Fundamentale Nachricht
07:30 Uhr, 08.10.2015

Deutsche Bank verbucht Rekordverlust

Abschreibungen in Milliardenhöhe belasten das Ergebnis der Deutschen Bank im dritten Quartal. Der Verlust beläuft sich auf rund sechs Milliarden Euro. Die Dividende für 2015 könnte gestrichen werden, warnt das Geldhaus.

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Die Deutsche Bank hat überraschend Abschreibungen in Milliardenhöhe und einen Rekordverlust im dritten Quartal 2015 angekündigt. Unter dem Strich erwartet die größte deutsche Bank einen Verlust von 6,2 Milliarden Euro. Vor Steuern soll sich der Fehlbetrag auf rund 6,0 Milliarden Euro belaufen.

Verantwortlich für den dramatischen Verlust sind vor allem Abschreibungen im Bereich Investmentbanking und im Privatkundenbereich. Wegen neuer Regulierungsmaßnahmen, die seit der Finanzkrise beschlossen wurden, kann die Deutsche Bank in diesen Bereichen weniger Geld verdienen, was den Geschäftswert dieser Bereiche mindert. Insgesamt belaufen sich die Abschreibungen in den Bereichen Corporate Banking & Securities (CB&S) und Private & Business Clients (PBC) auf rund 5,8 Milliarden Euro. Für einen Teil der Abschreibungen in diesem Bereich sind auch die derzeitigen Erwartungen hinsichtlich des erzielbaren Verkaufspreises für die Postbank verantwortlich.

Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten belasten das Ergebnis der Deutschen Bank im dritten Quartal voraussichtlich mit rund 1,2 Milliarden Euro, wovon ein Großteil steuerlich nicht absetzbar ist. Die Höhe der Rückstellungen könne sich vor Veröffentlichung der Quartalszahlen aber noch ändern, so die Deutsche Bank.

Eine Wertminderung auf die nun zum Verkauf stehende Beteiligung an der chinesischen Hua Xia Bank belastet das Ergebnis der Deutschen Bank um 0,6 Milliarden Euro. Die Wertüberprüfung der chinesischen Beteiligung sei dadurch ausgelöst worden, dass die Beteiligung nicht länger als strategisch betrachtet werde, erläuterte die Deutsche Bank.

Wegen des hohen Milliardenverlusts stellt die Deutsche Bank ihre Dividende für das Geschäftsjahr 2015 zur Disposition. Die Ausschüttung an die Aktionäre solle gekürzt oder ganz gestrichen werden, kündigte die Bank an. Bisher hatten Analysten eine Dividende in Höhe von rund 0,75 Euro für 2015 erwartet.

Die Geschäftszahlen für das dritte Quartal will die Deutsche Bank nun am 29. Oktober veröffentlichen. Bis zu diesem Zeitpunkt seien Belastungen und Ergebniszahlen nur vorläufig, erläuterte das größte deutsche Finanzinstitut.

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3 Kommentare

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  • Trading2001
    Trading2001

    Das ist richtig. Würden sich die arroganten Superbanker auf das Kerngeschäft konzentrieren, dann würden sie sogar noch auf ehrliche Weise Geld verdienen. Aber das macht einfach nur halb soviel Spaß wie mit Lug und Betrug ;-)

    08:19 Uhr, 08.10. 2015
  • whynot
    whynot

    Das ist ja auch keine Bank mehr. Das Hauptgeschäftsfeld der DB ist mittlerweile in Skandale verwickelt zu sein und daraus am Ende Milliarden Kosten zu generieren.

    08:03 Uhr, 08.10. 2015

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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