Kommentar
12:25 Uhr, 31.08.2010

Deutschland: Arbeitsmarkt auf der Sonnenseite

1. Auch wenn der August meteorologisch kein Sonnenmonat war, befand sich der deutsche Arbeitsmarkt dennoch auf der Sonnenseite. Der Rückgang der registrierten Arbeitslosigkeit hat sich weiter fortgesetzt. Mit 3,188 Millionen registrierten Arbeitslosen wurden 283 Tausend Personen weniger gezählt als im August des Vorjahres. Mit dem saisonbereinigten Vormonatsrückgang um 17 Tausend Arbeitslose wurde mit 3,189 Millionen Personen der niedrigste Stand seit November 2008 und fast das Niveau von Ende 1993 erreicht. In Ostdeutschland ist die Anzahl der saisonbereinigten registrierten Arbeitslosen mit 988 Tausend erstmals seit der Wiedervereinigung unter eine Million gefallen. Mit der jetzt bevorstehenden Herbstbelebung ist ein Absinken der registrierten Arbeitslosigkeit auf unter drei Millionen Personen mehr als wahrscheinlich. Erste Anzeichen dafür lieferte der bereits gestern von der Bundesagentur für Arbeit veröffentlichte Beschäftigungsindex BA-X. Ein Blick auf die Statistik der gemeldeten offenen, ungeförderten Stellen bestätigt die Aussagen des BA-X. Der Bestand ist im August um gut sechstausend auf 396,4 Tausend angestiegen.

2. Mit 7,6 % blieb die saisonbereinigte wie auch die nicht saisonbereinigte Arbeitslosenquote im August unverändert.

3. Ebenfalls positive Nachrichten kommen von der Erwerbstätigenstatistik des Statistischen Bundesamtes. Für Juli wurden saisonbereinigt 40,373 Millionen Personen als erwerbstätig gemeldet, das waren 13 Tausend mehr als im Vormonat. Vor allem im Bereich der Dienstleister wird Personal aufgebaut, hier ist ein verstärkter Aufbau im Bereich der Arbeitnehmerüberlassungen festzustellen. Während im produzierenden Gewerbe (ohne Bauwirtschaft) zuerst die Kurzarbeit zurückgefahren wird und Auftragsspitzen mit Arbeitnehmerüberlassungen (Leiharbeit) abgedeckt werden, profitiert das Baugewerbe noch immer von den Konjunkturpaketen. Die Rezession hat bei der Erwerbstätigkeit kaum Spuren hinterlassen, umso sichtbarer ist sie in der Arbeitsvolumenrechnung. Dass die Erwerbstätigkeit kaum in Mitleidenschaft gezogen wurde, lag in erster Linie am Instrumentarium „Kurzarbeit“. Diese arbeitsmarktpolitische Maßnahme war die schärfste Waffe gegen drohende Arbeitslosigkeit während der Rezession.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 160 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen