Fundamentale Nachricht
21:30 Uhr, 29.09.2016

Deutsche Bank: Hedgefonds ziehen Gelder ab

Institutionelle Kunden haben damit begonnen, Gelder und Positionen von der Deutschen Bank abzuziehen. Die Aktien des größten deutschen Kreditinstituts brechen nachbörslich deutlich ein.

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Offenbar aus Angst vor einem möglichen Zusammenbruch reduzieren einige Hedgefonds ihre Positionen bei der Deutschen Bank. Im Bereich des sogenannten Derivate-Clearings hätten ungefähr zehn Hedgefonds überschüssige Gelder abgezogen und Positionen reduziert, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf ein internes Papier.

Die meisten der mehr als 200 Kunden im Bereich des Derivate-Clearings hätten aber keine Veränderung vorgenommen, heißt es. Die Deutsche Bank antwortete in einer E-Mail an Bloomberg, dass die überwiegende Mehrzahl der Kunden "sich der stabilen finanziellen Lage der Bank" bewusst sei.

Ein Abzug von Geldern institutioneller Kunden kann Ausdruck eines schwindenden Vertrauens sein und damit zusätzlich die Krise eines Finanzinstituts befördern.

Die Deutsche Bank kämpft derzeit an mehreren Fronten gleichzeitig: Im operativen Geschäft verdient die Bank angesichts der anhaltenden Niedrigzinsphase kaum noch Geld. Gleichzeitig droht in den USA eine Rekordstrafe von 14 Milliarden Dollar für Verfehlungen mit Hypothekengeschäften vor Beginn der Finanzkrise. Die Deutsche Bank ist weltweit in rund 6.000 Gerichtsverfahren verwickelt.

Ein Analyst der Société Générale bezifferte den Kapitalbedarf der Deutschen Bank zuletzt auf 20 Milliarden Euro. Die Deutsche Bank beharrt allerdings darauf, dass weder eine Kapitalerhöhung noch Staatshilfen notwendig seien. Die Bundesregierung dementierte einen Medienbericht, wonach man an einem Rettungsplan für die Deutsche Bank arbeite. Nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) ist die Deutsche Bank die für das weltweite Finanzsystem gefährlichste Bank der Welt.

Nachdem sich die Aktien der Deutschen Bank am Donnerstag im Xetra-Handel um rund ein Prozent erholen konnten, brachen sie im nachbörslichen Handel bzw. im US-Handel deutlich ein. Aktuell notieren die Papiere rund 5,25 Prozent im Minus bei 10,20 Euro. Zeitweise beliefen sich die Kursverluste auf mehr als sieben Prozent.

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32 Kommentare

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  • 1 Antwort anzeigen
  • FidelsGastklo
    FidelsGastklo

    unbekannterweise: beruhigen sie sich:D sind sie in die db investiert tut es mir leid..

    01:13 Uhr, 30.09.2016
    1 Antwort anzeigen
  • KnockKnock
    KnockKnock

    Die Deutsche Bank scheint mir völlig die Kontrolle über den "news flow" verloren zu haben - reagiert nur noch anstatt zu agieren. Kein gutes Zeichen aus meiner Sicht!

    00:14 Uhr, 30.09.2016
    1 Antwort anzeigen
  • FidelsGastklo
    FidelsGastklo

    Mal ne Frage.. Habe gelesen das Erdokahn die DB übernehmen will.....welche Hagefonds haben denn Geld abgezogen und woher kommen denn die ganzen Gerüchte? Wer möchte denn den Kurs drücken?

    00:08 Uhr, 30.09.2016
    1 Antwort anzeigen
  • Mr.Lee
    Mr.Lee

    Mir gefällt, das die Deutsche Bank so unschuldig und gesund ist.

    Was machen da schon 6.000 Gerichtsverfahren ?

    22:54 Uhr, 29.09.2016
    2 Antworten anzeigen
  • einfach
    einfach

    es ist doch sinnvoller die deutsche bank bei einem aktienkurs von 5 € oder weniger mit 51`% zu stützen als bei einem kurs von 10 € ;)

    22:53 Uhr, 29.09.2016
  • Bärentango
    Bärentango

    ....jetzt dürfen die Weltuntergangspropagandisten mal kurz aus ihrem Versteck. Die Welt wird nicht unter gehen, auch wenn das manche gerne hätten. DBK wird von den Regierungen/Notenbanken gestützt falls sie Geld braucht

    22:18 Uhr, 29.09.2016
    2 Antworten anzeigen

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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