Kommentar
14:50 Uhr, 12.05.2020

Die EZB muss Ramschanleihen kaufen

Die US-Notenbank tut es bereits, die EZB denkt noch darüber nach. Die Überlegungen können allerdings nur zu einem Schluss kommen: auch die EZB wird Ramschanleihen kaufen.

Die Stabilität des Finanzmarktes ist eigentlich kein Mandat der Notenbanken. Es ist die Preisstabilität. Preisstabilität kann es allerdings nicht geben, wenn der Finanzmarkt nicht funktioniert. Indirekt müssen Notenbanken auf Verwerfungen des Finanzmarktes reagieren. Die US-Notenbank hat das am umfassendsten getan. Sie kauft inzwischen alles, von Autokrediten, Staatsanleihen, Unternehmensanleihen bis hin zu Ramschanleihen. Nur Aktien kauft sie noch nicht. Vielleicht ist das nur eine Frage der Zeit bis es auch hier zum Überschreiten einer roten Linie kommt. Vor allem der Kauf von Ramschanleihen birgt Risiken. Die Fed lässt sich das daher finanzieren. Das Finanzministerium hat für verschiedene Kaufprogramme Eigenkapital eingeschossen. Dieses dient dazu allfällige Verluste zu decken. Soweit ist die EZB noch nicht und dies könnte ein großes Hindernis sein...

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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