Deutsche Post: Die Luft ist raus

Die Deutsche Post-Aktie musste in der vergangenen Woche kräftig Federn lassen. Dabei sehen die Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr eigentlich ganz ordentlich aus. Konzernweit schafften die Bonner einen Zuwachs beim Umsatz um 3,1 % auf 56,6 Mrd. EUR. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) kletterte um knapp 2 % auf 905 Mio. EUR. Und auch der Gewinn kann sich durchaus sehen lassen. Dieser lag mit 2,07 Mrd. EUR zwar leicht unter dem Vorjahreswert, damals machte sich aber ein positiver Steuereffekt bemerkbar.

Die Erwartungen waren aber höher, auch was die Spendierfreudigkeit der Bonner betrifft. Die Dividende soll zwar von 0,80 auf 0,85 EUR je Aktie aufgestockt werden, angesichts des erzielten freien Cashflows von 1,35 Mrd. EUR hatten sich Investoren aber etwas mehr erhofft, zumal der Konzern selbst entsprechende Erwartungen geweckt hatte. Aber nicht nur deswegen blasen Anleger Trübsal. Auch die Prognose enttäuschte. Demnach soll das operative Ergebnis im laufenden Jahr lediglich um 3 bis 8 % zulegen. Daher kommen inzwischen Zweifel auf, ob die Bonner ihr durchschnittliches Ebit-Wachstum-Ziel von 8 % pro Jahr bis 2020 tatsächlich erreichen können – vor allem angesichts der anhaltenden Probleme in der Frachtsparte.

Wegen Umbaukosten brach der operative Ertrag des Bereichs im vierten Quartal um knapp die Hälfe ein – und eine Ergebnisverbesserung erwartet der Konzern nicht vor 2016. „Der Preis- und Margendruck ist branchenweit weiter-hin hoch“, so Post-Chef Frank Appel. Nach dem rasanten Kursanstieg in den vergangenen Monaten ist die Luft also erst mal die Luft raus. Die passende Antwort: ein StayLow.

Bei diesem exotischen Optionsschein kommt es nämlich darauf an, dass die derzeit bei gut 29 EUR notierende Aktie die Knock-Out-Barriere von 33 EUR bis Juni 2015 niemals berührt oder überschreitet. Dann wird der StayLow zum Maximalbetrag von 10 EUR je Stück getilgt, was eine Renditechance von 14,8 % eröffnet. Der Abstand zur Barriere beträgt zwar nur rund 13,3 %. Auf der anderen Seite ist die Restlaufzeit mit rund drei Monaten überschaubar. Zudem notierte die Aktie der Deutschen Post noch nie so hoch – das bisherige Allzeithoch lautet 30,78 EUR.

Auch die Ende Mai zur Zahlung anstehende Dividende von 0,90 EUR je Aktie kommt dem Schein entgegen. Schließlich wird die Ausschüttung dann vom aktuellen Aktienkurs abgezogen. Dennoch sollten sich nur risikobereite Anleger engagieren. Denn sollte die Aktie den Knock-Out-Level auch nur ein einziges Mal berühren, verfällt der exotische Optionsschein sofort wertlos.

Chancenreicher StayLow-Optionsschein auf die Deutsche Post: