China-Unruhen drücken Aktienkurse - 265 Mio. Euro-Strafe gegen Meta
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Hier geht es zum Newsflash des Vortages
Studie: Lieferengpässe kosten Industrie €64 Mrd.
Lindner: "Fürchtet Euch nicht"
EZB-Knot: Keine Abkehr von Zinserhöhungskurs
China: Erneut Tagesrekord bei Neuinfektionen
Deutsche Exporteure wieder optimistischer
BMW bleibt zuversichtlich
Markt
Die Unruhen in China wegen des strikten Corona-Eindämmungskurses der Regierung belasten zum Wochenstart die Aktienmärkte.“ Die Ereignisse schienen für viele Marktteilnehmer eine Gelegenheit zu sein, um sich vorerst an die Seitenlinie zu stellen, erklärte Marktexperte Andreas Lipkow die fallenden Kurse. Die Auswirkungen der Proteste seien kaum abschätzbar und stellten eine ernstzunehmende Gemengelage für viele Branchen und Sektoren dar, so der Fachmann. „Die Ausmaße erstrecken sich über viele Städte und Fabrikationsstätten in China und können zu erheblichen Störungen der Lieferketten in Europa, den USA und Asien führen.“ Der DAX sank per Xetra-Schlusskurs um 1,09 Prozent auf 14.383,36 Punkte.
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Unternehmen
Nach der Veröffentlichung persönlicher Daten von bis zu 533 Mio. Facebook-Nutzern wird der Mutterkonzern Meta in Irland mit 265 Mio. Euro zur Kasse gebeten. Die irische Datenschutzbehörde DPC teilte am Montag mit, sie habe ihre Untersuchungen abgeschlossen, die sie im April 2021 nach der Veröffentlichung von Namen, Telefonnummern und E-Mail-Adressen in einem Hacker-Forum aufgenommen hatte. Die Datenschutzbehörden der übrigen EU-Mitglieder hätten mit der irischen Behörde zusammengearbeitet und stimmten ihrer Entscheidung zu. Facebook teilte mit, das Urteil zu prüfen. Kriminelle hätten die öffentlich zugänglichen Daten vor September 2019 abgeschöpft und dann auf Plattformen online gestellt. Die Systeme von Facebook seien aber nicht gehackt worden.
Der iPhone-Hersteller Apple leidet besonders unter den Corona bedingen Geschehnissen in China. Laut einem Insider dürften in diesem Jahr Produktionsausfälle beim Lieferanten Foxconn in der chinesischen Metropole Zhengzhou die iPhone-Produktion im Vergleich zum Plan um fast sechs Mio. Geräte drücken. Wegen der strikten Pandemie-Maßnahmen Chinas war es in den vergangenen Wochen rund um das größte iPhone-Werk der Welt zu Protesten gekommen.
Laut einem Bericht des Online-Magazins Science.org ist eine Frau, die an einer Studie zur experimentellen Behandlung mit Lecanemab gegen Alzheimer teilnahm, kürzlich an einer Hirnblutung gestorben. Dem Bericht zufolge wurde die Studie von Biogen und dem japanischen Pharmaunternehmen Esai ein Auftrag gegeben.
Einem Bericht der New York Times zufolge hat der Vermögensverwalter T. Rowe Price, ein Großaktionär der News Corp, seine Besorgnis gegen die Pläne des News Corp-Vorsitzenden Rupert Murdoch zum Ausdruck gebracht, die beiden Teile seines Medienunternehmens, News Corp und Fox Corp, zusammenzulegen. T Rowe Price, der 12 Prozent der News Corp ist der Ansicht, dass eine Fusion der beiden Unternehmen die News Corp wahrscheinlich unterbewerten würde.
Der Tabak-Hersteller Philip Morris will Swedish Match nach der milliardenschweren Übernahme von der Börse nehmen. Philip Morris halte nun 93 Prozent an Swedish Match, sagte Konzernchef Jacek Olczak am Montag. Dies ermögliche es, die restlichen ausstehenden Anteile zu erwerben und ein Delisting von Swedish Match zu beantragen. Philip Morris hatte im Mai ein Übernahmeangebot in Höhe von 16 Mrd. Dollar für die Schweden abgegeben. Swedish Match bietet unter anderem Kautabak an.
Die Bundesregierung forciert den Einsatz vom Biontech-Impfstoff gegen das Coronavirus in China. Das bestätigten sowohl Regierungssprecher Steffen Hebestreit und ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Montag in Berlin. Beim jüngsten Besuch von Kanzler Olaf Scholz in Peking war vereinbart worden, dass das Biontech-Vakzin in China zumindest für die dort lebenden Ausländer eingesetzt werden könne. Das Unternehmen selbst hat sich noch nicht öffentlich zu den Plänen geäußert.
Volkswagen hat wegen der Einschränkungen im Zusammenhang mit der neuen Corona-Welle in China die Bänder in einem Werk gestoppt und produziert andernorts weniger. „Die Produktion im Werk Chengdu wurde im Zusammenhang mit der aktuellen Corona-Welle vorübergehend gestoppt“, teilte ein Sprecher Nachrichtenagenturen zufolge mit. Auch zwei Produktionslinien im Werk Changchun seien betroffen. In den übrigen Werken laufe die Fertigung derzeit weitestgehend stabil. „Aufgrund der Volatilität der Situation sind allerdings kurzfristige Änderungen in der Fahrweise einzelner Produktionsstätten nicht ausgeschlossen“, betonte der Volkswagen-Sprecher.
Zum fünften Mal innerhalb weniger Monate hat die Gewerkschaft Verdi zum Streik bei der Commerzbank-Tochter ComTS aufgerufen. Ab heute bis Freitag solle die Arbeit bei der Service-Gesellschaft der Bank niedergelegt werden, heißt es in einem internen Aufruf von Verdi, der der Nachrichtenagentur Reuters vorlag. Die Gewerkschaft fordert für die rund 1.700 Beschäftigten der ComTS unter anderem die Erhöhung des Mindeststundenlohns auf 14 Euro, die Abschaffung von Abruf-Arbeitsverträgen sowie ein Energiegeld in Höhe von zweimal 1.500 Euro für das laufende und das kommende Jahr.
BMW-Chef Oliver Zipse rechnet ungeachtet des widrigen Umfelds mit steigenden Energiekosten und drohender Rezession im Jahr 2023 mit eine sicheren Geschäft. Er gebe einen „stabilen Ausblick, was auch immer das heißen soll", sagte Zipse vor Journalisten in München. Es gebe unterschiedliche Entwicklungen in unterschiedlichen Regionen weltweit. So werde etwa die Wahrscheinlichkeit einer Rezession in den USA geringer eingeschätzt als in Europa. Unterm Strich dürften sich die unterschiedlichen Entwicklungen ausgleichen. Wegen der stark gestiegenen Energiepreise warnte Zipse vor der Abwanderung von Unternehmen. Es sei zu befürchten, dass der Preisanstieg dazu führe, dass Firmen in Länder außerhalb Europas umzögen, sagte der BMW-Chef. Dabei bezog er sich insbesondere auf die Chemieindustrie. Systemintegratoren wie BMW seien dagegen weniger stark gefährdet.
Der Chemikalienhändler Brenntag ist mit dem US-Konkurrenten Univar Solutions in Übernahmeverhandlungen. Das Unternehmen bestätigte am Freitagabend entsprechende Gespräche. Diese hätten bisher noch zu keinen konkreten Ergebnissen oder Vereinbarungen geführt, teilte der Konzern mit. Es sei noch nicht absehbar, ob es zu einer Transaktion kommen werde. Ein Zusammenschluss könnte ein Unternehmen mit einem Umsatz von mehr als 30 Mrd. US-Dollar erzeugen. Brenntag komme derzeit auf eine Marktkapitalisierung von 10,6 Mrd. Euro. Univar werde an der Börse mit mehr als fünf Milliarden Dollar bewertet, berichtete Bloomberg.
