Fundamentale Nachricht
15:59 Uhr, 31.03.2022

Deutschland führend bei Batteriespeichersystemen

Wie sich die Batterietechnologie weiterentwickelt, hängt stark von dem Bedarf an Energiespeichersystemen (ESS) für Energienetze und batteriebetriebene Elektrofahrzeuge (BEVs) ab. Aanand Venkatramanan, Head of ETFs bei Legal & General IM, erwartet einen großen Schub durch die Politik aufgrund wegweisender Klimagesetze.

„Sowohl der „Build Back Better Act“ in den USA, der „Green Deal“ der EU als auch der 14. Fünf-Jahres-Plan Chinas nennen die Energiespeicherung als wichtige Komponente auf dem Weg zu sauberer Energie, grüner Mobilität und schließlich zur Klimaneutralität. Zusammen mit Asien steht Europa an der Spitze dieser Entwicklungen. Laut der Europäischen Kommission wird die EU zum zweitgrößten globalen Markt für Batterien, auch was die Batterieproduktion betrifft, und könnte bis 2030 17 Prozent der globalen Nachfrage decken – ebenfalls der zweithöchste Wert weltweit. Unter der Annahme, dass der Bedarf an Batteriespeichern 5-10 Prozent der gesamten installierten Kapazität für erneuerbare Energien ausmachen wird, schätzt Goldman Sachs, dass batteriebezogene Ausgaben bis zu 13 Prozent der 10 Milliarden EUR des EU-Green-Deals ausmachen würden. 60 Prozent davon würden privat finanziert.

Batteriespeichersysteme (BSS) werden sowohl in Privathaushalten als auch im gewerblichen Bereich und in der Energieversorgung eingesetzt. In der EMEA-Region wird ihr Einsatz zwischen 2020 und 2030 in diesen drei Bereichen geschätzt um 20 Prozent in Europa, 30 Prozent im Nahen Osten beziehungsweise 28 Prozent in Afrika zulegen. Laut Prognose werden sie 2030 fast 27 Gigawattstunden (GWh) erreichen und damit eine kumulierte Gesamtkapazität von 150 GWh überschreiten. Innerhalb Europas ist Deutschland sowohl bei den privaten als auch bei den gewerblichen Anwendungen führend. Aufgrund des florierenden Solarenergiemarktes und der staatlichen Unterstützung, die neue Netzspeicherinstallationen zusammen mit der Solarenergie fördert, entfielen 2020 mehr als 80 Prozent der BSS-Installationen innerhalb der EMEA-Region auf Privathaushalte in Deutschland.

Den größten Anteil des globalen Gesamtbedarfs an Batterien stellt bisher allerdings die Nachfrage nach batteriebetriebenen Elektrofahrzeugen. Trotz steigender Rohstoffkosten dürfte dieser Markt auch 2022 weiter wachsen, da der globale Chipmangel geringer wird und die BEV-Durchdringung weiter zunimmt.

Nach Angaben von Rystad Energy wird der weltweite Marktanteil von E-Fahrzeugen voraussichtlich von 10,1 % im Jahr 2021 auf 12,8 % im Jahr 2022 und in Europa von 18,8 % auf 23,5 % ansteigen. Eine solche Akzeptanz stellt hohe Anforderungen an die Ladeinfrastruktur, die dementsprechend massiv ausgebaut werden muss. Der Verband der europäischen Automobilhersteller (ACEA) hat kürzlich berichtet, dass die Verkäufe von Elektrofahrzeugen in den letzten fünf Jahren viermal schneller gestiegen sind als der Ausbau der Ladestationen. Wir glauben, dass dies zusätzliche Wachstumschancen innerhalb der Wertschöpfungskette von Batterien eröffnen wird.“

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