Kommentar
11:55 Uhr, 28.08.2024

Die Bank of Japan schockt die Märkte

Wenn Zentralbankentscheidungen den Markt überraschen, dann kracht es meistens richtig – so auch vor einigen Wochen, als die Finanzmärkte von einer unerwarteten Entscheidung der Bank of Japan durchgerüttelt wurden. An den Aktienmärkten löste das einen heftigen Kursrutsch aus.

Nicht nur die großen westlichen Indizes wie der S&P500, der Nasdaq100 oder der DAX gingen in die Knie. Den japanischen Leitindex Nikkei 225 traf das Ereignis besonders hart: Er erlebte den zweitgrößten Kursverlust innerhalb eines Tages in seiner Geschichte. Zwar erholten sich die Kurse zwischenzeitlich wieder ein gutes Stück, doch sind japanische Werte aufgrund ihrer günstigen Bewertung aktuell durchaus einen Blick wert.

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Ende der ultralockeren Geldpolitik in Sicht

Nach vielen Jahren der ultralockeren Geldpolitik überrumpelte die japanische Zentralbank die Märkte mit einer Zinserhöhung um 15 Basispunkte. Diese auf den ersten Blick kleine geldpolitische Anpassung hatte weitreichende Folgen. Sie sorgte für Turbulenzen an den globalen Börsen. Die Aktienmärkte ächzten, der Nikkei 225 ging regelrecht in die Knie. Das ist insbesondere auf das sogenannte „Carry-Trading“ zurückzuführen.

Beim Carry-Trading handelt es sich um eine bei professionellen Investoren durchaus gängige Strategie, bei der sich Anleger in Ländern mit niedrigen Zinsen – wie beispielsweise Japan – zu günstigen Konditionen Geld leihen. Dieses günstig geliehene Geld investieren sie dann in höher verzinste Anlagen in anderen Währungsräumen, etwa den USA. Bei diesem Vorgang profitieren die Akteure nicht nur von den Zinsdifferenzen zwischen den beiden Währungsräumen, sondern häufig auch von der Hebelwirkung durch zusätzliches Fremdkapital. Lange Zeit, praktisch seit dem Ende der Finanz- und Eurokrise vor gut 15 Jahren, schien die Strategie nahezu risikolos. Denn der Yen entwickelte sich im Vergleich zum Schweizer Franken, dem Euro oder US-Dollar sehr schwach, zudem verharrten die Zinsen in Japan nahe dem Nullpunkt.

Die unerwartete Zinserhöhung führte jedoch zu einer Stärkung des Yen und löste Nachschussforderungen für diese stark gehebelt finanzierten Positionen aus. Viele Anleger sahen sich gezwungen, Liquidität mit dem Verkauf von Aktienpositionen zu beschaffen und warfen sie auf den Markt. Das führte zu einem plötzlichen und massiven Abverkauf, der besonders den japanischen Nikkei-Index und dort insbesondere die Finanzbranche mit ihren Banken- und Technologietiteln schwer traf.

Sollte die japanische Notenbank den eingeschlagenen Kurs beibehalten oder die Zügel enger anziehen, könnten weitere Verwerfungen die Folge sein. Carry Trader könnten sich gezwungen sehen, auf andere Märkte auszuweichen. Ein Ende der ultralockeren Geldpolitik könnte japanische Unternehmen und folgerichtig auch den Nikkei nachhaltig belasten. Denn diese profitierten lange Zeit von ihrer schwachen Leitwährung, da diese den Export ankurbelte, weil Waren und Güter günstig ins Ausland verkauft werden konnten. Seit einigen Tagen sehen wir nun einen wieder anziehenden Yen, der zu seinen jüngsten Tiefs wieder Boden gut gemacht hat. Sollte er weiter erstarken, könnten japanischen Unternehmen in Kombination mit einer strafferen Geldpolitik und sich verschlechternden Wirtschaftsaussichten in den USA unsichere Zeiten bevorstehen.

Spannende Indexzusammensetzung

Gleichzeitig sorgt der Unsicherheitsfaktor für Chancen, denn die Bewertungen für japanische Aktien sind nach wie vor niedrig. Bei ausgewählten Titeln könnten sich in diesen volatilen Zeiten Chancen ergeben, wenn sich der Staub gelegt hat, die Übertreibungen abgebaut wurden und die Bewertungen sich wieder normalisiert haben.

Interessant ist die aktuelle Branchenzusammensetzung des Nikkei-Index, der mit zyklischen Konsumgütern sowie IT- und Industriewerten durchaus zinssensible Werte als die drei am stärksten gewichteten Positionen aufweist. Diese leiden unter Änderungen der Geldpolitik und wirtschaftlich unruhigen Phasen besonders und können im Gegenzug bei Aufschwüngen überproportional profitieren. Auch defensive Branchen, etwa der Gesundheitsbereich oder Telekommunikationswerte, sind im Index vertreten. Historisch betrachtet überstehen sie auch unruhige Börsenzeiten dank planbarer Umsätze.

Für Anleger, die davon ausgehen, dass das schlimmste überstanden ist, und sich für eine eventuelle Erholung positionieren möchten, könnte die breite Hebelproduktpalette der DZ BANK auf den Nikkei 225 einen Blick wert sein. Eine denkbare Möglichkeit wäre beispielsweise ein Endlos Turbo Long mit der WKN DQ6FMF, bei dem sie von langfristig wieder steigenden Kursen des japanischen Leitindex profitieren könnten. Für Anleger, die aktuell skeptisch sind und mit weiter fallenden Kursen rechnen, könnte ein Endlos Turbo Short mit der WKN DQ5S5C eine mögliche Option darstellen. Sollte sich die Markterwartung der Anleger nicht erfüllen, kann es zum Totalverlust des Einsatzkapitals kommen – etwa dann, wenn der Basiswert die Knock-out-Schwelle berührt oder wenn der Emittent den Verpflichtungen aus dem Produkt aufgrund von Insolvenz oder behördlicher Anordnung nicht nachkommen kann.

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Über den Experten

Marcus Landau
Marcus Landau
Derivate-Sales-Experte der DZ BANK

Marcus Landau ist Derivate-Sales-Experte bei der DZ BANK. Er verfügt über ca. 15 Jahre Branchenerfahrung und ist Fachmann für die Bereiche Vertrieb, Strukturierung und Vermarktung von derivativen Anlagelösungen. Der gebürtige Frankfurter studierte Wirtschaftswissenschaften an der Johann Wolfgang Goethe-Universität. Die DZ BANK AG Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank gehört mehrheitlich den rund 1.000 Genossenschaftsbanken in Deutschland und ist deren Spitzeninstitut. Das Unternehmen ist einer der größten Derivate-Emittenten in Deutschland.

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