Der kriselnde Immobilienkonzern Adler Group hat sich mit einer Gruppe von Gläubigern über Modalitäten der vom Unternehmen ausgegebenen Anleihen geeinigt. Ausnahme bildeten Wandelanleihen, teilte Adler am Freitagabend mit. Dazu habe der Immobilienkonzern eine Bereitstellung einer besicherten Fremdfinanzierung im Volumen von 937,5 Mio. Euro vereinbart. Das Darlehen habe eine endfällige Verzinsung von 12,5 Prozent, mit einer Laufzeit bis zum 30. Juni 2025. Damit sollen Finanzverbindlichkeiten der Gruppe sowie ihrer Tochtergesellschaften, einschließlich Adler Real Estate und Consus Real Estate, refinanziert werden.
Der Wind- und Solarparkbetreiber Encavis hat einen bereits ans Netz angeschlossenen Onshore-Windpark in Litauen mit einer Nennleistung von 69,3 Megawatt (MW) erworben. Dies teilte das Hamburger Unternehmen am Montag mit. Damit baue Encavis sein Portfolio auf mehr als 2,1 Gigawatt Erzeugungskapazität aus sei mit dem Einstieg in Litauen nun in 12 Ländern vertreten, hieß es. Den Abschluss der Akquisition erwartet der Konzern Ende dieses Jahres.
Branchen
Die weltweit größten Autobauer sind einer Studie der Beratungsgesellschaft EY zufolge weiterhin hochprofitabel unterwegs. „Das dritte Quartal war trotz der abflauenden Konjunktur und einer sehr schwierigen geopolitischen Lage für die Autoindustrie ein Traumquartal“, sagte der Leiter der Mobilitätssparte Westeuropa bei EY, Constantin Gall. Die Versorgung mit Halbleitern verbessere sich langsam und gerade die Nachfrage nach Premium-Fahrzeugen sei weiter hoch. Vor allem der Markt für Volumenhersteller könnte nach Einschätzung von EY-Branchenberater Peter Fuß künftig jedoch unter Druck geraten. Immer weniger Menschen könnten sich ein neues Auto leisten. Hersteller von hochpreisigen Autos werde es hingegen eher gelingen, Rabattschlachten zu vermeiden.
Konjunktur & Politik
Bundesfinanzminister Christian Lindner will trotz des Verzichts auf Steuererhöhungen ab 2024 das gesamtstaatliche Defizit verringern. Der FDP-Chef sagte am Montag bei einem Steuerforum des Zentralverbands des Deutschen Handwerks in Berlin: „Wir sind in der Vorweihnachtszeit: Fürchtet euch nicht. Mit dieser Koalition und diesem Bundesfinanzminister wird es keine Steuererhöhungen geben.“ Der Minister warb außerdem für eine große Unternehmensteuerreform, auch wenn es dafür derzeit keine politischen Mehrheiten gebe. Deutschland sei im internationalen Vergleich ein Höchststeuerland.
Die rigide Corona-Politik der chinesischen Regierung und die Proteste dagegen bekommen auch die auf dem dortigen Markt aktiven deutschen Unternehmen zu spüren. „Seitdem Mitte November von der chinesischen Zentralregierung leichte Lockerungen der Corona-Maßnahmen angekündigt worden sind, sehen wir jedoch mit zunehmenden Corona-Infektionen auf der lokalen Ebene eine eher verschärftere Umsetzung", sagte das Geschäftsführende Vorstandsmitglied der Deutschen Handelskammer (AHK) in Peking, Jens Hildebrandt, am Montag der Nachrichtenagentur Reuters. Das stoße in Wirtschaft und Gesellschaft zunehmend auf Unmut, der sich nun entlade.
