Deutsche Bank im Visier der Schweizer Wettbewerbshüter
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Bern (BoerseGo.de) – Die schlechten Nachrichten rund um die Deutsche Bank reißen nicht ab. Am vergangenen Wochenende wurde bekannt, dass die US-Regierung Klage gegen den deutschen Branchenprimus wegen Betrugverdachts im Zusammenhang mit US-Hypothekenkrediten eingereicht hat. Am Donnerstag enttäuschte die Bank Investoren und Analysten mit ihrem Zahlenset zum Geschäftsjahr 2011. Nun steht das Institut im Verdacht, gemeinsam mit weiteren großen internationalen Bankhäusern die Zinsen für den gemeinsamen Geldverkehr manipuliert zu haben.
Die Schweizer Wettbewerbskommission (Weko) hat wegen der Manipulationsvorwürfe Ermittlungen gegen die Deutsche Bank und weitere internationale Institute aufgenommen. Zu den anderen betroffenen Finanzhäusern gehören auch die Schweizer Großbanken UBS und Credit Suisse. Die Ermittlungen seien durch eine Selbstanzeige, derzufolge es zu Kartellabsprachen bei Referenzzinssätzen gekommen sein soll, in Gang gesetzt worden, teilte die Behörde am Freitag mit.
Konkret geht es um die ‚Libor’ Zinssätze. Das Akronym steht für "London Interbank Offered Rate", also den Zinssatz für den Londoner Interbankenmarkt. Dieser bestimmt, zu welchen Konditionen sich die Banken untereinander Geld leihen können. Wird an dieser Stellschraube gedreht, hat das weltweite Auswirkungen. Zur Berechnung des Libor melden die Banken jeden Vomittag um 11 Uhr jene Zinssätze nach London, die sie selbst aufwenden müssen, um sich Geld zu leihen.
An dieser Schnittstelle soll es zu Unregelmäßigkeiten gekommen sein, einfach indem die Referenzsätze falsch übermittelt wurden. Zudem sollen sich einige Institute abgesprochen haben. Sollten die Banken beispielsweise einen der Zinssätze höher angegeben haben, müssten ihre Kunden höhere Zinsen für Kredite zahlen, als dies eigentlich gerechtfertigt wäre. Die Differenz könnten die Geldhäuser dann als Gewinn verbuchen.
Nach Angaben eines Sprechers der Behörde geht es um Tatbestände aus den Jahren 2006 bis 2010. Die Ermittler müssen nun klären, welche Auswirkungen die möglichen Absprachen auf den Wettbewerb in der Schweiz hatten. Die Behörde steht auch in Kontakt mit der EU-Wettbewerbskommission und dem US-Justizministerium.
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