Deutschland: Riesige Enttäuschung beim Einzelhandelsumsatz!
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
1. Riesige Enttäuschung beim Einzelhandelsumsatz! Nach dem unerwartet schlechten November (-1,9 % mom) sank der Einzelhandelsumsatz im Dezember ein weiteres Mal um 0,3 % mom (Bloomberg- Median: 2,0 % mom). Mit dem fehlenden Rückprall im Dezember kann man das Weihnachtsgeschäft entgegen der Jubelmeldungen aus dem Einzelhandel als verhagelt bezeichnet werden.
2. Die Makro-Nachrichtenlage deutete auf alles andere als einen Rückgang hin: Das Einzelhändlergeschäftsklima legte einen großen Sprung nach oben hin, die Stimmung der Konsumenten war hervorragend und der Einzelhandelsverband sprach von einem "grandiosen Weihnachtsgeschäft". Erst im Januar tauchten von Unternehmensseite die ersten warnenden Hinweise auf. So meldeten Metro, Amazon, Mediamarkt und Saturn ein eher "enttäuschendes" Weihnachtsgeschäft.
3. Was war los? Es dürfte wohl der harte Wintereinbruch gewesen sein. Normalerweise ist ein bisschen Winter gut, denn es steigert den Verkauf der Winterware. Die schlechten Straßenverhältnisse und die klirrende Kälte dürften allerdings einige Konsumenten von den vorweihnachtlichen Einkaufsfreuden abgehalten haben.
4. Für das Bruttoinlandsprodukt im vierten Quartal 2010 bedeutet dies ein massives Abwärtsrisiko. Das Statistische Bundesamt lag bei seinen vorläufigen Berechnungen implizit bei einem Wachstum von 0,5% qoq. Das wird angesichts eines Rückgangs des Einzelhandelsumsatzes im vierten Quartal um 1,7 % qoq kaum erreichbar sein. Es ist bekannt, dass die Statistik des Einzelhandelsumsatzes ausgesprochen revisionsanfällig ist, weshalb wir mit einer Aufwärtsrevision der Monate November/Dezember rechnen. Doch für die aktuelle Berechnung des Bruttoinlandsprodukts im vierten Quartal sind die vorliegenden Daten entscheidend.
5. Mit etwas Glück aber ist der fehlende Konsum nur aufgeschoben. Es ist durchaus möglich, dass statt der Geschenke vermehrt Bargeld oder Gutscheine unter dem Weihnachtsbaum lagen. Dafür würde sprechen, dass die Rahmenbedingungen hervorragend waren: Eine gute Arbeitsmarktentwicklung, Sonderzahlungen von vielen Unternehmen, eine gute Verbraucherlaune. Wenn dies zutrifft, dann sollte das erste Quartal 2011 einen zusätzlichen Impuls von den nachgeholten Weihnachtskäufen erhalten.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 160 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.