Die Unternehmen im Euroraum nehmen weiterhin zunehmend Kredite auf. Die Europäische Zentralbank (EZB) teilte mit, dass die Geldinstitute im Währungsgebiet im Oktober 8,9 Prozent mehr Darlehen an Firmen als vor Jahresfrist vergeben hatten. Bereits im Vormonat hatte es ein ebenso hohes Plus gegeben – der stärkste Zuwachs seit 2009. Die Kreditvergabe an private Haushalte ist im Vergleich zum September mit 4,2 Prozent etwas weniger gestiegen: Im September waren es noch 4,4 Prozent gewesen. Das weiter starke Wachstum der Kreditvergabe ist für die EZB ein Signal, dass die lange durch die Nullzinspolitik angekurbelte Versorgung der Wirtschaft mit Krediten weiterhin gut ist. Dieser Umstand könnte auch die künftige Zinspolitik beeinflussen.
Nach zwei Jahren Verhandlungsmarathon steht der Prozess um den insolventen Goldhändler PIM vor dem Abschluss. Diese Woche soll die Staatsanwaltschaft vor dem Landgericht Darmstadt mit ihrem Plädoyer beginnen. Sie wirft dem 51-jährigen ehemaligen Geschäftsführer des Unternehmens aus dem südhessischen Heusenstamm schweren Betrug vor. Am vergangenen Dienstag hatte die Wirtschaftsstrafkammer die Beweisaufnahme in dem seit Dezember 2020 laufenden Mammutprozess geschlossen. In dem Fall geht es laut Medienberichten um mehr als 7.000 Gläubiger mit berechtigten und geprüften Forderungen in Höhe von 140 Millionen Euro. Das Urteil soll noch in diesem Jahr fallen.
Ex-US-Präsident Donald Trump hat bei einem Abendessens in seinem Anwesen in Mar-a-Lago den umstrittenen Rapper Kanye West und den rechtsextremen Aktivist Nick Fuentes eingeladen. Berater Trumps sollen sich in vertraulichen Gesprächen entsetzt geäußert haben. Trump rechtfertigte sich auf seiner Plattform Truth Social: Er habe Wests Bitte nach einem Treffen entsprochen, da dieser immer zu ihm gestanden habe und gerade in großen Schwierigkeiten stecke. Er sei mit drei Leuten in Mar-a-Lago erschienen, zwei von ihnen habe er nicht gekannt. Er habe West geraten, 2024 nicht als Präsidentschaftskandidat anzutreten.
Die Vereinigten Staaten haben den Import und Verkauf von Kommunikations– und Überwachungsausrüstung diverser chinesischer Hersteller wegen Gefährdung der nationalen Sicherheit untersagt. Laut der Behörde FCC sind Huawei Technologies, ZTE Corp. und Hytera Communications betroffen.
Der niederländische Notenbankchef Klaas Knot hat angesichts der anhaltend hohen Inflation davor gewarnt, zu früh vom Zinserhöhungskurs abzurücken. „Ich denke, das Risiko zu wenig zu tun, ist klarerweise mehr ausgeprägt, als zu viel zu tun", sagte das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB) am Montag auf einer Podiumsdiskussion in Paris. Die Währungshüter befänden sich mit ihrer Zinspolitik immer noch in einer relativ frühen Phase, in der sie die Konjunktur lediglich weniger fördere und die Wirtschaftsaktivität noch nicht bremse. „Dann vom Risiko einer zu starken Straffung zu sprechen ist daher ein bisschen wie ein Witz", sagte Knot. „Meine Sorge ist immer noch: Inflation, Inflation, Inflation". Man müsse sich nur in der Geschichte anschauen, was erforderlich sei, um prozentual zweistellige Inflationsraten wieder auf zwei Prozent zu senken. „Wir dürfen nicht zu früh aufgeben und dürfen nicht zu früh den Sieg ausrufen", merkte er an.
