Die einzige Quantencomputer-Aktie, die fundamental was taugt?
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- IonQ - WKN: A3C4QT - ISIN: US46222L1089 - Kurs: 55,410 $ (NYSE)
Der bereinigte Verlust je Aktie verringerte sich auf 0,17 USD (Prognose: –0,46 USD), das bereinigte EBITDA lag bei –48,9 Mio. USD und fiel damit besser aus als prognostiziert. Für das Gesamtjahr hob das Management die Umsatzprognose auf 106 bis 110 Mio. USD an, mit Verweis auf ein "außergewöhnlich starkes viertes Quartal“.
Die Bilanz bleibt weiter solide: Zum Quartalsende verfügte IonQ über 1,5 Mrd. USD an liquiden Mitteln; nach einer Kapitalerhöhung im Oktober beträgt der pro-forma-Cashbestand 3,5 Mrd. USD. Schulden hat das Unternehmen keine. IonQ gilt damit als der finanziell am besten ausgestattete reine Quantenanbieter weltweit.
Rekordzahlen und klare Kostenstruktur
Unter US-GAAP fiel der Verlust aufgrund bilanzieller Bewertungseffekte höher aus. Der ausgewiesene GAAP-EPS lag bei –3,58 USD, belastet durch mark-to-market-Anpassungen von Warrants, die den Gewinn um 2,99 USD je Aktie schmälerten. Die operativen Aufwendungen beliefen sich auf 208,7 Mio. USD, davon 66,3 Mio. USD für Forschung und Entwicklung, 14,4 Mio. USD für Vertrieb und Marketing sowie 82,5 Mio. USD für Verwaltung. Die aktienbasierte Vergütung summierte sich auf 72,9 Mio. USD, ein Indikator für "aggressives Talentmanagement". CFO Inder Singh rechnet zum Jahresende mit rund 350 Mio. ausstehenden Aktien. Die Verwässerung geht als fröhlich weiter.
Den größten Fortschritt erzielte IonQ in der Technik. Das Unternehmen erreichte eine Zwei-Qubit-Gate-Fidelität von 99,99 %, also eine Fehlerwahrscheinlichkeit von nur einem in 10.000 Operationen, ein Weltrekord und Meilenstein auf dem Weg zum fehlerresistenten Quantencomputing.
Ein Qubit ist das Quantenäquivalent zum klassischen Bit, das. anders als dieses. nicht nur 0 oder 1, sondern auch Zwischenzustände gleichzeitig annehmen kann. Die Gate-Fidelität misst, wie präzise diese Rechenoperationen ausgeführt werden. Erst bei extrem niedrigen Fehlerraten lässt sich ein sogenanntes fault-tolerant quantum system aufbauen, ein System, das wie ein klassischer Computer dauerhaft stabil läuft.
Parallel dazu erreichte IonQ beim hausinternen Algorithmic-Qubit-Benchmark den Wert AQ 64, drei Monate früher als geplant. Diese Kennzahl beschreibt, wie viele Qubits tatsächlich effektiv in komplexen Berechnungen genutzt werden können und gilt damit als realistisches Maß für die praktische Rechenleistung.
Der nächste Schritt: 256 Qubits und industrielle Skalierung
Mit der Übernahme des britischen Start-ups Oxford Ionics integriert IonQ eine Technologie namens Electronic Qubit Control (EQC), eine elektronische Steuerung der Qubits auf Basis klassischer Halbleiterfertigung. Das neue 256-Qubit-System auf dieser Basis soll 2026 vorgestellt werden und eine rund 260 Millionen Mal höhere Rechenkapazität als die aktuelle Generation bieten.
EQC markiert einen entscheidenden Fortschritt: Während viele Wettbewerber ihre Qubits mit Lasern oder supraleitenden Schaltkreisen steuern, setzt IonQ auf einen chipbasierten Ansatz, der sich in bestehenden Halbleiterfabriken herstellen lässt. Damit könnte Quantencomputing erstmals massentauglich und kosteneffizient produziert werden, ähnlich wie einst Mikroprozessoren in der klassischen IT.
