Deutsche Firmen profitieren vom Aufschwung in China
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Peking (Godmode-Trader.de) - Wie die Pekinger Zollbehörde am Montag mitteilte, stiegen die Exporte der zweitgrößten Volkswirtschaft gegenüber Mai um 27,9 Prozent auf 263,9 Mrd. US-Dollar, nach einem Plus von 32,3 Prozent im Vormonat April. Das Exportwachstum hat sich damit verlangsamt. Die Basiseffekte waren dabei bescheiden, der größte Teil des Rückgangs lässt sich auf einen Rückgang der Exportwerte im letzten Monat zurückführen, und zwar um 2,8 Prozent in saisonbereinigten Werten gegenüber dem Vormonat.
Die Aufschlüsselung bescheinigt einen Rückgang in der Breite, über alle Warengruppen hinweg. Die Exporte von Elektronikartikeln gingen aber auch wegen der verschärften Versorgungsengpässe aufgrund der weltweiten Verknappung von Halbleitern zurück. Es gibt aber Anzeichen dafür, dass sich die Nachfrage abflacht. Auch die Exporte von anderen Konsumgütern, die von der Pandemie profitierten, wie Möbel und Spielzeug, gaben nach.
Unterdessen beschleunigte sich das Importwachstum auf ein Elfjahreshoch von 51,1 Prozent in US-Dollar. Der starke Anstieg war jedoch größtenteils auf Basiseffekte zurückzuführen. Nachdem sie im April stabil geblieben waren, stiegen die saisonbereinigten Importwerte im vergangenen Monat lediglich um 1,4 Prozent gegenüber dem Vormonat. Und da die Importpreise stark gestiegen sind, dürften die Importmengen im Mai leicht gesunken sein. Auch hier sind Angebotsengpässe mitverantwortlich. Dies gilt auch für die Importe von Industriemetallen. Dies wurde durch einen starken Anstieg der Agrarrohstoffimporte und erhöhten Öllieferungen im vergangenen Monat ausgeglichen.
Nach Angaben der Pekinger Zollverwaltung stiegen die Importe aus Deutschland im Mai um 47 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. China lieferte 6,7 Prozent mehr Waren nach Deutschland. Aus der gesamten EU importierte China 57,7 Prozent mehr als im Mai des Vorjahres. Die Exporte in die Union stiegen um 12,6 Prozent. Trotz des Handelskriegs mit den USA legte auch der Außenhandel mit den Vereinigten Staaten zu. Chinas Exporte stiegen um 20,6 Prozent, während die Einfuhren um 40,5 Prozent zulegten.
Insgesamt vergrößerte sich der Handelsbilanzüberschuss Chinas im Mai von zuvor 43 Mrd. auf 46 Mrd. Dollar. Der Anstieg war jedoch ungewöhnlich gering für diese Jahreszeit. Saisonbereinigt verringerte sich der Handelsüberschuss von 48 Mrd. auf ein 14-Monats-Tief von 37 Mrd. Dollar.
Analysten von Capital Economics gehen davon aus, dass das Handelsvolumen, das jetzt deutlich über dem Trend vor dem Virus liegt, in den kommenden Quartalen wieder zurückgehen wird. Zwar dürften sich die Versorgungsengpässe im weiteren Verlauf des Jahres abschwächen. Der pandemiebedingte Nachfrageschub für chinesische Exporte scheine jedoch an Schwung zu verlieren und dürfte sich mit der Normalisierung des weltweiten Konsumverhaltens aufgrund der Einführung von Impfstoffen und der Lockerung der sozialen Distanzierungsmaßnahmen umkehren.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.