Von Anfang 2021 bis Mitte 2022 konnten wegen Lieferengpässen Güter im Wert von knapp 64 Milliarden Euro nicht hergestellt werden, wie aus der am Montag veröffentlichten Untersuchung des gewerkschaftsnahen Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) hervorgeht. Das deutsche Bruttoinlandsprodukt hätte demnach Ende 2021 um 1,2 Prozent und Mitte 2022 um 1,5 Prozent höher liegen können, wenn sämtliche Neuaufträge auch hätten abgearbeitet werden können. „Diese Zahlen untermauern den Bedarf, der Resilienz der Lieferketten künftig zulasten der Kosteneffizienz ein höheres Gewicht beizumessen", schreiben die Forscher.
Die Bauzinsen sind in diesem Jahr von weniger als einem Prozent bis auf über vier Prozent gestiegen, doch zuletzt gab das Niveau wieder überraschend nach. Im November sind bei einzelnen Banken wieder Zinssätze unterhalb der Drei-Prozent-Marke möglich, schreibt das "Handelsblatt" mit Bezug auf aktuelle Daten des Vergleichsportals Check24. Michael Neumann, Vorstandschef des Immobilienfinanzierers Dr. Klein, erwartet jedoch für die kommenden Monate weiterhin stärkere Auf- und Abwärtsbewegungen. Wahrscheinlich würden die Bauzinsen im ersten Halbjahr 2023 wieder ansteigen.
Die Krisenstimmung macht sich vorerst nicht auf den deutschen Arbeitsmarkt bemerkbar. Im November stieg das Arbeitsmarktbarometer des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) leicht. Zuvor war es sechs Monate infolge gesunken. Nach einem Plus von 0,3 Punkten im Vergleich zum Vormonat liegt es bei 100,5 Punkten und damit weiterhin über der neutralen Marke von 100 Punkten, wie das IAB am Montag mitteilte.
Die Stimmung unter den deutschen Exporteuren hat sich verbessert. Die ifo Exporterwartungen sind im November auf plus 0,4 Punkte gestiegen, von minus 4,6 Punkten im Oktober, wie die Münchner Ökonomen am Montag mitteilten. Positive und negative Aussichten hielten sich gegenwärtig die Waage, hieß es. Kleine Hoffnungsschimmer zeichneten sich für die deutsche Exportindustrie ab. „Nach dem Dämpfer im Vormonat rechnet die Automobilindustrie wieder mit Exportzuwächsen. Der Maschinenbau und die Elektroindustrie erwarten hingegen kaum noch Impulse vom Auslandsgeschäft. Mit rückläufigen Umsätzen rechnen die Getränkehersteller, die Möbelindustrie sowie die Chemie. Gerade für energieintensive Branchen ist das Exportumfeld gegenwärtig schwierig“, so das ifo Institut.
Laut Mitteilung der Nationalen Gesundheitskommission in Peking hat China landesweit am Sonntag mit 40.347 neuen Fällen die höchste Zahl an Neuinfektionen binnen Tagesfrist seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie verzeichnet. Immer mehr Menschen in der Volksrepublik demonstrieren gegen die strikte Null-Covid-Politik. Bei der größten Protestwelle seit Jahrzehnten in China sind am Wochenende zahlreiche Personen festgenommen worden -wie viele war allerdings unklar. In China herrschte praktisch eine Nachrichtensperre. Bei den Demonstrationen wurden Parolen wie "Hebt den Lockdown auf" und "Wir wollen keine PCR-Tests, wir wollen Freiheit" gerufen. Protestmärsche gab es auch in anderen Millionenstädten wie Shanghai, Chengdu, Chongqing, Wuhan, Nanjing und Guangzhou.