IonQ vergleicht sein geplantes System mit modernen Supercomputern: Der 256-Qubit-Rechner entspreche rechnerisch der Leistung von etwa 10^20 NVIDIA-GPUs, eine Größenordnung, die klassisch nur mit unvorstellbarem Energieaufwand erreichbar wäre.
IonQ entwickelt sich vom reinen Hardware-Hersteller zum integrierten Plattformanbieter. Mit der Übernahme des US-Unternehmens Vector Atomic erweitert das Unternehmen sein Spektrum um Quantensensorik, Atomuhren und präzise Navigationssysteme, Anwendungen, die vor allem in Luftfahrt, Raumfahrt und Verteidigung an Bedeutung gewinnen.
CEO Niccolò de Masi betont, IonQ biete nun eine vollständige Plattform, die Computing, Netzwerke, Sensorik und Sicherheit vereine. Behörden und Industriekunden könnten damit integrierte Lösungen beziehen, etwa für Quantenverschlüsselung, hochpräzise Navigation oder simulationsgestützte Werkstoffforschung.
Das Unternehmen arbeitet bereits an Satellitenprojekten, um Quantensensoren und Kommunikationssysteme im Orbit zu testen. Parallel entsteht in Genf das erste stadtweite Quanten-Kommunikationsnetz Europas, ein Gemeinschaftsprojekt mit der Schweizer Regierung, Rolex und mehreren Hochschulen.
Nachfrage, Pipeline und Regierungsprogramme
Im Analystencall betonten de Masi und Singh, IonQ verkaufe zunehmend komplette Lösungen statt Einzelprodukte. Das Unternehmen arbeite an mehreren Großprojekten im dreistelligen Millionenbereich sowie an Ausschreibungen mit einem Gesamtvolumen von über 1 Mrd. USD, unter anderem im Rahmen der US-amerikanischen "Golden Dome“-Initiative zur sicheren Energie- und Kommunikationsinfrastruktur.
Rund 70 % des Umsatzes stammen aus den USA, 30 % aus internationalen Märkten, ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahr. Staatliche Projekte laufen laut Management trotz politischer Unsicherheiten, etwa eines möglichen US-Government-Shutdowns, ungestört weiter.
Auf Konkurrenzsysteme wie Quantinuums "Helios“-Plattform reagierte IonQ gelassen: Entscheidend sei nicht die Zahl der Qubits, sondern die tatsächliche Fehlerrate und damit die Rechenqualität. Hier sehe man sich klar im Vorteil.
IonQ ist derzeit der technologisch führende, finanziell stärkste und personell breit aufgestellte Anbieter im globalen Quantencomputing-Sektor. Die Kombination aus technischer Spitzenposition, hoher Liquidität und vertikal integrierter Strategie verschafft dem Unternehmen ein deutliches Alleinstellungsmerkmal.
Fazit: Wenn ich mich für eine Aktie aus dem Quantensektor entscheiden müsste, dann wäre es IonQ. Aus fundamentaler Sicht ergibt das aber rechnerisch derzeit wenig Sinn. Gut 19 Mrd. USD Marktkapitalisierung sind angesichts von Umsätzen von erwarteten rund 170 Mio. USD im kommenden Jahr völlig abgehoben. Zudem kommen ständig neue Aktien dazu. Nur Anleger mit viel Mut und Fantasie steigen hier noch zu und wetten auf die Technologie. Von Aktien wie D-Wave oder Rigetti würde ich komplett die Finger lassen.
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was kommt danach D-Wave ? Hatte mit der Aktie schon gutes Geld verdient.
Ja, sind sie... Aber wenn bei Mickey Maus investieren, dann hier ;)
....das sind doch alles Micky-Maus Buden im vgl. zu den Big Playern a la Google