Kommentar
10:46 Uhr, 26.08.2011

Deutsches Schwergewicht unter Druck

Im jüngsten Ausverkauf kam auch die Siemens-Aktie erheblich unter die Räder. Doch die Auftragsbücher des Konzerns sind prall gefüllt – ein guter Einstiegszeitpunkt in eine Aktienanleihe.

Der Crash am Aktienmarkt machte auch vor großen soliden Titeln nicht Halt. Zum Beispiel Siemens: Die Anteilscheine des Münchner Industriekonzerns kosteten Ende Juli noch fast 95 Euro. Im Zuge des Ausverkaufs lösten sich seitdem innerhalb von nur rund drei Wochen fast 25 Mrd. Euro in Luft auf. Inzwischen hat die Aktie sogar die Marke von 70 Euro unterschritten: Damit sind sämtliche Kursgewinne der vergangenen 15 Monate aufgezehrt. Auch im Vergleich mit dem Gesamtmarkt schneidet die Siemens-Aktie nicht besonders gut ab: Während der Titel seit Ende Juli etwas mehr als 20 Prozent verloren hat, notiert der Stoxx 50 „nur“ mit knapp 15 Prozent in den Miesen. In dem europäischen Leitindex zählt Siemens mit einem Börsenwert von knapp 60 Mrd. Euro zu den mittelgroßen Werten.

Nachvollziehbar ist der heftige Kurseinbruch im Hinblick auf die operative Performance nicht. Im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2011/11 steigerte die Gesellschaft den Umsatz um 2 Prozent auf 17,84 Mrd. Euro. Das Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten lag mit 0,76 Mrd. Euro zwar klar unter dem Vorjahreswert von 1,43 Mrd. Euro. Verantwortlich dafür waren allerdings vor allem negative Einmaleffekte. Der um satte 20 Prozent auf 22,9 Mrd. Euro gestiegene Ordereingang lässt auf florierende Geschäfte im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres schließen.

Insgesamt hatte Siemens per Ende Juni rund 96 Mrd. Euro in den Büchern stehen – so viel wie noch nie zuvor in der Konzerngeschichte. Gestützt von dem hohen Auftragsbestand rechnet der Konzern damit, dass der Umsatz aus fortgeführten Aktivitäten, der 2010 bei 69 Mrd. Euro lag, 2010/11 im prozentual mittleren einstelligen Bereich vorankommen wird. Zudem geht Siemens davon aus, dass sich das Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten auf mindestens 7,5 Mrd. Euro belaufen wird. Im vergangenen Jahr hatte der Gewinn 4,3 Mrd. Euro betragen.

Anzeichen für eine Rezession sind bei Siemens nicht sichtbar. Im Gegenteil: Auch in den vergangenen Tagen gingen größere Aufträge ein. Allenfalls mit einer Wachstumsabschwächung sei zu rechnen, ließ Finanzchef Joe Kaeser bereits Ende Juni auf einer Investorenveranstaltung durchblicken. Allerdings ist eine solche im Kurs nun schon mehr als eingepreist. Auf Basis der durchschnittlichen Analystenschätzungen kommt der Titel auf ein KGV von nicht einmal 9. Ein kleiner Wermutstropfen: Sollten sich die Kapitalmarktbedingungen nicht stabilisieren, könnte der für das vierte Quartal geplante Börsengang der Lichttochter Osram in Gefahr geraten.

Alles in allem ist der Ausverkauf sicherlich übertrieben und die Siemens-Aktie reif für eine Gegenbewegung. Wer davon ausgeht, dass der Titel in den kommenden 12 Monaten leicht steigen wird, sollte sich die Aktienanleihe auf Siemens (ISIN CH0133920717) von EFG Financial Products als Alternative zum Direktinvestment ansehen. Grundsätzlich bietet das Papier unabhängig von der Kursentwicklung des Basiswerts eine attraktive Kuponzahlung von 14,50 Prozent bezogen auf den Nennwert der Anleihe von 1.000 Euro.

Bei der Tilgung kommt es darauf an, wie sich die Siemens-Aktie am Ende der Laufzeit entwickelt hat. Steht der Titel über dem Basispreis von 75,00 Euro, ist die Rückzahlung zum Nennwert vorgesehen. Somit ist auf Basis des aktuellen Briefkurses und unter Berücksichtigung des Kupons eine maximale Rendite von 19,65 Prozent drin. Sollte die Aktie hingegen unterhalb des Basispreises schließen, werden Siemens-Aktien entsprechend dem Bezugsverhältnis geliefert

Fazit: Um mit der Aktienanleihe auf Siemens die Maximalrendite von 19,7 Prozent zu erzielen, muss der Basiswert am Ende der Laufzeit in etwa einem Jahr nur knapp 10 Prozent höher stehen als aktuell. Zudem schützt der Kupon von 14,5 Prozent bis zu einem gewissen Grad vor Kursverlusten. Schlechter als das Direktinvestment schneidet die Aktienanleihe niemals ab. Jedoch müssen Sie auf Dividende verzichten.

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