Nach britischen Erkenntnissen beschießen russische Truppen die südukrainische Großstadt Cherson nach ihrem Abzug mit zunehmender Intensität. Am Sonntag sei die Rekordzahl von 54 Angriffen gemeldet worden, teilte das Verteidigungsministerium in London am Montag unter Berufung auf Geheimdienste mit. „Die Stadt ist verwundbar, weil sie in Reichweite der meisten russischen Artilleriesystem liegt, die nun vom Ostufer des Flusses Dnipro aus von der Rückseite neu konsolidierter Verteidigungslinien feuern", hieß es in London. Die meisten Schäden richteten Mehrfachraketenwerfer etwa vom Typ BM-21 Grad an. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Bevölkerung auf neue Raketenangriffe eingestimmt. „Solange die Raketen haben, werden die unglücklicherweise keine Ruhe geben", so Selenskyj mit Blick auf die russische Armee. Selenskyj warnt, die neue Woche könne so schwer wie die vergangene werden.
Kanada will seine Beziehung zum wirtschaftlich mächtigen Nachbarn USA auf eine neue Grundlage stellen. Ziel der Regierung des liberalen Ministerpräsidenten Justin Trudeau ist die Diversifizierung der Handelsbeziehungen. Dazu stellte die Regierung am Sonntag ihre neue Indopazifik-Strategie vor. Geplant ist, die Beziehungen zu über 40 Ländern im Pazifik auszubauen. Hintergrund der Neuausrichtung ist ein restriktiver Kurs der USA in Wirtschaftsbeziehungen und wachsende Kritik am Freihandel. Laut Daten für September entfallen 68 Prozent des kanadischen Außenhandels auf die USA, während China nur sieben Prozent einnimmt. Mit Blick auf die Volksrepublik heißt es in dem Strategiepapier, China sei eine "disruptive Macht". Dennoch sei die Zusammenarbeit mit der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt notwendig, um Probleme wie den Klimawandel oder die Beschränkung von Atomwaffen anzugehen.
Nordkoreas Diktator Kim Jong Un hat sich ein neues Ziel gesetzt: Er will sein Land zur weltweit stärksten Atomstreitmacht aufbauen. Der Fokus auf die Nuklearstreitkräfte habe den Zweck, „die Würde und Souveränität des Staats und der Bevölkerung zu schützen", hieß es in einer Kim zugeschriebenen Anordnung. Das „Endziel" sei es, die mächtigsten strategischen Streitkräfte der Welt zu besitzen, wurde Kim am Sonntag von den staatlich kontrollierten Medien zitiert.
Die Nichte des geistigen Oberhaupts des Irans Ayatollah Ali Chamenei, Farideh Moradchani, fordert die internationale Isolierung des Landes. Alle Beziehungen zu dem Regime in Teheran müssten abgebrochen werden, sagte die Menschenrechtsaktivistin in einer Videobotschaft, die von der Menschenrechtsorganisation Hrana verbreitet worden war. Nach Angaben ihres Bruders wurde Moradchani am vergangenen Mittwoch verhaftet. Moradchani ist die Tochter von Chameneis Schwester Badri, die nach familiärem Zerwürfnissen in den Irak geflohen war. Moradchani saß bereits mehrfach im Iran im Gefängnis. Moradchani richtete ihre Botschaft an „freie Menschen", sie sollten sich den Protestierenden anschließen und ihren Regierungen sagen, das „mörderische und kindermordende Regime" nicht länger zu unterstützen. Am Samstag hatte das geistliche Oberhaupt Chamenei den Einsatz der Basidsch-Miliz bei den Protesten gewürdigt und die Demonstranten als Randalierer bezeichnet.
Pierre Gramegna wird neuer Chef des Euro-Rettungsschirms ESM. Er beerbt damit den Deutschen Klaus Regling. Das beschlossen die 19 Euro-Finanzminister am Freitagabend, wie das „Handelsblatt" berichtet. Italien hatte seinen Widerstand gegen den Luxemburger letztlich aufgegeben. Bundesfinanzminister Christian Lindner hatte Gramegna von Beginn an favorisiert und seinen Mann nun durchgesetzt, so die Zeitung. Er stehe für „stabile Staatsfinanzen und marktwirtschaftliche Grundüberzeugungen", so Lindner.
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