Die Commerzbank macht Ernst – Konzernumbau angekündigt
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Frankfurt (BoerseGo.de) - Die Commerzbank will sich angesichts der anhaltenden Schuldenkrise und der sich eintrübenden Wirtschaftsaussichten verschlanken. Das Institut kündigte am Dienstagabend an, das Geschäft ihres siechen Immobilienfinanzierers Eurohypo ebenso wie die Schiffsfinanzierung vollständig abzubauen. Es gibt keine Tabus mehr bei den Frankfurtern: Sämtliche Geschäftsbereiche sollen auf ihre Effizienz hin durchleuchtet werden. Das zur Abwicklung bestimmte Portfolio hat einen Umfang von schätzungsweise knapp 180 Milliarden Euro. Betroffen soll auch der Vorstandsbereich sein, in dem die Zuständigkeiten neu sortiert werden. Insgesamt will sich das Institut wieder auf seine Kerngeschäftsbereiche konzentrieren. Die Einzelheiten und endgültigen Ergebnisse sollen dann im Herbst vorliegen.
Das ursprünglich geplante neue Kernbanksegment Real Estate and Ship Finance (RES) wird es nun nicht geben. Damit vollzieht die Bank einen Schwenk. Erst vor drei Monaten hatte man in Frankfurt angekündigt, einen Teil der gewerblichen Immobilienfinanzierung der Eurohypo mit dem Schiffsgeschäft zu vereinen und in die Kernbank integrieren zu wollen. Die Verschlechterung der Lage an den Finanzmärkten sowie die künftig strengeren Kapitalanforderungen für Banken ("Basel III") machten die Geschäftsfelder nicht mehr attraktiv für die Commerzbank, erklärte jetzt Bankchef Martin Blessing. „Wir müssen die Risiken konsequent reduzieren und uns auf das Geschäft konzentrieren, das nachhaltig profitabel ist", so Blessing. In dieses Geschäftsmodell passe das zyklische Geschäft mit Schiffen und gewerblichen Immobilien nicht mehr. Von dem Abbau nicht betroffen ist das rund 10 Milliarden Euro schwere Portfolio für die Immobilienfinanzierung von Privat- und Firmenkunden.
Die Deutsche Schiffsbank war bislang hinter der HSH Nordbank die Nummer zwei unter den deutschen Schiffsfinanzierern; die Eurohypo gehörte in der gewerblichen Immobilienfinanzierung zu den Marktführern, allein 2008 lag das Neugeschäft bei 13,8 Milliarden Euro. Beide Sparten kommen derzeit aber nicht mehr auf die Beine und leiden unter hohen Verlusten. Der Fahrplan sieht nun folgendermaßen aus: Die Schiffsfinanzierung und die komplette Eurohypo sollen nun bis August in ein Abwicklungs-Segment übertragen werden. Die Eurohypo wird dabei unter dem Namen "Hypothekenbank Frankfurt AG" firmieren. Der Anlagemanager CommerzReal soll künftig in das Privatkundesegment integriert werden. Eine konkrete Frist setzte sich die Commerzbank für die Abwicklung der Sparten nicht.
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