Die EZB pumpt mehr Geld in die Märkte
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Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihre Anleihenkäufe in der vergangenen Woche deutlich beschleunigt und damit mehr Geld in die Märkte gepumpt, um einen zu starken Anstieg der längerfristigen Zinsen zu verhindern. Dies berichtete die Nachrichtenagentur Reuters am Montagnachmittag unter Berufung auf EZB-Daten. Die offiziellen Daten werden am Dienstagnachmittag veröffentlicht.
In der vergangenen Woche kaufte die EZB im Rahmen ihres Pandemie-Kaufprogramms Anleihen im Volumen von netto 21,05 Milliarden Euro, nach 14,0 Milliarden Euro und 11,9 Milliarden Euro in den beiden Wochen zuvor.
Im Rahmen ihres Zinsentscheids am 11. März hatte die EZB angekündigt, ihre Anleihenkäufe zu beschleunigen, um einem ungewollten Anstieg der Langfristzinsen in der Eurozone entgegenzuwirken. "Auf Grundlage einer gemeinsamen Beurteilung der Finanzierungsbedingungen und der Inflationsaussichten geht der EZB-Rat davon aus, dass die Ankäufe im Rahmen des [Pandemie-Kaufprogramms] PEPP während des nächsten Quartals deutlich umfangreicher ausfallen werden als während der ersten Monate dieses Jahres", hatte es im Statement zum EZB-Zinsentscheid geheißen. Gleichzeitig hatte die EZB das Gesamtvolumen ihres bis mindestens Ende März 2022 laufenden Pandemie-Anleihenkaufprogramms PEPP allerdings unverändert bei 1,85 Billionen Euro (1.850 Milliarden Euro) belassen, so dass die jüngste Beschleunigung der Käufe eher einem Vorziehen der Käufe als einer echten Erhöhung entspricht.
Die Käufe in der vergangenen Woche würden einem monatlichen Kaufvolumen allein im Rahmen des PEPP-Programms von rund 84 Milliarden Euro entsprechen. Hinzu kommen noch 20 Milliarden Euro pro Monat aus dem regulären Anleihenkaufprogramm, so dass die EZB insgesamt künftig mehr als 100 Milliarden Euro pro Monat in die Märkte pumpen könnte, sollte es beim jüngsten Tempo der Anleihenkäufe bleiben. Die EZB hatte in der Vergangenheit allerdings davor gewarnt, das Volumen der Käufe in einzelnen Wochen auf längere Zeiträume hochzurechnen.
Die Bilanzsumme der EZB und der nationalen Notenbanken des Euro-Systems hat sich seit Beginn der Corona-Pandemie von rund 4,7 Billionen Euro auf zuletzt rund 7,1 Billionen Euro (7.100 Milliarden Euro) erhöht, wie die folgende Grafik zeigt. Dies ist v.a. auf die massiven Stützungsmaßnahmen zurückzuführen.
Die massiven Stimulierungsmaßnahmen der EZB, die in der vergangenen Woche noch einmal beschleunigt wurden, dürften einerseits den Anstieg der langfristigen Zinsen abbremsen und könnten andererseits die Preise von Vermögenswerten wie Aktien und Immobilien weiter in die Höhe treiben.
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