Die Fed weist den Weg: Anleihenmärkte mit Chancen, aber …
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Frankfurt (BoerseGo.de) - Nach dem Anstieg der Volatilität zum Ende des zweiten Quartals hat sich die Lage an den Anleihenmärkten wieder beruhigt. Obwohl der jüngste Abverkauf gewisse Chancen eröffnet hat, beobachten wir eine Verlangsamung des Wirtschaftswachstums in den Schwellenländern. Auch besteht das Risiko einer vorzeitigen Reduktion des Fed-Programms zur quantitativen Lockerung in den USA, wie Ken van Weyenberg, Investment Spezialist bei Dexia Asset Management in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
Seit Mitte Mai sei die Entwicklung an den Anleihenmärkten in erster Linie von den Erwartungen der Märkte geprägt, dass die amerikanische Notenbank ihre geldpolitischen Anreize reduzieren dürfte. Angesichts dieser Aussichten sei die Rendite von US-Schatzanleihen mit zehnjähriger Laufzeit um einen Prozentpunkt auf 2,7 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit Anfang 2011 gestiegen. Diesem deutlichen Anstieg der Renditen seien erhebliche Anspannungen an den Anleihenmärkten gefolgt – insbesondere zwischen Mitte Mai und Mitte Juli. Diverse Marktsegmente, darunter hochverzinsliche und Schwellenländer-Anleihen, hätten massive Korrekturen und Abflüsse von insgesamt mehr als 15 Milliarden US-Dollar verzeichnet, heißt es weiter.
„Nach der beeindruckenden Entwicklung von Staatsanleihen in den letzten zehn bis zwanzig Jahren gibt es keinen Zweifel daran, dass ein Anleihen-Portfolio aktiv gemanagt werden muss. Kürzere Durationen sind unverzichtbar, um die Auswirkungen von Zinsschwankungen zumindest teilweise abzudecken. Dies reicht allerdings noch nicht aus. Renditeorientierte Anleger müssen sich über die Aktienmärkte hinaus nach weiteren Quellen umsehen. Diverse Anleihen-Segmente sind weiterhin relativ attraktiv und können unter Umständen eine gute Performance liefern. Da Staatsanleihen nach wie vor teuer sind und das Potenzial von Unternehmensanleihen ein wenig nachgelassen hat, müssen die Anleger ihre Allokation diversifizieren. Dazu können hochverzinsliche Titel oder Wandelanleihen geeignet sein, auch Schwellenmarktanleihen sollten in Betracht gezogen werden. Allerdings empfehlen wir hier derzeit – mit Blick auf die politischen Risiken sowie die Konjunkturzahlen aus den USA und China – nur ein begrenztes Engagement. Trotz ihres begrenzten Potenzials bleibt also noch Raum für Unternehmensanleihen, da Diversifizierung und Einzelwertauswahl immer von großer Bedeutung sind“, so van Weyenberg.
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