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09:00 Uhr, 14.02.2011

Deutsche Börse: Betriebsrat kritisiert angekündigte Fusion mit NYSE Euronext

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Frankfurt/ New York (BoerseGo.de - Der Betriebsrat der Deutschen Börse kann der angekündigten Großfusion mit dem New Yorker Börsenkonzern NYSE Euronext wenig abgewinnen. Der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende, Johannes Witt, kritisierte am Sonntag in einem dpa-Gespräch: "Es bringt ja nichts, zwei Fußkranke zusammenzutun, um zu versuchen, daraus einen Gehenden zu machen", so Witt. Das Unternehmen solle erstmal selber wieder auf die Füße kommen und nicht seine Schlagkraft und Reaktionsfähigkeit der nächsten Jahre in dieser Fusion aufbrauchen. "Das ist verlorene Zeit, die wir eigentlich am Markt brauchen, und kostet obendrein noch viel Geld."

Witt befürchtet, dass die Musik künftig in New York spielen wird. Die Mitarbeiter seien die Verlierer, auf die sicher Stellenstreichungen zukämen, und auch der Finanzplatz Frankfurt dürfte darunter leiden. Die Deutsche Börse habe in den vergangenen Jahren des Öfteren Großfusionen mit anderen Aktienhandelsplätzen angestrebt. "Aber jedes Mal hat es sich im Nachhinein gezeigt, dass es gut gewesen ist, dass es nicht zu den entsprechenden Vorhaben gekommen ist", sagte Witt.

Die Deutsche Börse und NYSE Euronext hatten in der vergangenen Woche Fusionsverhandlungen bestätigt, die inzwischen auf Hochtouren laufen sollen. Wie die Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX am Montag erfahren haben will, steht nun auch fest, dass der derzeitige Eurex-Chef und stellvertretende Vorstandschef der Deutschen Börse, Andreas Preuß, auch stellvertretender Vorstandschef der neuen Megabörse werden wird. "Preuß wird Deputy", hieß es. Finanzchef werde Gregor Pottmeyer.

Nun fehlt nur noch ein griffiger Name für das gemeinsame Unternehmen. "Kein Name ist bislang abschließend gefunden worden, und wir erwarten eine Entscheidung über einen Namen erst zu einem späteren Zeitpunkt, nach dem erfolgreichen Abschluss der Fusionsverhandlungen", teilte der New Yorker Börsenkonzern NYSE Euronext am Sonntag in Übereinstimmung mit der Deutschen Börse mit.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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