Deutschland für chinesische Investoren besonders attraktiv
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Berlin/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Chinesische Firmen haben im vergangenen Jahr so wenige europäische Unternehmen aufgekauft wie seit acht Jahren nicht mehr, geht aus einer Studie der Beratungs- und Prüfungsgesellschaft EY hervor. Demnach sank Zahl der Übernahmen und Beteiligungen um 28 Prozent auf 132. Das Transaktionsvolumen ging um 91 Prozent auf 1,5 Mrd. Dollar zurück. „Die Pandemie hat den Transaktionsmarkt spürbar beeinträchtigt, viele Transaktionen wurden verzögert, teilweise lag der M&A-Markt komplett auf Eis", sagte EY-Partnerin Yi Sun. „Erst ab Herbst 2020 wagten sich Interessenten wieder verstärkt an neue Deals heran.“
Deutschland bleibt gleichwohl eines der wichtigsten Zielländer für chinesische Investoren und liegt, gemessen am Kapitalstock im Ausland, insgesamt auf Platz zehn aller chinesischen Investitionsländer, wie eine Studie des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) zeigt. „Zwar hat sich China in jüngster Zeit stärker denn je auf geostrategische Investitionen in Ländern der „Belt-and-Road-Initiative“ fokussiert. Jedoch bleiben deutsche Firmen für den Zugang zu Schlüsseltechnologien strategisch bedeutend“, so das IfW. „Ausländische Direktinvestitionen in Deutschland sind für China ein wichtiges Instrument, Zugang zu Know-how und fortschrittlichen Technologien aus dem Ausland zu erhalten“, sagt IfW-Forscherin Wan-Hsin Liu.
Im Hinblick auf große Investitionsprojekte mit Transaktionswerten von je mindestens 100 Mio. US-Dollar stehen mittlerweile die deutsche Transport- und Technologiebranche im Fokus chinesischer Investoren. In den Transportsektor flossen in den letzten 15 Jahren (bis 2019) insgesamt über 21 Mrd. US-Dollar. In den Technologiesektor in Deutschland davon knapp 6 Mrd. US-Dollar, hauptsächlich durch Investitionsprojekte von Unternehmen, die nicht in staatlichem Besitz sind. „Die Bedeutsamkeit Deutschlands als Zielland für chinesische Investitionen wird weiter zunehmen“, so IfW-Forscherin Wan-Hsin Liu weiter. „Bisherige Informationen zum neuen Fünfjahresplan deuten darauf hin, dass China die Innovationskraft und das technologische Know-how seiner heimischen Unternehmen noch weiter stärken will. Dafür braucht das Land nicht zuletzt auch den Wissens- und Technologietransfer aus dem Ausland, unter anderem aus Deutschland“.
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