Kommentar
09:32 Uhr, 16.11.2016

Die Auswirkungen des neuen US-Präsidenten auf mein Portfolio

Hillary Clinton und Donald Trump haben sich einen erbitterten Wahlkampf geliefert. Donald Trump wird der 45. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika und damit das Oberhaupt der größten Volkswirtschaft der Welt. Ein Leser fragte mich, welche Auswirkungen das auf meine Investmentstrategie haben wird.

Ich antwortete: „Ich habe mir überlegt mein Portfolio gänzlich umzubauen, mich dann entschlossen, nichts zu tun.“

(Es kam keine Antwort-Mail)

Das sind meine Gründe.

1. Aktuelle Marktpreise reflektieren die Erwartungen aller Marktteilnehmer
2. Hohe Aktienmarktrenditen in der Vergangenheit, egal wer Präsident war

Auch wenn ich persönlich nicht daran glaube (!), dass die aktuelle Trump-Rally den realen Impulsen (die uns noch nicht vorliegen) standhalten wird, so bin ich überzeugt, dass Trumps Einfluss auf die Börse begrenzt ist (so wie der aller Präsidenten vor ihm).

Politische Börsen haben kurze Beine

Wie die Grafik im Anhang zeigt, erzielte der US-Aktienmarkt auf lange Sicht hervorragende Rendite, unabhängig davon wer im Weißen Haus die Amtsführung inne hatte.

Die Ursache ist so einfach wie logisch. Der Aktienmarkt wird nicht durch politische Entscheidungen angetrieben. Das mag kurzfristig so sein, ist über lange Zeiträume aber unbedeutend.

Die Preisbildung an den Märkten ist vielschichtiger. Sie ist eine Kombination aus kurzfristigem Trading und langfristigem Wachstum. Die Renditen der Aktienmärkte sind der Ausgleich für das Risiko von Anlegern, die in Innovation und Fortschritt von Unternehmen investieren.

Oder wie Warren Buffett sagt: „Kurzfristig ist die Börse ein Schönheitswettbewerb, langfristig eine Waage.“

Ich schreibe daher ähnliche Worte wie nach dem Ausstiegsvotum der Briten oder dem Zusammenbruch des chinesischen Aktienmarktes. Der langfristige Ansatz, Investieren statt Spekulieren, ist im Vorteil, da wir nicht wissen können, welche Einflüsse kurzfristige Entscheidungen haben werden.

Sowohl im Januar nach dem China-Crash oder nach dem Brexit-Schock war es richtig gewesen, investiert zu bleiben und die Strategie nicht an neue Entwicklungen anzupassen. Die Märkte erholten sich im Anschluss schnell. Ob das wieder so sein wird, kann ich natürlich nicht wissen.

Viele Grüße
Jakob Penndorf

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Quelle der Grafik: Dimensional Fund Advisors, Newsletter vom 04.11.2016.

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Über den Experten

Jakob Penndorf
Jakob Penndorf

Jakob Penndorf teilt seit 2015 seine Expertise als Finanz- und Tradingexperte auf GodmodeTrader und Guidants, den Finanzportalen der BörseGo AG. Er startete seine Karriere als Börsenhändler und Analyst bei einer Wertpapierhandelsbank, war Berater und Fondsmanager für Asset Manager in Frankfurt am Main und Gründer eines Finanztechnologie-Unternehmens in Berlin. Jakob Penndorf hat zahlreiche Lehrgänge absolviert, u.a. ist er akkreditierter Berater der namhaften Investmentgesellschaft Dimensional Funds Advisors (DFA) aus den USA, deren Vorstand und Verwaltungsrat führende Finanzforscher wie Kenneth French, Roger Ibbotson oder Eugene Fama angehören. Jakob Penndorf veröffentlichte zahlreiche Fachartikel über Börsenstrategien, Anlegerverhalten und technische Handelssysteme. Er trainiert Unternehmer, Börsenhändler und Investoren im Umgang mit Risiken an den Finanzmärkten.

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