Fundamentale Nachricht
18:07 Uhr, 01.07.2016

Deutsche Bank ist die "gefährlichste Bank" der Welt

Kein anderes Finanzinstut stellt für das globale Finanzsystem ein so großes Risiko dar wie die Deutsche Bank, schreibt der Internationale Währungsfonds (IWF) in einer Studie zum deutschen Finanzsystem.

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In einer neuen Studie beschäftigt sich der Internationale Währungsfonds (IWF) ausführlich mit dem deutschen Finanzsystem.

"Unter den weltweit systemrelevanten Banken scheint die Deutsche Bank der wichtigste Nettolieferant von Systemrisiken zu sein", schreiben die Autoren der Studie. Mit anderen Worten: Kein Zusammenbruch einer Bank wäre für das globale Finanzsystem so gefährlich wie ein Kollaps der Deutschen Bank!

Immerhin ist kein anderes deutsches Institut auf den vorderen Plätzen der "IWF-Risikorangliste" zu finden.

Rangfolge der zehn Banken, die laut IWF die größten "Risikolieferanten" für das weltweite Finanzsystem sind:

Rang Bank Land
1  Deutsche Bank Deutschland
2  HSBC Großbritannien
3  Credit Suisse Schweiz
4  JP Morgan USA
5  Goldman Sachs USA
6  Bank of America USA
7  BNP Paribas Frankreich
8  Santander Spanien
9  Bank of NY Mellon USA
10  Morgan Stanley USA

Hier einige weitere wichtige Feststellungen des IWF zum deutschen Finanzsystem:

  • Es gibt insgesamt zwei deutsche Finanzinstute mit weltweit systemrelevanter Bedeutung: Die Deutsche Bank und den Versicherungskonzern Allianz. Die Commerzbank fällt laut IWF nicht in diese Kategorie. Vielmehr sei die Commerzbank netto ein "Empfänger" von Risiken bei anderen US- und europäischen Banken.
  • Die Deutsche-Börse-Tochter Eurex Clearing AG ist eine der weltweit wichtigsten zentralen Gegenparteien bei Derivategeschäften. Vorläufige Ergebnisse eines EU-weiten Stresstests zeigen laut IWF, dass Eurex Clearing einen "extremen aber plausiblen" Schock des Finanzsystems überstehen und dabei anfallende Verluste mit Reserven ausgleichen könne.
  • Die Reformen nach der Finanzkrise mit höheren Kapital- und Liquiditätsanforderungen für die deutschen Banken haben das deutsche Finanzsystem insgesamt widerstandsfähiger gemacht.
  • Der Übergang zur gemeinsamen europäischen Bankenaufsicht und -abwicklung könnte aber für "Reibungen" und vorübergehende Risiken sorgen, da es sich laut IWF auch um einen "kulturellen Wandel" handelt und die neuen europäischen Verfahren noch nicht getestet sind.
  • Die geringe Rentabilität der deutschen Banken und Versicherer wird durch die niedrigen Zinsen noch verstärkt. Die geringe Profitabilität der deutschen Finanzinstute liegt laut IWF in ihrem Geschäftsmodell begründet. Die niedrigen Zinsen schmälern den Zinsüberschuss und könnten die Banken und Versicherer auf der "Suche nach Rendite" in riskantere Geschäfte treiben, warnt der IWF.
  • Der Anteil der notleidenden Kredite in Deutschland ist im internationalen Vergleich niedrig und weiter rückläufig.
  • Banken haben "erhebliche Kapitalreserven", allerdings seien einige Institutionen auch "hoch gehebelt".
  • Deutsche Lebensversicherer haben im Allgemeinen eine hohe Fähigkeit zum Absorbieren von Verlusten, so der IWF. Große Versicherer sind laut IWF durch ihr stark diversifiziertes und global aufgestelltes Geschäftsmodell geschützt, während kleine Versicherer häufig nicht so stark unter den niedrigen Zinsen leiden.
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Die Deutsche Bank als "Risikolieferant" (Quelle: IWF)

Am Donnerstag war die Aktie der Deutschen Bank auf ein neues Rekordtief eingebrochen, nachdem die US-Tochter des Instituts zum zweiten Mal in Folge den Stresstest der US-Notenbank nicht bestanden hatte.

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17 Kommentare

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  • Jörg Eberlein
    Jörg Eberlein

    Da fehlt doch in der Statistik noch Fannie Mae. Wer so etwas behauptet, sollte nicht irgendwelche US Statistiken zu Rate ziehen sondern sich die Bilanzen anschauen und mit den US Banken vergleichen Wer hat da denn mehr Dynamit im Depot?

    20:27 Uhr, 05.07.2016
  • xarcox
    xarcox

    Welche Bank ist denn nicht gefährlich?Und- das ganze Finanzsystem ist gefährlich so lange man Geld aus dem Nichts schafft.Ich denke immer noch an 2008 - Lehmann Brother mit bester Note und dann 14Tage später alles weg.

    07:14 Uhr, 02.07.2016
  • plungeboy
    plungeboy

    Wie gut sind denn eigentlich die Verbindungen von Soros zum IWF? ;-)

    20:10 Uhr, 01.07.2016
    1 Antwort anzeigen

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Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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