Deutscher Aktienmarkt bleibt trotz Wachstumsdelle attraktiv
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München (BoerseGo.de) - Der deutsche Aktienmarkt bietet derzeit ein attraktives Chance-Risiko-Verhältnis. Zu dieser Einschätzung kommt Karl Huber, Manager des Pioneer Investments German Equity Fonds. „Der Aktienmarkt hat in seinen aktuellen Kursen eine deutliche Abschwächung des Wirtschaftswachstums in Deutschland bereits eingepreist“, befindet der Fondsmanager. Daher sei nicht damit zu rechnen, dass die Kurse abermals stark einbrechen würden. Dies wäre nur der Fall, wenn Deutschlands Wirtschaft in eine Rezession geraten sollte.
Von solch einem Worst-Case-Szenario mag Huber aber nicht ausgehen. Vielmehr handele es sich bei der derzeitigen konjunkturellen Abkühlung um eine Wachstumsdelle, die nach den sehr starken vergangenen Quartalen nicht völlig überraschend sei. „Was den Aktienmarkt allerdings in Panik versetzt und zu Übertreibungen geführt hat, war die zusätzlich auftretende Zuspitzung der Schuldenkrise in Europa und den USA“, sagt Huber. Wie holprig es am deutschen Aktienmarkt in den kommenden Wochen zugehen werde, hängt laut dem Investmentspezialisten besonders vom Verlauf der Ratifizierung des Euro-Rettungsschirms ab. „Sollten die Parlamentarier eines Euro-Landes ihre Zustimmung verweigern, ist davon auszugehen, dass dies wieder zu größeren Erschütterungen am Markt führt“, sagt Huber.
Mittelfristig rechnet der Fondsmanager allerdings mit einer deutlichen Erholung am deutschen Aktienmarkt, denn ungeachtet der Schuldenproblematik und der jüngsten Börsenturbulenzen hätten die strukturellen Vorteile der deutschen Volkswirtschaft nach wie vor Bestand. Dazu zählt er die vergleichsweise günstige Entwicklung der Lohnstückkosten in den zurückliegenden Jahren, niedrige Finanzierungskosten für Unternehmen und vor allem die sehr wettbewerbsfähigen Produkte der Industrie, die besonders von den großen Schwellenländern nachgefragt werden. „Daher ist es für die positive Entwicklung der deutschen Wirtschaft auch sehr wichtig, dass der Wachstumstrend in den Emerging Markets intakt bleibt“, erläutert der Fondsmanager. Länder wie China seien für die deutsche Industrie Zugpferd Nummer eins.
Seinen Pioneer Investments German Equity Fonds hat Huber Anfang August aufgrund der starken Kursrückgänge vorübergehend defensiver aufgestellt. Dazu hat er unter anderem sein Engagement im Bereich Small- und Mid-Caps reduziert.. Bei den verschiedenen Sektoren setzt Huber derzeit besonders auf Unternehmen aus der Grundstoffindustrie; unter anderem auf den Düngemittelhersteller K+S, Linde und den Kupferproduzenten Aurubius. Den Finanzsektor hat er dagegen deutlich untergewichtet.
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