BEYOND MEAT - Aktie wird durch den Fleischwolf gedreht
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- Beyond Meat Inc - WKN: A2N7XQ - ISIN: US08862E1091 - Kurs: 2,790 $ (Nasdaq)
Für den ein oder anderen Marktbeobachter ist es erstaunlich, wie lange sich das Unternehmen Beyond Meat, ein Produzent von Fleischersatzprodukten, am Markt halten kann. Operativ läuft es seit längerer Zeit nicht mehr. Die Konkurrenz ist günstiger und auch nicht unbedingt schlechter.
Seit es Beyond Meat gibt, schreibt das Unternehmen nichts als Verluste. Selbst in der Hypezeit 2021 belief sich der Nettoverlust auf 181 Mio. USD bei einem Umsatz von 465 Mio. USD. Seither geht es stetig abwärts. Inzwischen erwarten Analysten für 2025 nur mehr Erlöse von 283 Mio. USD. Der Verlust soll mit 144 Mio. USD auch in diesem Jahr hoch bleiben.
Nettoverschuldung von 1 Mrd. USD
Im vergangenen Jahr lag die Nettoverschuldung bei gut 1 Mrd. USD oder dem 10-fachen EBITDA. Das sind Relationen, die absolute Pleitekandidaten aufweisen. Gewinne? Haben Analysten ab dem Jahr 2029 in ihren Schätzungen...
Der jüngste Quartalsbericht lieferte erneut eine Horrorvorstellung: Im zweiten Quartal erzielte Beyond Meat einen Umsatz von 75,0 Mio. USD, was einem Rückgang von 19,6 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Hauptursachen waren eine schwache Nachfrage in der Kategorie pflanzenbasierter Fleischprodukte sowie reduzierte Absatzmengen in wichtigen Vertriebskanälen, insbesondere im US-Einzelhandel.
Der Absatz ging volumenbasiert um 18,9 % zurück. Auch die Bruttomarge sank, unter anderem durch Sondereffekte im Zusammenhang mit der Einstellung der Aktivitäten in China, auf 11,5 % (Vorjahr: 14,7 %).
Der operative Verlust stieg im Jahresvergleich leicht auf 34,9 Mio. USD. Netto belief sich der Verlust auf 29,2 Mio. USD bzw. 0,38 USD je Aktie, nach 34,5 Mio. USD bzw. 0,53 USD je Aktie im Vorjahr. Der Rückgang ist im Wesentlichen auf gestiegene sonstige Erträge zurückzuführen, unter anderem durch Währungsgewinne. Die liquiden Mittel schrumpften auf gut 100 Mio. USD.
Stellenabbau zur Kostensenkung
Als Teil eines umfassenderen Transformationsprogramms kündigte Beyond Meat an, rund 6 % der weltweiten Belegschaft (etwa 44 Stellen) in Nordamerika abzubauen. Die damit verbundenen Einmalkosten werden auf 0,8 bis 1,3 Mio. USD geschätzt. Im Gegenzug erwartet das Unternehmen Einsparungen von bis zu 7 Mio. USD über die kommenden zwölf Monate.
Für das laufende dritte Quartal 2025 rechnet das Unternehmen mit einem weiteren Umsatzrückgang auf 68 bis 73 Mio. USD. Eine konkrete Jahresprognose wird aufgrund der angespannten Marktbedingungen weiterhin nicht gegeben.
Schaut man auf die ersten sechs Monate 2025, verbrannte Beyond Meat operativ fast 60 Mio. USD. Das zeigt die Dringlichkeit mit Blick auf rund 100 Mio. USD in der Kasse auf: Spätestens im Jahr 2026 wird es finanziell eng.
Berichte über baldiges Chapter 11
Wenig überrachend machen daher wieder einmal Berichte über ein potenzielles Chapter 11, also einen Insolvenzantrag, die Runde. Das Management konterte diese prompt:
"Wir haben keinen Insolvenzantrag gestellt und planen auch nicht, einen solchen anzumelden. Gehen Sie darüber hinaus."
Das mag derzeit zutreffen. Doch die Uhr tickt. Der Markt für Fleischersatzprodukte wächst weiter – Beyond Meat hingegen schon lange nicht mehr.
Fazit: Beyond Meat ist und bleibt eine Zockeraktie. Ich würde hier eher Kursziel 0 als wahrscheinlicher ansehen als vom großen Comeback zu träumen.
Jahr | 2024 | 2025e* | 2026e* |
Umsatz in Mio. USD | 326,45 | 282,64 | 285,88 |
Ergebnis je Aktie in USD | -2,31 | -1,88 | -1,31 |
Gewinnwachstum | - | - | |
KGV | - | - | - |
KUV | 0,7 | 0,8 | 0,7 |
PEG | - | - | |
*e = erwartet, Berechnungen basieren bei US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten |

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Schöner kann man es nicht ausdrücken!!!😎
Ahahahaaaa. Das ist mit Sicherheit der beste (kreativste) Meldungstitel, den ich n diesem Jahr lesen werde. Bin mir sicher. Supergut 👍
Im März 2027 läuft hier eine Wandelanleihe über eine Milliarde US-Dollar aus. Zu solchen Kursen wird kein Mensch wandeln wollen. Damit müsste das Unternehmen die Anleihegläubiger auszahlen. Spätestens dann sollte der Ofen aus sein.
Schon beim "Hype" kurz nach dem IPO habe ich die Insolvenz vorausgesagt. Damals wollte es keiner hören oder lesen und es gab dumme Kommentare wie, dass ich ja nur etwas gegen das Unternehmen/die Aktie hätte, weil ich selbst kein Vegetarier/Veganer sei. Was für ein Quatsch!
Zwar würde ich den Kleisterbrei auch nie essen, das stimmt. Aber das Problem war ein ganz anderes. Beyond Meat hat nämlich Wettbewerber wie Nestlé und andere. Mit ein paar veganen Fleisch(ersatz)produkten kann man gegen solche Großkonzerne, zumindest dauerhaft, nicht bestehen. Zumal die ja auch solches Zeug im Programm haben. Im Zweifel kann Nestlé aber seine Produkte auch mal ein Jahr zum oder gar unter Herstellungspreis anbieten. Beyond Meat konnte und kann sowas nicht. Ergo gewinnen am Ende die tieferen Taschen.
Die Frage für mich war daher nie, ob Beyond Meat pleite geht. Sondern nur wann! Ich tippe mal auf spätestens März 2027. Wenn vorher nicht noch ein Wunder geschieht...