befindliche Liqduität zu messen.

    Davon abgesehen postet Herr Baron bei genauerem Hinsehen eine Grafik, die sich auf "Central Bank Assets" bezieht, was natürlich wieder ganz was anderes ist...

    10:00 Uhr, 16.01.2019
    1 Antwort anzeigen
  • JürgenSK
    JürgenSK

    Es ist doch langsam mal Zeit das System zu Grabe zu tragen und Aktiengesellschaften etc. abzuschaffen...mal sehen ob ich das noch erlebe..

    22:20 Uhr, 15.01.2019
  • Ich_bin_ein_Berliner
    Ich_bin_ein_Berliner
    20:59 Uhr, 15.01.2019
  • Ich_bin_ein_Berliner
    Ich_bin_ein_Berliner

    schon älter und top aktuell

    .

    2017

    Gegen westliche Dominanz: BRICS-Schwellenländer planen eigene virtuelle Währung

    6.09.2017 • 06:15 Uhr

    https://deutsch.rt.com/wirtsch...

    09.2018

    Indien: Gemeinsame Blockchain-Forschung mit BRICS-Staaten

    https://www.btc-echo.de/indien...

    20:30 Uhr, 15.01.2019
  • Ich_bin_ein_Berliner
    Ich_bin_ein_Berliner

    oh man ihr unwissenden, sorry das ich das so sagen muss

    20:13 Uhr, 15.01.2019
  • Ich_bin_ein_Berliner
    Ich_bin_ein_Berliner

    Man sollte meines Erachtens die unzweifelhaften Tatsachen stärker im Auge behalten und dass sind die positiven News wie z. B.: - Bakkt wird im Februar/März den Handel mit Bitcoin gedeckten Futures aufnehmen - Nasdaq wird auch im 1.Hj. den Krypto-Future-Handel aufnehmen - Börse Stuttgart wird auch in wenigen Wochen die Kryptohandels-App starten, um in Deutschland den Handel massentauglich zu machen.

    - Bitlawa hat in Deutschland das Bitcoin-Konto eingeführt. Das war vor einem Jahr noch undenkbar.

    - Binance kann jetzt bis zu 200 Unterkonten für institutionelle Kunden führen. - Vontobel hat bereits gestern bekannt gegeben, dass die eine Handelsplattform mit Aufbewahrung für Kryptowährungen für Vermögensverwalter und Broker fertiggestellt haben. (Das wurde "heimlich" entwickelt, weshalb die Mitteilung gestern ein "Paukenschlag" war.) Die Frage ist doch, ob in den nächsten Wochen sich noch mehr große vermögensverwaltende Banken vergleichbar "outen". - New York hat eine Bitcoin Taskforce jetzt ins Leben gerufen. - Trump hat den kryptofreundlichen Mick Mulvaney zum Stabschef ernannt. - Bitwise hat in 2019 auch einen Antrag für einen Bitcoin-ETF bei der SEC gestellt. Allerdings hat Bitwise weitere Wünsche der SEC berücksichtigt, damit die SEC vielleicht doch bald "Ja"-sagen kann. - Der Grayscale Fund hat auch für Dezember einen erneuten verwalteten Vermögensrekord veröffentlicht. Mit über 1% aller Bitcoins ist das wohl der größte Fonds für Investoren.

    - MIT, Harvard, Stanford und Yale-Unis sind bereits in Bitcoin investiert.

    - Goldman Sachs baut über das StartUp Circle seine Aktivitäten weiter aus.

    - Zentralbank von St. Luis, USA, hat jetzt Bericht über die Perspektive von Bitcoin veröffentlicht und erwartet tendenziell einen weiter steigenden Kurs.

    - Vereinigte arabische Emirate bereiten für 2019 Gesetz für die Zulassung/Regulierung von Kryptowährungen vor:

    - Thailand genehmigt Kryptobörsen
    - Fidelity Investments hat bereits für 2019 Fidelity Digital Asset Services angekündigt.
    Glauben diese Finanzmarktprofis ernsthaft, dass der Bitcoin tot ist, wie das die deutsche Presse suggeriert?

    20:13 Uhr, 15.01.2019
  • Ich_bin_ein_Berliner
    Ich_bin_ein_Berliner

    und die Durchhalteparrollen kommen alias Mutti

    Draghi: "Zusammen sind wir stärker"

    Es scheint heut üblich zu sein, bei verzweiflungszustände, noch mal zu appelieren.

    .

    Zitat Mutti

    "Wir schaffen das"

    .

    Nichts haben wir geschafft ausser Chaos

    20:11 Uhr, 15.01.2019
  • Ich_bin_ein_Berliner
    Ich_bin_ein_Berliner

    der Euro sieht noch gut aus?

    Das wird sich ändern!!!!!!!!!!!!!!

    Monster SKS auf 3 Jahresbasis!!!!!!!!!!!!!

    20:10 Uhr, 15.01.2019
    1 Antwort anzeigen
  • Ich_bin_ein_Berliner
    Ich_bin_ein_Berliner

    Draghi: "Zusammen sind wir stärker"

    Es scheint heut üblich zu sein, bei verzweiflungszustände, noch mal zu appelieren.

    .

    Zitat Mutti

    "Wir schaffen das"

    Nichts haben wir geschafft ausser Chaos

    19:10 Uhr, 15.01.2019

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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