Fundamentale Nachricht
13:20 Uhr, 08.06.2017

Deutsche Firmen sehen Chancen in Argentinien

Die in Argentinien ansässigen deutschen Unternehmen wollen in den nächsten Jahren ihre Geschäfte ausbauen. Der Argentinien-Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) rückt das Land ins Scheinwerferlicht.

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Buenos Aires (Godmode-Trader.de) - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist in Buenos Aires und will bis zum Wochenende Gespräche führen. Mit an Bord: eine Delegation deutscher Wirtschaftsführer, deren Unternehmen in Argentinien engagiert sind. Elektroindustrie, Maschinen- und Anlagenbau, Medizintechnik, Energie- und Umwelttechnik und Finanzdienstleistungen wurden als deren Arbeitsbereiche genannt.

Der Besuch wirft Schlaglicht auf ein Land, das lange Zeit als Paria in der Region galt. Nach harten Jahren der Durststrecke geht es in der zweitgrößten südamerikanischen Volkswirtschaft aber wieder aufwärts - zweifellos eine Folge der marktfreundlichen Politik des neuen Präsidenten Mauricio Macri. Dieser beerdigte Devisenkontrollen ebenso hat den langjährigen Konflikt mit US-Hedgefonds. Zudem wurden verschiedene Steuern gesenkt und die Inflation hat zuletzt deutlich nachgelassen.

Macri versucht auch, Haushaltslöcher zu stopfen, was in Lateinamerika üblicherweise nicht auf der Tagesordnung steht. Nach einem Rückgang der Wirtschaftsleistung im Übergangsjahr 2016 werde Argentiniens Wirtschaft 2017 um 2,7 Prozent wachsen, prognostizierte der Internationale Währungsfonds Anfang des Jahres. Zuletzt hat die Ratingagentur S&P die positive ökonomische Entwicklung geadelt und das langfristige Rating für argentinische Staatspapiere von „B-“ auf „B“ heraufgesetzt. Der Ausblick wurde als „stabil“ eingestuft, das heißt, auf kurze bis mittlere Sicht sind keine Abstufungen zu erwarten. S&P begründete den Schritt mit den Fortschritten, die das Land bei der Bereinigung einer Reihe von Schieflagen gemacht hat. Zudem sei die Glaubwürdigkeit für die Finanzmärkte verbessert worden.

Die Deutsche Wirtschaft verspricht sich ein Stück von größer werdenden Kuchen. Vor allem die Wirtschaftsbeziehungen zu Argentinien mit einem Handelsvolumen von etwa vier Milliarden Euro gelten als ausbaufähig. Wie aus einer aktuellen Umfrage der Deutsch-Argentinischen Industrie- und Handelskammer unter 50 der 170 Mitglieds-Unternehmen hervorgeht, planen die meisten von ihnen für 2017 und 2018 Investitionen und mehr Personal. Der Vorsitzende der Wirtschaftsvereinigung, Pablo Di Si, will die deutsch-argentinischen Wirtschaftsbeziehungen voranbringen. Das deutsche Fachwissen bei Erneuerbaren Energien und die Förderung der dualen Berufsbildung stünden an der Spitze der Liste von zwölf Punkten, wie Di Si der dpa sagte.

Di Si kritisierte hohe Belastungen für Firmen in Argentinien durch bürokratische Hürden, hohe Steuern und eine schlechte Infrastruktur. „Wir können an einem Tag 5000 Wagen aus einem Schiff ausladen, brauchen aber dann 15 Tage, um sie in unser nur 40 Kilometer entferntes Betriebsgelände zu bringen", so Di Si, der zugleich Chef von Volkswagen in Argentinien ist. Seine Kollegen in Mexiko schafften denselben Vorgang an einem einzigen Tag.

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1 Kommentar

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  • Marius12
    Marius12

    Hallo

    Leider haben Sie einen Bericht von dpa kopiert.

    Schön wäre es gewesen, wenn Sie auch daruf hingewiesen wurde, das noch immer 1000 Anleger auf ihr Geld warten, da es schlicht nicht stimmt, dass Macri alle Gläubiger befriedigt hat

    siehe Handelsblatt bericht:

    http://www.handelsblatt.com/my/finanzen/maerkte/an...

    15:11 Uhr, 10.06.2017