Deutsche Post: An den Dumpingvorwürfen ist null komma null dran
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Bonn (BoerseGo.de) - Die Deutsche Post weist Vorwürfe, sie habe bei zwei Tochterunternehmen wettbewerbswidrige Rabattaktionen befördert, als haltlos zurück. "Da ist null komma null dran", sagte Post-Vorstand Jürgen Gerdes bei der Bilanzvorlage des Konzerns am Donnerstag in Bonn. "Wir betreiben unsere Geschäfte auf Grundlage der Gesetze." Doch der Konzern will nicht leichtfertig über die Anschuldigungen hinwegsehen. Eine Sprecherin der Post sagte der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) am Donnerstag, man nehme den Sachverhalt sehr ernst.
Gleich mehrere Behörden prüfen derzeit die Verdachtsmomente gegen den Postkonzern. Die Regulierungsbehörde Bundesnetzagentur untersucht die Rabattaktionen der Post- Billigtochter First Mail in Düsseldorf. Und das Bundeskartellamt geht den Beschwerden an der anderen Post-Tochter Williams Lea nach.
Im Raum steht ein unzulässiger Verdrängungswettbewerb. Indem die Post auch in der Briefsparte eigenes Personal durch Subunternehmer ersetze, könne sie ihre Geschäftskundenpreise so weit senken, dass die "häufig finanzschwachen und zugleich nur mit einem Bruchteil der Sendungsmengen arbeitenden Wettbewerber" kaum mehr folgen könnten, zitiert die Zeitung aus einem Bericht der Bundesnetzagentur. First Mail bezahlt den Mitarbeitern laut Vorstand Gerdes nur den Branchen-Mindestlohn von aktuell 9,80 Euro pro Stunde. Dies ist weniger als bei den Festangestellten des Konzerns, aber mehr als bei vielen Wettbewerbern der Post.
Ein Postsprecher bestritt auf Nachfrage laut FAZ sämtliche Anklagen. First Mail betreibe ein eigenes Zustellnetz mit ganz anderen Produktionskosten als die Muttergesellschaft und dürfe seine Preise deshalb eigenständig kalkulieren, sagte er. Williams Lea wiederum arbeite ausschließlich mit den von der Netzagentur kontrollierten Rabattstaffeln, die auch allen anderen Anbietern offenstünden. Versteckte Nachlässe oder Treuerabatte, wie sie zum Beispiel TNT Post dem Bonner Konzern vorwirft, gebe es nicht.
Am Morgen gab der Gelbe Riese seine Geschäftszahlen für 2010 bekannt. Danach konnten die Bonner ihren Gewinn auf 2,5 Milliarden Euro vervierfachen. Der Konzernumsatz schnellte um 11,4 Prozent auf 51,5 Milliarden Euro nach oben. Die Aktionäre sollen durch eine Erhöhung der Dividende um fünf Cent auf 0,65 Euro je Anteilschein an dem positiven Resultat teilhaben.
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