Die BIONTECH-Story geht weiter
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- BioNTech SE Nam.-Akt.(sp.ADRs)1/o.N.Kursstand: 135,750 $ (Nasdaq) - Zum Zeitpunkt der VeröffentlichungVerkaufenKaufen
Die Meldung ist erst von letzter Woche: BioNTech und sein Partner Pfizer haben für ihre an die Omikron-Untervarianten BA.4/BA.5 angepasste Auffrischungsimpfung eine Notfallzulassung in den USA zum Einsatz bei Kindern zwischen fünf und elf Jahren beantragt. Ein Antrag zur Erweiterung der Marktzulassung in der EU für diesen Impfstoff in dieser Altersgruppe soll folgen. Als Booster ab zwölf Jahren hat das Vakzin in der EU und den USA bereits grünes Licht erhalten.
Es ist die fortlaufende Corona-Geschichte, aber auch Hoffnungen in der Pipeline, die Analysten weiter von der Aktie von Biontech schwärmen lassen. Die mRNA-Technologie, auf der der Biontech-Impfstoff basiert, gilt als erfolgversprechende Methode zur Behandlung etwa von Krebserkrankungen.
Das Papier hat sich mittlerweile von einstigen Corona-Höhen verabschiedet, tendiert aktuell unter 140 Euro. Im vergangenen August gab es nochmals einen Ausflug bis knapp 180 Euro, doch die Niveaus von über 300 Euro sind mehr als ein Jahr her. Seinerzeit pulsierte das Impfstoffgeschäft, die Immunisierungs-Kampagnen liefen auf Hochtouren, Biontech (und Pfizer) konnte sich im operativen Glück sonnen. Der jetzige Kurs liegt noch immer ein Vielfaches über dem Ausgabepreis zum Börsengang im Oktober 2019. Weiland waren es rund 15 Euro.
Auch in diesem Jahr lief das Geschäft trotz abflauender Pandemie prächtig. Mit dem Verkauf seines Corona-Impfstoffs erwirtschaftete Biontech im ersten Halbjahr 9,57 Mrd. Euro. Das waren 30,1 Prozent mehr als in der ersten Hälfte 2021. Der Nettogewinn legte um 37,2 Prozent auf 5,37 Mrd. Euro zu. Für das Gesamtjahr 2022 erwartet Biontech einen Umsatz von 13 bis 17 Mrd. Euro. Vor allem im vierten Quartal ist mit Blick auf die Varianten angepassten Impfstoffkandidaten eine verstärkte Nachfrage zu erwarten.
Auch für die Zeit danach können die Mainzer optimistisch bleiben: Die deutsche Pharmaindustrie wird laut einer Analyse des Verbandes forschender Arzneimittelhersteller (vfa) noch über Jahre hinweg kräftig von Corona-Impfstoffen profitieren. Bis 2030 ergebe sich daraus ein zusätzlicher Produktionswert von 16,1 Milliarden Euro. Und ein sehr großes Stück vom Kuchen gehört dabei den Mainzern.
Es sind diese Zahlen und Aussichten, die Analysten, wie Berenberg-Experte Shanshan Xu, dazu verleiten, Biontech weiter zum Kauf zu empfehlen. In einer aktuellen Analyse bestätigte Berenberg das Kursziel von 312 Dollar (aktuell 317 Euro).
Der Analyst kommentiert: „Wir haben kürzlich das Management von Biontech auf unserer jährlichen Konferenz empfangen. Wir empfanden die Gespräche als produktiv und die Themen deckten die wichtigsten Faktoren der Biontech-Aktienstory ab. Obwohl die Debatten über die Langlebigkeit der Covid-19-Impfstoffverkäufe und das Wachstumspotenzial der übrigen Pipeline noch einige Zeit andauern werden, hat sich unser positiver Blick auf die Aktie bestätigt“. Biontech verfüge über einen Barmittelbestand von insgesamt etwa 2 Mrd. Euro in der Bilanz, und das Management sei entschlossen, diese Mittel zu nutzen, um die Rendite für die Anleger im Laufe der Zeit zu maximieren. Langfristig strebe Biontech an, ein globales Immunonkologie-Unternehmen zu werden, das sich auf seine führende Rolle in der mRNA-Technologie stütze, so Berenberg.
Goldman Sachs hob jüngst hervor, dass Biontech dank seiner umfangreichen Produktpipeline vor allem Wachstumsmöglichkeiten aus eigener Kraft habe. Die US-Investmentbank beobachtete aber auch, dass die Mainzer Ausschau nach synergieträchtigen Zukaufsmöglichkeiten hielten.
Einen Wermutstropfen hat die Biontech-Story: Das Unternehmen sieht sich mit Patentverletzungsklagen der Konkurrenten Curevac und Moderna konfrontiert. Ob an den Vorwürfen etwas dran ist, werden die Gerichte entscheiden. Solche Klagen sind in der Branche nicht unüblich, Vergleichszahlungen ebenfalls nicht. Biontech hat vorsorglich jegliche Anschuldigungen zurückgewiesen.
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